Weingut Rudolf Fürst - Franken

„Im vergangenen Jahr hatten wir Sebastian Fürst zum »Winzer des Jahres« gekürt. In diesem Jahr belegt er einmal mehr, wie richtig diese Entscheidung war.“ – Vinum Weinguide Deutschland 2023

Weingut Rudolf Fuerst

5 SterneVinum Weinguide 2023
5 SterneEichelmann Weinguide 2023
5 SterneFalstaff Weinguide 2023
5 F – Der Feinschmecker („Die 500 besten Weingüter in Deutschland 2023“)
Winzer des JahresVinum Weinguide Deutschland 2022
VDP-Mitglied seit 1980

Der Traditionsbetrieb steht für großartige Weine aus Burgundersorten: kraftvolle, ungemein dichte Spätburgunder, elegante Frühburgunder sowie geradezu klassizistisch beseelte Weiße Burgunder und Chardonnays. Weine, die unbedingt zu Deutschlands Spitze zählen und ihren französischen Pendants absolut ebenbürtig sind.

„Es ist ein ums andere Mal erstaunlich, wie abgehoben von Jahrgängen hier die Weine gelingen. Es sind bestenfalls Stilfragen, die den Weinfreund zu diesem oder jenem Jahrgang greifen lassen.“ Vinum Weinguide Deutschland 2023

„Die Fürsts gehören auch dieses

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Der Feinschmecker („Die 500 besten Weingüter in Deutschland 2023“)

„Paul und Sebastian Fürst haben abermals eine geschlossene Kollektion auf höchstem Niveau vorgelegt: Die Weine bestechen durch die Bank durch ihre dichte, straffe Art, die von weinbaulicher Akribie und Präzision bei der Kelterung zeugt. Dabei schwingen auf dem Buntsandstein Churfrankens selbstredend die Spätburgunder obenaus: Hunsrück, Centgrafenberg und Schlossberg sind Pinots von internationalem Format. Eine ähnliche Komplexität und Perspektive besitzen übrigens auch die Rieslinge, und die Basisweine ragen quer durchs Sortiment in ihrer Preisklasse heraus.“Falstaff Weinguide 2023

„Bayerische Burgunder-Weine von Weltformat.“ – Gault&Millau („Die besten Weine Deutschlands 2022“)

„Der Satz, dass man in kleinen Jahren große Winzer und in großen Jahren kleine Winzer kaufen bzw. trinken sollte, wird ad absurdum geführt. Denn in allen Jahren sollte man Fürst-Weine probieren.“Vinum Weinguide 2021

„Bei Paul und Sebastian Fürst folgt eine großartige Kollektion auf die nächste.“Eichelmann Weinguide 2021

„Viele Weingüter gibt es nicht in Deutschland, die gleichermaßen große Weiß- und Rotweine erschaffen. Dieser Betrieb ist einer davon.“ – Gault&Millau 2019

„Ich bin stets beeindruckt davon, wie gut die Fürst-Weine – sowohl rot als auch weiß – reifen und immer feiner, runder und großzügiger über die Jahre werden.“ – Stephan Reinhardt („The Finest Wines of Germany“)

Pioniere im Maintal oder: Im Westen viel Neues: Als Monika und Paul Fürst 1979 ihr neues Gutsgebäude inmitten eines Weinbergs gebaut hatten, an den jenseits von Spessart und Odenwald wohl kaum jemand einen Gedanken verschwendet hätte, konnten sie nicht ahnen, dass sie damit den Grundstein für ein wahres Weinmonument legen würden. Der Centgrafenberg mit seinen Buntsandsteinböden zählt zweifelsohne zu den deutschen Spitzenlagen für Spätburgunder. Ein Renommee, dass sich der unerschütterlichen Überzeugung und dem kompromisslosen Engagement Paul Fürsts verdankt. Heute führen er und Sohn Sebastian gemeinsam den Betrieb und schreiben ihre Erfolgsgeschichte, Jahrgang für Jahrgang, Wein für Wein weiter.

