Weingut Schäfer-Fröhlich - Nahe
2021 in zwei Worten: „Feinheit“ und „Präzision.“ – Tim Fröhlich

5 Sterne – Falstaff Weinguide 2022
5 Sterne – Eichelmann Deutschlands Weine 2022
5 Sterne – Vinum Weinguide 2022
5 F – Der Feinschmecker („Die 500 besten Weingüter in Deutschland 2022“)
5 Trauben – Gault&Millau Weinguide Deutschland Franken, Nahe & Ahr 2021
VDP-Mitglied seit 2001
„Tim Fröhlichs Große Gewächse sind herausragend!“ – John Gilman
„Wagner, Picasso, Michel Houellebecq – in der Kunst gibt es einige Legenden, die entweder konsequent abgelehnt oder zutiefst verehrt werden. In der Weinwelt darf sich das Weingut Schäfer-Fröhlich zu diesem exklusiven Kreis zählen.“ – Vinum Weinguide 2019
„Es ist wieder eine Kollektion wie aus einem Guss, die uns Tim Fröhlich vorgestellt hat.(…) Dabei stößt auch die Reihe unterhalb der Großen Gewächse schon in Punkteregionen vor, die sonst eher GGs vorbehalten sind.“ – Falstaff Weinguide 2022
„Das stetige Streben, …
Mehr Info » Jahr für Jahr ein klein wenig besser zu werden, das Optimale aus dem Jahrgang herauszuholen, muss gelebte Normalität sein.“ lautet Tim Fröhlichs Maxime. Ein Standpunkt, den vielleicht viele Winzer für sich postulieren, wenige aber dermaßen stringent leben. Tim Fröhlich ist regelrecht besessen, wenn es darum geht das Bestmögliche aus seinen Weinen herauszuholen. Wenn er sich im Keller durch die Tanks probiert, neue Verschlüsse erprobt oder das optimale Verkostungsglas ausfindig macht, setzt er zum Masterstudium an. Das Kleinteilige ist seine Leidenschaft, die Interaktion der kleinsten Stellschrauben, als letztendlich deutlich schmeckbares Ergebnis ist ihm wohlbewusst und sein stärkster Antrieb ist es jeden Parameter bestmöglich einzustellen. Dieses rastlose Bestreben spiegelt sich in einer beeindruckenden Dichte großer Jahrgänge wider.
Mit dem Jahrgang 2021 schließen wir auch ein Kapitel der Weingutsgeschichte von Familie Fröhlich ab. Wir verabschieden uns von Tims Vater, Hans Fröhlich, der im Winter 2021 verstarb, der, auch wenn er das Zepter an seinen Sohn bereits 1995 übergab, ein fester Anker, und Berater des Familienbetriebs war. Er wäre sicherlich stolz auf das bevorstehende jüngste Projekt, das er in seinen Anfängen noch miterlebt hat: Am Stromberg entsteht momentan der Rohbau für das neue Gutsgebäude, ein hochkomplexer Bau, den Tim vollständig nach seinen Vorstellungen hat konzipieren lassen. Eine „Idealarchitektur“, der den ursprünglichen, allenthalben einengenden Weinkeller ablösen wird. Wir durften bereits im Frühjahr einen Blick in die neuen Räumlichkeiten werfen und können sagen, dass hier einer der vermutlich prozesstechnisch anspruchsvollsten Weinkeller Deutschlands entsteht. Wer also meint, dass Tim Fröhlich sich längst auf seinen Lorbeeren ausruht, der kennt den umtriebigen und sich in steter Verbesserung suchenden Winzferfeingeist nicht gut genug. Wir prophezeien: Mit dem Jahrgang 2022 läutet Schäfer-Fröhlich eine neue Ära der bis 1800 zurückreichenden familiären Weinbaugeschichte ein.
