Weingut A. Christmann - Pfalz
„Kleiner ist größer.“ – Vinum Weinguide 2022

Winzer des Jahres – VINUM Weinguide 2021
5 Sterne – EICHELMANN Weinguide 2022
5 Sterne – FALSTAFF Weinguide 2022
5 F – DER FEINSCHMECKER („Die 500 besten Weingüter in Deutschland 2022“)
4,5 Sterne – VINUM Weinguide 2022
zertifiziert biodynamischer Weinbau seit 2004
Mitglied bei respekt-BIODYN
Wir wissen genau wofür wir stehen. Beste Lagen an der pfälzischen Mittelhaardt, seit Generationen. Riesling und Spätburgunder aus eigenen selbst bewirtschafteten Weinbergen, im Einklang mit der Natur.“ – Weingut A. Christmann
„Nicht kurzatmig jedem Trend und jedem neuen Weinstil zu folgen, sondern Weine zu erzeugen, die in einer langen Tradition von Spitzenweinen stehen und von ihrer Herkunft erzählen, ist unser Ziel.“
„Kleiner ist größer. Die Christmanns sind davon überzeugt, dass in der Konzentration auf das Wesentliche die Chance liegt, um bei den verbliebenen Punkten noch besser werden zu können. So hat man sich entgegen dem allgemeinen Trend entschlossen, die Betriebsfläche für Wein nicht zu vergrößern, sondern zu verkleinern.“ …
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„Die Weinberge werden biodynamisch bewirtschaftet, zertifiziert seit dem Jahrgang 2004, die Umstellung, sicherlich auch die Spontangärung, haben die Weine zu ihrem Vorteil verändert, wie wir meinen, sowohl die „einfachen“ Weine, als auch die Spitzenweine – die Großen Gewächse – sind komplexer, eleganter und präziser geworden. Und dass sie hervorragend reifen können, stellte eine Vertikalverkostung des Idig unter Beweis.“ – Eichelmann Weinguide 2022
Einmal an der Spitze angekommen, beginnt die eigentliche Herausforderung: sich dort fortlaufend zu behaupten. Dass hierin die größte Aufgabe liegt, sich niemand auf seinen Lorbeeren ausruhen kann, können Generationen von Künstlern, Dichtern und Schauspielern genauso wie die besten Handwerker, zu denen wir die Spitzenköche und Winzer zählen, bezeugen. Dass das Weingut A. Christmann aus dem heimeligen Gimmeldingen an der Pfälzer Mittelhaardt zu den etablierten Spitzenweingütern des Vereins Deutscher Prädikatsweingüter – kurz VDP – zu zählen ist, ist keine Neuigkeit, sondern allgemein bekannt. Denn die „Weinbauhistorie“ der Christmanns reicht tatsächlich bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Familie in den Weingärten um Gimmeldingen arbeitete. Erste Spuren des „Heldenahns“, Winzers und Gerichtsmanns Friedrich Köhler finden sich in Kirchenbüchern von 1580, und spätestens mit seinem Nachfahren Georg Köhler, der um 1803 ein nicht unerhebliches, nach Aufhebung der grundherrlichen Rechte im Zuge der französischen Revolution konsolidiertes Vermögen bzw. Lagenportfolio sein Eigen nennen kann (er wird es später seinen vier Kindern vermachen, die alle als eigenständige Winzer tätig sein werden) und als einflussreicher und erfolgreicher „Wingertsmann“ galt, gehören unsere Pfälzer Winzer zu den „Leuchttürmen“ der Region.
Seit 2019 lenkt ein erfolgreiches Zweiergespann – Steffen Christmann und Tochter Sophie – den Gimmeldinger Ausnahmebetrieb, was den heute 91 Jahre alten Senior Fritz (er war für die „Weingutwerdung“ in den 1960er- bis 1990er-Jahren verantwortlich und brachte das Weingut 1994 in den VDP) sehr stolz und glücklich machen. Bemerkenswert ist hier aber vor allem Folgendes: „Nicht, dass Vater Steffen Christmann nicht schon zuvor Großartiges geleistet hätte: Nicht nur mit dem ein ums andere Mal überragenden Riesling Idig ist er im Kreis der Allerbesten seiner Art in Deutschland zu finden. Nein, es ist eher ein etwas anderer Stil bei manchen Weinen, der aufhorchen lässt.“ heißt es im Vinum Weinguide 2021, dessen Jury daher als Zeichen der Anerkennung (und unserer Meinung nach ganz zu Recht) Vater und Tochter zum „Winzer des Jahres 2021“ kürte.
Das ist auch der Umstand, der uns seit einigen Jahren vermehrt die Fühler gen Gimmeldingen ausstrecken ließ. Denn was wir von dort vernahmen und auf unzähligen Proben und Verkostungen im Glas hatten, weckte unsere Neugier. Terroir ist die halbe Miete in der Weinwelt. Doch die andere Hälfte heißt Handwerk. Und das muss der Mensch beitragen. Frei nach Victor Hugo („Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“) weckten der von behutsamer Evolution geprägte Stil der Christmann’schen Gewächse sowie die sinnlichen Spätburgunder des Hauses („Wir haben es mit einer neuen Generation von Pinots bei Christmann zu tun.“ – Vinum Weinguide 2021) unsere Aufmerksamkeit. Und es kam wie es kommen musste: Die Weine sprachen für sich und berichteten von einer neuen Zeit!