Und diese Weine, weiße wie rote, zählen seit mindestens drei Jahrzehnten zu den bemerkenswertesten ihrer Art in Deutschland. Der Vinum-Weinguide adelt das fränkische Weingut als Fünf-Sterne-Betrieb (Höchstbewertung!) und urteilt: „Als Paul Fürst den Betrieb der Eltern übernahm, hatte niemand in der Weinwelt den Ort Bürgstadt auf dem Radar, der Centgrafenberg war bestenfalls einigen Insidern als brauchbare Lage im Westen Frankens bekannt. Es ist der akribischen Arbeit von Paul Fürst in den letzten 30 Jahren zu verdanken, dass die Weinkarte Deutschlands um einen weltweit bekannten Ort reicher geworden ist.“ Und auch der Gault&Millau zieht angesichts dieser Perfektion den Hut: „Eigentlich möchte man sich einer Fünf-Trauben-Bewertung nicht einfach so hingeben. Das Haar in der Suppe finden, eine kleine Kritik anbringen. Funktioniert aber nicht. So absolut stimmig ist der Auftritt von Fürst.“

Über mangelnde Spitzenbewertungen und Auszeichnungen kann Familie Fürst nicht klagen (im letzten Jahr wurde das Sebastian vom Vinum Weinguide 2022 zum „Winzer des Jahres“ gekürt, davor wurde Paul Fürst mit dem „Ehrenpreis für das Lebenswerk“ von Eichelmann geehrt), längst sind sie in der Walhalla der großen Burgunderbetriebe angekommen. Was aber darüber hinaus unsere Neugier geweckt und eine intensive Zusammenarbeit mit den Spitzenwinzern aus Franken begründet hat, sind die Entwicklungen der letzten Jahre und die aufregende Zukunft, die sie versprechen.

Eine Betriebsübergabe zählt sicher zu den heikelsten Zäsuren in Familienunternehmen, etliche Spitzenbetriebe sind daran schon gescheitert. Bei Paul und Sebastian hingegen sehen wir echtes Teamwork: Vater und Sohn ergänzen sich ideal, lassen sich dabei allen Spielraum. Noch beeindruckender: Sie gehen Wagnisse ein, beschreiten gemeinsam völlig neue Wege und zählen unbedingt zur Avantgarde des Weinbaus in Deutschland.

Schon früh galt Sebastians Leidenschaft handwerklich erzeugten Burgundern. Eine Leidenschaft, die ihn seinerzeit zur Domaine de l’Arlot (Nuits-St-Georges) und zu Marc Kreydenweiss, dem legendären Biodynamiker ins Elsass führte. Zurück in der Heimat, brachte er das neu erworbene Wissen der „Pinot-Noir-Studienreise“ in seinen ersten eigenen Rotweinjahrgang ein, den beeindruckend gelungen 2008er. Was wir bei Vater und Sohn Fürst schätzen, ist die ganz klar heimatliche Verwurzelung und gleichzeitige Nähe zum Burgund. Und erst recht die Weitsicht, die diese beglückende Kombination aus heimischem Terroir und absolut inspirierter Interpretation ermöglicht.

Der Erfahrungsschatz und das umfassende Wissen der beiden schlägt sich insbesondere bei den Weißweinen nieder, deren „konventionell deutsche Stilistik“ mittels „französischer Verfahren“ behutsam transformiert wird. Das ist auch der Jury des Vinum-Weinguides nicht verborgen geblieben: „Es liegt wohl an den überragenden Rotweinen des Hauses, dass man den Riesling leicht übersieht. Dabei war der erste Rebstock, der erste Weinberg, den Paul Fürst nach Übernahme des Betriebs pflanzte, ein Riesling. Diese Rebsorte hat im Herzen des Seniors immer eine besondere Stellung eingenommen, das schmeckt man bis heute. Denn auch das Große Gewächs aus dem Bürgstädter Centgrafenberg 2021 gehört zu den besten in ganz Deutschland. Auch wenn ihn nur die Wenigsten auf dem Schirm haben. Ähnliches ließe sich über den Chardonnay »R« sagen, der auf den kalkigen Hügeln von Astheim eine burgundische Finesse und Stringenz entwickelt, die hierzulande einzigartig ist.“ Wir erleben hier gerade einen von enormem Know-how geprägten stilistischen Wandel, der seine wohl beeindruckendste Ausprägung im Chardonnay aus den Astheimer Lagen erfährt. Für uns zählen sie – neben denen von Julian Huber – zu den besten heimischen Exemplaren.