Doch beschäftigen wir uns zunächst mit der aktuellen Kollektion, denn diese hat Referenzcharakter für die „Flintstones“-Stilistik unserer Bockenauer Familie: Das späte Jahr zeigt sich bereits an der Lese, deren Beginn auf den 13. Oktober fiel, und die sich über vier Wochen zog. Für Tim Fröhlich hat dieser klassische Leseverlauf „viel zur Qualität beigetragen“. Über das ganze Jahr wurden dabei sämtliche Arbeitsschritte auf die perfekte Reife hin ausgelegt, die Erträge gezielt niedrig gehalten und mittels Laubwandmanagement für gut durchlüftete Weinberge gesorgt. Denn anders als in den wärmeren Jahrgängen lagen 2021 die Schwerpunkte diesmal im frühen Pflanzenschutz und dem schnellen Abtrocken der Laubwände. In zwei Worten beschrieben würde Tim den Jahrgang mit „Feinheit“ und „Präzision“ umschreiben. Anders als etwa der Jahrgang 2010, der von einigen Winzern aufgrund seiner Herausforderungen zum Vergleich herangezogen wird, sieht Tim hier einer Fortentwicklung. „Die Aromatik ist anders, die Lese war damals zudem viel länger. 2021 hingegen ist auf den Punkt gereift und hatte deutlich weniger Regen.“ Dichte und Kraft besitzt der Jahrgang für ihn ohnehin, wobei er betont, dass die Alkoholdegradationen niedriger ausfallen. „Der Jahrgang besitzt eine gute innere Dichte, geniale Extrakte. Gute Lagen waren hier von Vorteil, es durften halt nicht zu viele Trauben am Stock hängen. Das musste man von Anbeginn regulieren. Wichtig für die Qualität war vor allem der Einsatz im Weinberg – aber die Natur hat ja auch mitgespielt. Vor allem der Spätsommer hat in den oberen Qualitäten den Jahrgang gerettet.“ Das Ergebnis sind Rieslinge, die geradezu exemplarisch Tims Präferenzen für Weißweine entgegenkommen. Sie zeigen sich schlank, präzise und von einer kühlen, eher zurückhaltenden Frucht, die bestens von einer vibrierenden Säurestruktur begleitet wird. „Das wichtigste im Jahrgang war, dass die Grundbalance, was die Säure der Trauben betrifft, bereits im Weinberg stimmig war. Ich mag die Säure der 21er; sie ist gut, da sie reif ist, nicht grün.“ so die Einschätzung des Winzers.
Tims Worte zeugen von der Erfahrung eines Winzers, den nahezu nichts mehr aus der Ruhe bringen kann, der alle notwendigen Schritte kennt, um sein Ideal zu erreichen, die Muße besitzt auszutüfteln, wo man was für den bevorstehenden Jahrgang optimieren kann. Dabei darf auch die nicht hoch genug einzuschätzende Vorarbeit, die er mit seiner ganzen Familie und dem tatkräftigen Team geleistet hat, vergessen werden. Und so blicken wir auf eine Kollektion zurück, die ganz „Schäfer-Fröhlich“ ist und sich doch mit jedem neuen Jahrgang einen Schritt fortentwickelt. Die berühmte Schäfer-Fröhlich-Nase mit ihrer flintigen Reduktion wirkt 2021 nochmals erwachsener, da domestizierter. Unterlegt von der Spontanvergärung, welche die Frucht auf ein Minimum reduziert und den Eindruck flüssigen Gesteins ins Zentrum legt, fühlen wir uns mit dem ersten Schwenken des Glases einfach „zu Hause“: vom Gutswein bis ganz hoch zu den Großen Gewächsen die zum Olymp der besten trockenen Rieslinge Deutschlands zählen.
VOM GEHEIMNIS EINES GROSSEN WEINS
Es ist weder die Opulenz noch eine große Wucht, sondern eine unvergleichliche innere Balance und der Zauber eines speziellen Parfums, die einen Wein aus großer Lage so unvergleichlich macht. Unsere französischen Freunde nennen das den goût de terroir, den Geschmack also, den ein kleines Stück Erde mit seinem ganz spezifischen Boden in Kombination mit seiner Rebe und dem einfühlsamen Gestaltungswillen eines großen Winzers hervorbringen kann. Es sind einzigartige Kunstwerke, eine Begegnung mit der kultivierten, vorsichtig „gelenkten“ Essenz der Natur. Es sind die Geschöpfe des Winzers, dessen ureigene Interpretation der Weinberg- und Kellerarbeit etwas Mystisches schafft, Weine mit unverwechselbarer Aura. Und Tim Fröhlich ist ein ganz großer seiner Zunft. Seine Rieslinge scheinen bisweilen wie von einem anderen Stern, von geradezu außerirdischer Qualität und sind in punkto Filigranität und Finesse schlicht state of the art.