Seitdem Sophie Christmann gemeinsam mit ihrem Vater den Pfälzer Betrieb führt, weht erneut frischer Wind im Betrieb. Dabei erinnert uns der Werdegang an das Weingut Huber, einen der renommiertesten Burgunderproduzenten Deutschlands. Als der junge Julian das Weingut im Jahr 2014 unerwartet früh übernehmen musste, waren alle Augen auf diesen absoluten Vorzeigebetrieb gerichtet. Julian hätte nichts ändern müssen, um die Erfolgsgeschichte „Bernhard Huber“ fortzuschreiben, doch entwickelte er quasi „über Nacht“ einen völlig neuen und noch wagemutigeren Stil, riskierte dabei den lange erarbeiteten, makellosen Ruf. Der Erfolg gab ihm Recht, er mehrte das Renommee in einem Maße, das so weder zu erwarten war noch denkbar schien. Dass Sophie unter anderem einen Teil ihrer „Wanderjahre“ bei Julian Huber absolviert hat (zudem lernte sie bei Schäfer-Fröhlich an der Nahe, Bürklin-Wolf sowie im Ausland in Bordeaux und Australien) überrascht uns daher nicht. Auch hier verspüren wir den „wind of change“, die ungeheure Dynamik. Sie wird durch Steffen Christmann ermöglicht, der hier bewährte Prozeduren immer wieder hinterfragt und dank der Mitwirkung seiner Tochter viel Energie für neue Ideen kanalisiert, was sich unter anderem auch an dem in naher Zukunft manifestierenden Sektprojekt zeigt, für das sich Christmanns mit dem Ex-Bollinger- und -von-Buhl-Kellermeister Mathieu Kaufmann zusammengetan haben. Wir werden zum gegebenen Zeitpunkt an entsprechender Stelle berichten – hier entsteht Großes! Es ist die Geschichte einer familiären Stabübergabe, deren vorausgehendes Kapitel maßgeblich zum zukünftigen Erfolg beitragen wird und deshalb so erfolgreich ist, weil beide Generationen voneinander lernen und diese Phase genießen.
21 HEKTAR EINDRUCKSVOLLES TERROIR
Was hier behutsam erneuert wird, steht schon lange auf festem Boden. So besitzt die Familie 21 Hektar bestes Terroir an der Mittelhardt. In Gimmeldingen sind es die Lagen Meerspinne im Mandelgarten (Buntsandsteingeröll und Löss), Biengarten (Buntsandstein mit eisenhaltigem Lösslehm als Einlagerung) und Kapellenberg (Buntsandstein auf massivem Kalk), in Königsbach der legendäre Idig mit Oberboden aus Kalk, Ton und Buntsandstein sowie, etwas oberhalb am Wald, den Ölberg-Hardt, in Ruppertsberg die Lagen Reiterpfad, Spiess und Linsenbusch. Außerdem bereichert aus Neustadt der Vogelsang seit 2018 das Lagenportfolio der Christmanns. Seit 2004 betreiben die Christmanns biodynamische Landwirtschaft, sind zudem Mitglied im Verein respekt-BIODYN. Nachhaltigkeit ist hier kein dem Zeitgeist geschuldetes virtue signalling, sondern elementare und gelebte Überzeugung der nach Verfeinerung, Reduzierung und Klarheit strebenden Christmanns. Rund drei Viertel der Rebfläche sind hier mit Riesling bepflanzt, doch machen auch die Burgunderrebsorten einen beachtlichen Anteil aus. Ihnen gilt nicht zuletzt besondere Aufmerksamkeit, denn wo beim Riesling jeder Handgriff über Jahrzehnte optimiert wurde, beschreitet Sophie in ihrem Kerngebiet leidenschaftlich neue Pfade. Und das in Siebenmeilenstiefeln!
VINIFIKATION UND PHILOSOPHIE
Was für die Reben, rot wie weiß gilt: Verzicht auf Insektizide sowie Herbizide, sanfter Rebschnitt, um die alten Reben zu erhalten und zu pflegen. Begrünungsmischungen im Weinberg erhalten die Biodiversität im Weinberg, eine gezielte Entblätterung, biodynamische Präparate und Kompost sorgen für gesunde Trauben und einen ebenso gesunden Boden. All das setzt den persönlichen Kontakt im Weinberg voraus, um gezielt agieren zu können. Dies mündet final in der Handlese als oberste Bedingung zur Erhaltung der maximalen Traubenqualität. Was dann in den Keller kommt, geht über einen Sortiertisch. Die Vergärung der Weine darf gerne wärmer verlaufen, der nur grob vorgeklärte Most vergärt dann nach Absetzen über Nacht spontan. Ein erster Abstich von der Hefe, minimale Schwefelung und Filtration sowie der Verzicht auf Schönungs- und Hilfsmittel krönen die letzten Schritte vor der Füllung. Das Ergebnis sind Riesling, die in ihrer Feinheit neben lauten und stark geschminkten Weinen gerne von ungeübteren Weintrinkern gerne übersehen werden, deren Tiefe und Spannkraft sich aber beim Genuss augenscheinlich und für jedermann als wertiger darstellt. Nicht zuletzt die feine Würzigkeit und burgundische Finesse der Rotweine, deren jede Anbiederung fremd ist, zeichnet die Stilistik im Hause A. Christmann aus.
„Nicht kurzatmig jedem Trend und jedem neuen Weinstil zu folgen, sondern Weine zu erzeugen, die in einer langen Tradition von Spitzenweinen stehen und von ihrer Herkunft erzählen, ist unser Ziel. Dabei wollen wir besondere Geschmackserlebnisse in Flaschen einfangen, die nur die Pfalz, die Mittelhaardt und unsere Weinberge um Gimmeldingen und Königsbach hervorbringen können.“ So lautet die Philosophie des Hauses. Eine, die seit Jahren hieb- und stichfest ist und für sich spricht. Umso größer ist unsere Freude darüber, dass das Weingut Christmann sich seit vergangenem Jahr in unserem Portfolio befindet.