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Bodega Cerrón – Fuente Álamo - Jumilla

„A new name to follow“ – Luis Gutiérrez (Robert Parker Wine Advocate)

„The new one that everyone in the Spanish wine world is talking about.“ – Sarah Jane Evans MW (Decanter)

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Region
Jumilla
Zusammenarbeit
seit 2022

Eine kurze Retrospektive
Im Frühjahr 2022 kamen wir erstmals mit Bodega Cerrón in Kontakt. Schnell wurde daraus eine intensive Schwärmerei: für das Projekt, die Personen dahinter und vor allem eben ihre blancos und tintos. Im Herbst erreichten uns dann die ersten Weine, zunächst „nur“ die Ort- und Gutsweine (ganz klassisch und im besten Sinne „Brot-und-Butter-Weine“) – „Todo sobre mi“ und „Remordimiento“, die sich binnen kürzester Zeit in unserem Programm etabliert haben und ebenso schnell ausverkauft waren – offensichtlich konnten auch Sie sich, verehrte Kunden, dem Charme dieser nicht Weine entziehen! Was allerdings ein nicht ganz unbekanntes Phänomen ist, denn die hermanos Cerdán García scheinen derzeit – ganz gleich wo – mühelos offene Türen einzurennen. Und auch die anfänglich durchaus eher skeptischen Kollegen (Jumilla? Biodynamie?) sprechen mit großem Respekt über eines der aufregendsten Weingüter des neuen Spaniens. Sämtliche relevanten Kritiker und Verkoster, allen voran Luis Gutiérrez (Robert Parker Wine Advocate) und Tim Atkin loben die Lagenweine des Weinguts die wir Ihnen heute zum ersten Mal vorstellen, in den höchsten Tönen! Stratum Wines – noch nie waren Weine aus dem mediterranen Spanien so aufregend und so gut!

Versteckt im Niemandsland
What’s in a name? Fuente-Álamo klingt nach einer unwirtlichen Siedlung aus einem Western, wo Kakteen und tumbleweed die maßgebliche Flora sind. Einige Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen, da Fuente-Álamo (etwa 50 Kilometer südöstlich von Albacete und knapp 120 Kilometer nördlich von Murcia entfernt) in einem wirklich abgeschiedenen Hinterland auf hügeligem Terrain liegt. Die Gemeinde selbst befindet sich auf 800 Metern Höhe, die umliegenden Anhöhen reichen bis über die 1.000-Meter-Marke hinaus. Hier brennt die Sonne unbarmherzig über 3.000 Stunden im Jahr auf Land und Leute, Tagestemperaturen von über 40 °C sind seit Jahrzehnten keine Seltenheit. Niederschläge dagegen bleiben sehr oft aus und belaufen sich auf insgesamt schmale 400 Liter im Jahr. Dieser Landstrich wäre wohl kaum besiedelt und bewirtschaftet worden, wenn es nicht seine namensgebenden Brunnen „Fuentes de Álamo“ gegeben hätte. Wein, Oliven und Mandeln sowie Viehzucht waren und sind die existenzielle Lebensgrundlage seiner Bewohner. Mit seinen 2.639 Einwohnern gilt Fuente-Álamo auch heute noch als Ort der Schäfer.

Evolution der Tradition
Die Brüder Carlos und Juan José (genannt Juanjo) Cerdán García sind in Fuente-Álamo geboren und aufgewachsen. Von klein auf werden sie mit allen Tätigkeiten eines landwirtschaftlichen Betriebs vertraut gemacht. Schon ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern kümmerten sich um das Landgut der Familie, auf dem man sich ursprünglich vor allem der Viehzucht widmete. Noch immer besitzt man hier etwa 1.000 Ziegen, aus deren Milch hochwertiger Käse hergestellt wird, für den die Familie auch überregional sehr bekannt ist. Vater und Großvater engagierten sich zudem lange in der örtlichen Winzergenossenschaft Cooperativa Vitivinícola San Dionisio. Carlos und Juanjo tun somit nichts, was ihre Vorfahren nicht auch schon getan haben, nur machen sie es mit einem anderen Bewusstsein und mit einer völlig anderen Konsequenz und sorgen so für weiteren frischen Wind in ihrer Region, der D. O. P. Jumilla, und einer sehr aktiven, unglaublich gut und eng vernetzten spanischen Weinszene, deren Einfluss und Wirken sich unserer Meinung nach momentan in jedem Anbaugebiet der península ibérica bemerkbar zu machen scheint.

Herkunft und Historie
Schon die Römer schätzten die sanften Hügel der heutigen Appellation D. O. P. Jumilla am Mittelmeer als Weinanbaugebiet. Körperreiche farbintensive Weine kamen von dort und waren begehrt. Dennoch spielten die Weine lange nur eine untergeordnete Rolle als Verschnittwein, d. h. der Wein wurde meist im Fass verkauft und diente in anderen Regionen dazu, den dortigen Weinen zu mehr Alkohol und intensiverer Farbe zu verhelfen. Die Reblaus, die erst in den 1980er-Jahren die Region heimsuchte und ihr arg zusetzte, bedeutete zeitgleich die riesige Chance für einen Neubeginn. Neuanpflanzungen wurden unumgänglich, Rebsorten wurden bewusster gewählt und gepflanzt sowie der allgemeine Qualitätsstandard deutlich angehoben. Auf heute etwas über 41.000 Hektar Rebfläche setzt man auf die hier heimische Rebsorte Monastrell a. k. a. Mourvèdre. Spitzenerzeuger, allen voran Casa Castillo, haben die Bekanntheit der Region und ihrer Weine sprunghaft gesteigert und auf den interessantesten Weinkarten der Welt platziert. Auch die Grenzgänger von Envínate erzeugen hier ihren „Mícrit“ und nutzen die Jumilla auch für den famosen Levante-Wein „Albahara“.