DIE LAGEN
Das Weingut liegt inmitten des Bürgstadter Bergs, der, um noch die burgundische Referenz zu bemühen, dort wohl einem 1er Cru entspräche. Seine Buntsandsteinverwitterungsböden prägen maßgeblich Eigenschaften und Profil der Fürst’schen Rotweine. „Der Bürgstadter Berg hat einen ganz spezifischen Charakter, noch spezifischer und unterschiedlicher sind die Parzellen für die Großen Gewächse, die wir aus ihm hervorbringen,“ beschreibt Sebastian die Situation. Die Parzellen, Filetstücke par excellence, das sind die beiden Großen Lagen Centgrafenberg und Hundsrück. Und in der Tat unterscheiden sich die beiden Spätburgunder-GGs, bei nahezu identischer Vinifikation, jedes Jahr enorm: der Centgrafenberg stets anmutig elegant und im besten Sinne ausgewogen, der Hundsrück dagegen auftrumpfend majestätisch, mit einem mehr Würze und aromatischer Kraft.

Einige Kilometer vom Weingut der Familie entfernt gedeihen in Klingenberg die Spätburgunder auf einem völlig anderen Terroir. „Für uns sind die Klingenberger Weine feuriger, die Bürgstadter kühler.“ In der Großen Lage Schlossberg, dem Herzstück der steilen Terrassenlagen, haben Vater und Sohn aufwendig alte Trockenmauern erneuert und in einigen Parzellen die Stockdichte auf 12.000 Reben pro Hektar erhöht. Weiter Zeilenabstand in Verbindung mit hoher Stockdichte ist laut Sebastian einer der Schlüssel zum Erfolg für große Spätburgunder. Nächstes spannendes Projekt: die Erhöhung der Stockdichte in einer Top-Parzellen der Lage Hundsrück.

Wenn man von Fürst spricht, muss man unbedingt auch die traumhaften Frühburgunder erwähnen. Diese hierzulande nur noch selten anzutreffende, recht komplizierte Rebsorte hat Paul Fürst schon früh für sich entdeckt. Wer Pinot Noir schon für die Diva unter den Rebsorten hält, kennt vermutlich den ungleich divenhafteren, vielleicht sogar anspruchsvolleren Pinot Madeleine nicht … 1,7 Hektar pflegen die Fürsts und bewahren damit eine Tradition, die in Churfranken nachweislich bis ins Jahr 1875 zurückverfolgt werden kann. Der Frühburgunder ergibt gehaltvolle, intensiv dunkelfruchtige Weine, als es die im Vergleich zum „großen Bruder“ Spätburgunder hellere Farbe vermuten lässt. Bemerkenswert ist auch das Reifepotenzial des Frühburgunders, wenn er à la Fürst vinifiziert wird: mehr als eine Dekade ist gesetzt!

ZUR VINIFIKATION
„Um einen guten Wein auszubauen, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Er ist ein Naturprodukt. Unsere Grundlage. Ich mache also einfach das, was für den Wein am besten ist. Und wenn die Traube gut ist, wird auch der Wein gut. Am Tag der Ernte weiß ich genau, welchen Schatz ich in den Händen halte. Im Ausbau dürfen dann einfach keine Nachlässigkeiten entstehen.“ (Paul Fürst)

