
ES-ECO-024-MU

Cerrón
Stratum Wines, „La Servil“ DOP Jumilla, tinto
2023
Lieferbar
0,75 l ・ 35,33 €/l ・ inkl. 19 % MwSt. ・ zzgl. Versandkosten
Monastrell plus X mit grandioser Präsenz!
Mit dem „La Servil“ legen die Brüder Cerdán García einen Monastrell aus den alten Rebanlagen der Bodega vor. Dieser Schatz an wurzelechten Reben – en pie franco, wie der Spanier sagt – erzählt von einer Zeit vor dem sortenreinen Ausbau. Denn „La Servil“ ist ein „field blend“ wie anno dazumal: viel Monastrell (in diesem Fall 94 %), dazu die alten lokalen Sorten Moravia Agria, Forcallat (beide rot), Blanquilla (weiß, auch als Merseguera bekannt) und Rojal (roséfarben). Sie alle wachsen gemeinsam auf knapp unter 1.000 Metern Höhe und wurden schon vom Großvater der jetzigen Winzergeneration geschätzt. Er war es, der die Trauben aus diesem Weingarten als „sehr dienstbar“ (= muy serviles) bezeichnete, was dem Wein schließlich zu seinem Namen verhalf. Ein Grund für diese Einschätzung liefert der Blick auf das schottrig-kalkige Bodenprofil des „La Servil“: Mit seiner Ausrichtung nach Norden und einem sehr niedrigen pH-Wert trotzt er auch der Sonne Spaniens. Der Alkohol von 14 Vol.-% ist somit nur ein Wert unter vielen, den man nicht isoliert betrachten sollte. Dazu sorgen die Gerbstoffe aus den 20 % der Ernte, die unentrappt verwendet wurden, für weitere Struktur, Carlos und Juanjo setzen daher auch auf moderaten Holzeinsatz. Nach der spontanen Vergärung wurde der Wein knapp 20 Monaten in großen neutralen Fuderfässern ausgebaut.
94 Punkte war Luis Gutiérrez (Robert Parker Wine Advocate) der 2022er-Jahrgang dieses Weins wert, dem er ein „seröses Profil“, „subtile florale Aromen“ sowie „Tiefe und Harmonie“ bescheinigte. (Tim Atkin zückte seinerzeit 95 Punkte und war von der „Leichtfüßigkeit“ bei gleichzeitig „beeindruckender Intensität“ begeistert.) Das in Jumilla komplexe Jahr 2023 (für die Brüder „ein Jahr von Finesse, Reinheit und Handwerk“) offenbart sich im „La Servil“ dann umso schöner: Tiefe Rotfruchtigkeit, die im Verein mit floralen Noten auftritt, zeigt viel Frische, aber auch das Alter der 1954 bis 1956 gepflanzten Rebstöcke. Granatapfel mischt sich hier mit Kirschen und roten Beeren und balsamisch-ätherischen Gewürznoten (Sancho-Pfeffer, Piment und etwas Wacholder). Druck und Struktur des „La Servil“ fällt auch im Mund sofort auf. Ebenso wie eine durch straffe, dennoch geschmeidige Tannine „gerahmte“ Fruchtsüße mit anregend säuerlicher Beigabe (Brombeeren, Schlehen und Blutorange), die immer auch die herbe Seite, das tonische Element des 2023ers erkennen lässt. Im Trinkverlauf vollzieht sich dann auch die Metamorphose vom säuerlich roten Fruchtcharme zum dunkleren, strengeren, weil steinig-mineralischeren Geschmacksbild. Im Finale dann ein beerig-salziger, fast „flintiger“ Schlussakkord, in dem auch wieder die eine oder andere Wacholdernote erklingt. Nicht nur deshalb wird man diesen wunderbar runden Jumilla am besten zu einem Schmorgericht einschenken. Wildragouts, aber auch Lamm-Eintöpfe wären dabei bevorzugt. Denn da kann die Würze und Fruchtigkeit wie eine zweite Sauce glänzen. Aber auch leicht gekühlt dürfte dieser prachtvolle Monastrell plus X in allen BBQ-Lebenslagen eine perfekte Figur abgeben.