Nichts bleibt unbemerkt
Dass die Brüder Cerdán schnell und enthusiastisch lernen, ja quasi aus dem Stand zur Spitze der Appellation aufgeschlossen haben – was auch Luis Gutierrérez attestiert („some of the most exciting wines in the appellation“) –, entgeht den Kennern der Szene natürlich nicht. Alfonso Torrente von Envínate, momentan eine der prägendsten Persönlichkeiten der neuen Winzerelite Spaniens, hat uns auf Carlos und Juanjo aufmerksam gemacht und den Kontakt hergestellt. Schon die ersten Telefonate mit Carlos weckten Erwartungen, die von den Musterflaschen, die uns in Saarwelligen erreichten, definitiv erfüllt wurden. Das erste persönliche Treffen in Spanien war dann auch so brillant wie entspannt: Die Art wie die Brüder Wein und ihre Arbeit verstehen ist einfach sympathisch. Für ihr noch immer junges Alter wirken Carlos und Juanjo auffällig ruhig, reflektiert und besonnen, ihre Ziele sind klar definiert: nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung, respektvoller Umgang mit der Tradition und ein nie endender Lernprozess, um das eigene terruño von Jahr zu Jahr besser verstehen und interpretieren zu können.

Der konsequente Weg
2004 erst entschied sich die Familie für das eigene Weingut bzw. eigene Abfüllungen, bis dahin war man ein Mitglied unter vielen besagter Winzergenossenschaft. Vom Start weg produzierte man die eigenen Weine biologisch, denn der Betrieb war bereits seit 1995 biozertifiziert. Ab 2011 setzte die Familie konsequent auf die „off track“-Parzellen auf den extremen Höhenzügen um Fuente-Álamo. Hier lag der Fokus auf der Rekultivierung alter Rebanlagen mit den autochthonen Schätzen der Region. Monastrell, Garnacha und Airén wachsen hier auf nährstoffarmen Böden, kaum organischer Auflage, dafür gut drainiert. Das sehr kalkhaltige Erdreich bildet oft sehr harte, schwer zu bearbeitende Kalkkrusten. Die 40 Hektar unter Reben sind allesamt wurzelecht, da sich die Reblaus unter diesen Bedingungen dort nie so richtig wohlgefühlt hat. Seit 2019 lenken Carlos und Juanjo die Geschicke des familieneigenen Weinguts, das mittlerweile schon seit einigen Jahren streng biodynamisch bewirtschaftet wird und seit Beginn des Kalenderjahres nun auch nach Demeter zertifiziert ist.

Das Hier und Jetzt und jede Menge Vorfreude
Eine Familie, zwei Brüder und zwei Weinkonzepte unter einem Dach. Heute können wir Ihnen neben den Orts- und Gutsweine von Bodega Cerrón auch die Lagenweine des Hauses vorstellen, die sogenannten „Stratum Wines“. In der Ökologie bezeichnet „Stratum“ eine Lebensraumschicht eines Biotops. Mit den „Stratum Wines“ legen die Brüder Carlos und Juanjo das dortige Terroirs offen, bringen seinen Ausdruck zutage. Der behutsame Umgang mit den zwischen den Jahren 1911 und 1967 angelegten wurzelechten Parzellen und ihr Erhalt für die beiden – wie könnte es auch anders sein? – von essenzieller Bedeutung. Große Weine entstehen an singulären Orten, zumal in einem Traumjahrgang wie 2021: In der Appellation Jumilla geht diese añada als klassisch, vor allem aber „exzellent“ in die Historie ein. Der Winter war in Teilen sehr kalt, was in Höhenlagen zu erheblichen Schneefällen führte (so weit, so mediterran!). Das darauffolgende Frühjahr war feucht, der Sommer wiederum heiß, wobei die Nächte für eine willkommene Abkühlung sorgten. Der Regen im September trug zur moderaten Reife maßgeblich bei, was den Weinen eine ausgezeichnete Balance bescherte. Ob Cerrón oder Stratum: Sämtliche Weine, ganz gleich ob Gutswein oder Cru, resultieren aus einer selektiven Handlese. Die Moste vergären in einem in den Fels gebauten runden Kellergebäude ausschließlich spontan. Im Keller wird mit einem Mix aus Edelstahl, Barriques, tonneaux sowie Amphoren aus regionalem Ton gearbeitet, sämtliche Erzeugnisse bleiben ungeschönt, sind vegan produziert und werden nur dezent mit Kieselgur filtriert. Werte Kunden, freuen Sie sich auf charaktervolle Alltagsweine von engagierten Jungwinzern, die mit Weitblick und Gusto den „Weinfabriken“ der nicht allzu fernen Mancha vormachen, was man diesem wunderbaren „Niemandsland“ an großartigen Weinen „ablauschen“ kann!

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