Die Grundlagen derart ekstatischen Riesling-Genusses finden sich in einem idyllischen Nahe-Örtchen mit gerade einmal 1.200 Einwohnern, im beschaulichen Bockenau: Hier erheben sich nicht nur einige der großartigsten Weißweinlagen der Welt, hier lebt und arbeitet auch eine äußerst liebenswerte, trotz aller Erfolge erfreulich bodenständige Familie, die von der Idee beseelt ist (man könnte auch von einer „Mission“ sprechen), große, eigenständige Terroir-Weine zu vinifizieren! Tim Fröhlich heißt der energiegeladene, visionäre Schöpfer diverser „Kollektion(en) des Jahres“, der mit seiner ebenso zauberhaften wie herzlichen Frau Nicole und „mit seinen Eltern und Schwester Meike ein echtes Dreamteam bildet“, wie Stuart Pigott in seinem Klassiker „Wein spricht deutsch“ begeistert schwärmt. In hingebungsvoller handwerklicher Arbeit keltern sie „im wahrsten Sinne des Wortes die zugleich kristallinsten wie auch, wildesten Rieslinge der Nahe“. Vermeintliche Paradoxien zeichnen – wie so häufig bei den größten Kreszenzen der Welt – auch die Schäfer-Fröhlich’schen Weine aus. „Hinter allen Erfolgen steht ein schlüssiges Konzept. Ab Gutswein aufwärts wird hier ausschließlich mit Spontanvergärung oder selbst selektierten wilden Hefen gearbeitet – niemand an der Nahe beherrscht dies besser, die Weine haben große Klarheit und Prägnanz“, urteilt der Gault&Millau dezidiert! „Gesundes Lesegut, absolute Sauberkeit im Keller und exaktes Arbeiten sind Pflicht, will man mit diesen wilden Hefen klare Aromen erhalten“, erläutert Tim. „Dem Perfektionisten aus Bockenau“ (Gault&Millau) gelang dies im letzten Jahrzehnt mit fast schon beängstigender Konstanz und auf traumhafte Weise! Die „Weine werden einfach immer besser, haben nochmals an Präzision gewonnen. Sowohl mit den trockenen als auch mit den edelsüßen Rieslingen gehört Schäfer-Fröhlich zur Spitze in Deutschland“, befindet Gerhard Eichelmann kurz und knapp und absolut folgerichtig in seinem Guide „Deutschlands Weine“.
WARUM? WARUM WERDEN TIMS WEINE VON JAHR ZU JAHR BESSER?
Zunächst einmal profitiert die gesamte Nahe als nördliche und damit kühle Anbauregion von der Klimaerwärmung, welche die Welt des Weins in ganz Europa fundamental verändert. Die Nahe gehört zu den weltweiten Grenzgebieten des Weinbaus. Hier haben die Reben es immer etwas schwerer, ihr Weg durchs Jahr fordert sie enorm! Doch genau dann ist die Rebe in der Lage, ganz Großes hervorzubringen:
Wenn die Stöcke tiefer wurzeln müssen und die Temperaturunterschiede hoch sind. Wenn dann die Trauben Gelegenheit haben, perfekt auszureifen. Und im Unterschied zu früheren Jahrzehnten ermöglicht ihnen das die Klimaerwärmung heuer Jahrgang für Jahrgang. Außerdem wissen wir alle: Nur große (und das sind in der Regel historisch bedeutende) Lagen können Weltklasseweine hervorbringen. Auf gleich sechs der allerbesten deutschen Weinberglagen kann sich die überaus tatkräftige, so ehrgeizig wie anspruchsvolle Familie „austoben“! Tim ist einer der Avantgardisten der jungen deutschen Winzerelite, die mit heißem Herzen, kühlem Sachverstand und einer fundierten fachlichen Ausbildung (wie sie noch keine Generation vorher erfahren hat), der endlich wieder an die Tradition und den Ruhm tatsächlich „beseelter“ deutscher Rieslinge – die „goldene Zeit“ Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts – mit Vehemenz und Lust anknüpft. Unsere Weltklassewinzer lernen Jahr für Jahr hinzu, und die von ihnen liebevoll gepflegten Weinberge dürften (wieder) in der Form ihres Lebens sein. Darüber hinaus muss ein großer Winzer, der wahrhaft große Weine erzeugen will, sich jedes Jahr neu den spezifischen Jahrgangsbedingungen stellen. Wir alle konnten in den letzten Jahren verfolgen, wie selbstbewusst und kompromisslos Tim Fröhlich seinen Weg hin zu maximaler Finesse und Eleganz gegangen ist. Weine deren Filigranität sich bisweilen auf Messers Schneide bewegt, deren tiefgründige Mineralität auch emotional zutiefst berührt. Dieser Winzer geht konsequent seinen Weg, der uns in allen Kategorien wahrlich „große“ Weine beschert: Von der makellosen Basis, über den puristisch trockenen Gutsriesling, die fulminanten Ortsweine bis hin zu den (es sei uns erlaubt) anbetungswürdigen Großen Gewächsen – und handwerkliches Ethos über alles.