Der Ausbau der von Hand und mit niedrigen Erträgen gelesenen Burgunder erfolgt mittels offener Maischegärung in überwiegend großen Holzbottichen. Sebastian entscheidet sich bei den Spätburgundern für eine klassische Vinifikation. Anstelle einer Kaltmazeration, mazeriert er die Trauben zwischen 10–13 °C vor. Hierfür kommt Trockeneis als reiner Oxidationsschutz zum Einsatz. Extreme Betonung der Frucht wäre ihm zuwider, der Stil des Hauses sind kräftige, dabei ungemein elegante Weine mit klarer, straffer Struktur und würziger Aromatik. Sobald die spontane Gärung beginnt, führt er eine Remontage durch. Das sogenannte Überschwallen belüftet den Wein, macht ihn rund. Wenn sich eine Kruste über den Trauben bildet, drückt er diese vorsichtig mit einem Holzstab hinunter (pigeage). „Ich möchte eine lange Gärung und gute Vormazeration und dabei viel Aroma extrahieren.“ Anschließend presst Sebastian den Wein mit einer Korbpresse schonend ab, lässt ihn über Nacht sedimentieren und baut ihn dann im Holzfass aus. Während für den Spätburgunder Tradition nur gebrauchte Fässer zum Einsatz kommen, vertraut er bei den Großen Gewächsen fast ausschließlich auf neues Holz (70 bis 80 %) – entgegen jeglichen Trends zu gebrauchtem Holz. Wer seine Burgunder probiert, versteht auch die Intention. Denn die Synthese von Buntsandsteinböden, churfränkischem Klima und klassischer Vinifikation sind intensive Rotweine, die sich, im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Spätburgundern, durch eine kraftvoll-dichte Textur und eine enorme Tiefe auszeichnen. Eigenschaften, die es mit neuem Holz mühelos aufnehmen können, regelrecht nach solchen Rahmenbedingungen verlangen. Das Ergebnis sind dabei stets herrlich komplexe, wunderbar ausbalancierte, geradezu verführerische Burgunder mit fantastischem Potenzial zur Reife – einzigartige Weine und Meisterwerke im eigentlichen Sinne, die Geschichte geschrieben haben und auch in Zukunft schreiben werden. Paul und Sebastian Fürst sind gerade wieder dabei, sich neu zu erfinden, und wir sind stolz und hocherfreut, die beiden auf diesem Weg begleiten zu dürfen.

DIE AKTUELLE KOLLEKTION
Der Name Fürst bürgt für höchste Qualität. „Es gibt keine zwei Handvoll Betriebe in Deutschland, die für sich in Anspruch nehmen können, dass man ihre Gewächse nicht an Herkunft oder Jahrgang festmacht, sondern vor allem an den Menschen dahinter. Sebastian und Paul Fürst machten seit Jahren Weine, die vor allem eins sind: Fürst-Weine!“, heißt es im Vinum Weinguide 2021. Ein Jahr später wieder Vinum, wieder Lorbeerkranz: „Sie waren und bleiben die Spitze in Franken – und in Deutschland.“ Nicht zuletzt auch durch ihren fulminantes Spätburgunder-GG Hundsrück, der „beweist, wie außergewöhnlich die Stellung dieses Weinguts nicht nur in Franken oder Deutschland, sondern tatsächlich international ist“. Konsequenterweise wird Sebastian Fürst – die „Instanz für Spätburgunder“ – von Vinum dann auch zum „Winzer des Jahres“ gekürt. Die aktuelle Kollektion widmet sich dem Jahrgang 2021, den Sebastian Fürst ganz nüchtern aber höchst präzise als „klassischen Jahrgang“ einordnet. Er ist sich der enthusiastischen Reaktionen für die „kühlen“ (für ihn „klassischen“) 2021er seitens vieler Journalisten wohl bewusst, würde aber viel eher 2010 oder 2014 als entsprechend „kühle“ Jahrgänge bezeichnen. Den Lesetermin setzte er mit Mitte bis Ende September daher gar nicht so spät an, verheimlicht allerdings auch nicht welche Strapazen die feuchte Vegetationsperiode mit sich brachte. Für ihn hieß das vor allem, dass er die Quantitäten enorm einkürzen musste, um unter allen Umständen die bestmögliche Qualität einfahren zu können. Selbst der Gutsspätburgunder lag mit rund 27 hl/ha enorm niedrig und im Ertrag kaum niedriger als die Großen Gewächse. Das Ergebnis sind Weine „mit viel Rotbeerigkeit, klassisch im Profil“ oder zusammengefasst ein „richtig schöner klassischer Jahrgang, der straff ist, aber auch Kraft hat.“ Um dies zu unterstützen reduzierte Sebastian erneut den Neuholzanteil auf 50 bis 60 %, auch die ansonsten hohen Anteile der Ganztrauben schränkte er ein, die in wärmeren Jahren exzellente Resultate liefern. Wir haben uns quer durch eine exzellente Kollektion probiert, bei der man sich erneut zurücklehnen darf, im starken Vertrauen, dass Vater und Sohn wieder das maximal Mögliche umzusetzen wussten. In diesem Sinne: Auch 2021 zeugt wieder vom unverkennbaren Fürst-Stil oder wie es im von Gault&Millau verlegten Schwergewicht „Die Besten Weine Deutschlands“ heißt: „Bayerische Burgunder-Weine von Weltformat.“


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