Tim sucht in seinen zum Teil tatsächlich „abgrundtief“ mineralischen Rieslingen – eine geniale rauchige Feuersteinaromatik durchzieht einem Markenzeichen gleich seine gesamte Kollektion – extreme Finesse und Präzision, weniger aber das Primärfruchtige. Er setzt stattdessen auf eine rassige, laserstrahlartig gebündelte, vibrie-rende Riesling-Energie und eine wilde, ungebändigte Ursprünglichkeit!
Seine Meisterwerke sind daher in ihrer Jugend – das gilt allerdings nur in den Kategorien oberhalb der Basis – eine den Rieslingnovizen durchaus fordernde und den Kenner verwöhnende intellektuelle und emotionale Herausforderung. Diese Weine bereiten zwar auch schon früh getrunken höchsten Trinkgenuss, entwickeln sich aber auch Jahr für Jahr grandios weiter und markieren somit den Gipfelpunkt dessen, was ein Riesling, und damit großer Weißwein überhaupt, auszulösen vermag: einen Zustand von Transzendenz!
Und das wissen mittlerweile nicht nur Sie, werte Kunden, die Sie diese Weltklasseweine stets mit großer Vorfreude erwarten. Das wissen und schreiben Journalisten und Weinkritiker aus der ganzen Welt schon ziemlich lange. Die Liste der Lobpreisungen ist endlos, kein Jahr vergeht, in dem Winzer oder Wein nicht eine Ehrung, eine Spitzenposition, ein Preis zuteilwird. Doch lassen wir den Blick auf die Vergangenheit und sei sie noch so erfolgreich. Denn unser „Dream- Team in Sachen Wein“ (Gault&Millau) vinifiziert mit dem aktuellen Jahrgang feingliedrige, kristalline Rieslinge mit glockenklaren Aromen. Beseelte Terroirweine mit ungezügelter Wildheit!
Die Ausdrucksstärke im Felsenberg ist frappierend, der Stromberg quasi in oder aus Stein gemeißelt, das Frühlingsplätzchen die Inkarnation von Verspieltheit und Gegenstück zum Monolith aus dem Halenberg. Und natürlich das Felseneck, das inzwischen weinweltweit als Synonym für die so manifeste wie schwer in Worte fassbare Perfektion deutschen Rieslings steht. Sich diesen großen Weinen hingeben zu können, in sie einzutauchen, „sich verführen zu lassen wie in einem grandiosen Liebesakt, die Vielschichtigkeit, die Komplexität, die Tiefgründigkeit und vibrierende Mineralität großer Terroirweine in sich aufzusaugen und mit Körper und Geist zu erfassen, heißt auch, mit ihren unergründlichen Geheimnissen zu leben, die uns verzaubern, gefangen nehmen und nie mehr loslassen“, wie es Reinhard Löwenstein in seinem ungemein bekenntnishaften Buch über „Terroir“ einfühlsam beschrieben hat. Und dieses Abtauchen in geheimnisvolle und unbekannte Tiefen der Wahrnehmung bei grandiosen Rieslingen, die zu den Sternstunden des Jahrgangs zählen und die uns auch lange nach der Probe Schauer der Begeisterung über den Rücken gejagt haben, wollen wir Ihnen liebend gerne nahebringen!