
Emrich-Schönleber
Frühlingsplätzchen Riesling Großes Gewächs
2024
Subskription Die Auslieferung erfolgt nach Freigabe ab September 2025.
0,75 l ・ 72,00 €/l ・ inkl. 19 % MwSt. ・ zzgl. Versandkosten

Art.-Nr.: DNA040723
Inhalt: 0,75 l / Preis: 54,00 €

Art.-Nr.: DNA040724-D
Inhalt: 3 l / Preis: 246,00 €

Art.-Nr.: DNA040724-M
Inhalt: 1,5 l / Preis: 111,00 €
Ein Riesling vom roten Schiefer, der die Seele berührt
Die 24,81 Hektar vom VDP als Große Lage klassifizierte Rebfläche im Frühlingsplätzchen, eine der besten Lagen der gesamten Nahe, besitzen einen legendären Ruf. Die Charakterisierung der Weine, welche die Lage hervorbringt, stammt allerdings aus einer Zeit, in der im deutschen Weinbau noch ein regelrechter Fokus auf die Reifewerdung der Trauben bestand und Qualität in Oechsle-Graden gemessen wurde. Natürlich gilt es auch heute noch physisch reife Trauben zu lesen. Doch arbeiten die Winzer auch aufgrund der klimatischen Veränderungen eher gegen eine Überreife an, soll Riesling doch weiterhin seinen vibrierenden Charakter bewahren.
Immer und immer wieder hat das Frühlingsplätzchen in zahlreichen Blindproben gereifter Großer Gewächse bei Kritikern und auch hier bei unserer jährlich durchgeführten „Ten years after“-Probe der besten Großen Gewächse bewiesen, dass es absolut auf Augenhöhe mit dem Halenberg einzustufen ist. Denn das Frühlingsplätzchen steht oft nach über zehn Jahren Reife am filigransten und zartesten da, beeindruckt dann ob des jugendlichen Stadiums und der Feinheit am Gaumen.
Frühlingsplätzchen. Allein diese Lagenbezeichnung strahlt etwas Leichtes und für viele auch Feminines aus. Ein zarter Lagenname, dessen Eigenschaften schnell auch auf den vermeintlichen Stil des Weines übertragen würde, früher durchaus berechtigt, heutzutage nicht mehr ganz zutreffend: „Die alte Formel, dass das Frühlingsplätzchen feminin und fruchtiger ausfällt, der Halenberg maskuliner und steiniger, stimmt einfach nicht mehr!“ stellt Frank Schönleber bereits seit einigen Jahren fest. Über die Zeit näherte sich die Lage in ihrer Würzigkeit uns Seriosität den dem Halenberg zugeschriebenen Attributen an. Hierfür sieht der Winzer gleich mehrere Gründe: „Die Böden, von denen das Frühlingsplätzchen mittlerweile stammt, sind steiniger und von weniger lehmreichen Parzellen als noch vor 15 bis 20 Jahren. Zudem sind die Erträge niedriger. Das hat die Lage von der Frucht weg und hin zu mehr Würze gebracht.“ Auch hat das Frühlingsplätzchen gegenüber dem Halenberg mittlerweile in trockenen Jahren deutliche Vorteile. Es verhält sich ein wenig wie bei Theresa Breuers Schlossberg zum Nonnenberg. Es überrascht daher nicht, dass viele Kenner die vermeintlich „kleineren“ Lagen gar bevorzugen, bescheinigt uns doch auch Frank, dass sein Frühlingsplätzchen „mit den Veränderungen, die uns bevorstehen, extrem gut zurechtkommt.“ Vielleicht ist es Zeit für eine Stabübergabe, eine Neubewertung, ja eine neue Retypisierung der beiden Lagen? Klar ist: Der Mythos vom fruchtig-expressiven Frühlingsplätzchen ist ein Relikt alter Tage, eine beibehaltene Tradition, die mit dem heutigen Wein keine Gemeinsamkeit mehr hat. Das Frühlingsplätzchen muss neu gedacht werden und wir uns von der tradierten Vorstellung des fruchtbetonten Rieslings jener Lage befreien.
Im Jahrgang 2024 gibt es erstmalig mehr Flaschen vom Großen Gewächs als vom Halenberg. Das liegt daran, dass der Halenberg massiv vom Frost getroffen wurde, rund ein Drittel weniger Ertrag lieferte als das Frühlingsplätzchen, welches zwar auch Frostausfall verzeichnete, allerdings spürbar weniger. Wir verkosten uns alljährlich im kalten Keller durch die verschiedenen Fässer, beginnend beim Stückfass bis zum mehrere Tausende Liter Fassenden Holzfass, um letztlich alle Puzzlestücke sowie das Gesamtwerk zu verstehen. Das Frühlingsplätzchen zeigt sich dieses Jahr angenehm straff und fokussiert, mit nur leicht zitrischer Ausprägung. Man hat sie hier im Glas, diese rote Würze. Ob sie vom roten Schiefer stammt, dem Hefeausbau oder den alten Fässern? Wir werden es vielleicht nie erfahren, doch beeindruckend ist, dass diese rotfruchtig würzige Aromatik hier über die Jahre immer wieder hervorsticht. Der Riesling ist am Gaumen vibrierend und wild, zeigt sich expressiv und wunderbar zugänglich. Es wirkt nochmals karger als der Halenberg, auch eher mittelkräftig in der Struktur. Ganz sicher eines der schönsten GGs aus dieser verblüffenden Lage, die definitiv zu den Klassikern der Nahe gezählt werden muss. Frank schätzt 2024 zu den feinsten der letzten beiden Dekaden, seitdem er auch Kellermeister ist. Gewiss wird er die Güte des Jahrgangs auch besonders an der Klasse der beiden Großen Gewächse festgelegt haben.
Zu genießen ab Herbst 2025, Höhepunkt wohl ab 2028 bis nach 2048.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
Soonwaldstraße 10a
55569 Monzingen
Deutschland
Emrich-Schönlebers Riesling-GG Frühlingsplätzchen von 2024 zählt zu den ganz großen Rieslingen der Nahe. Ein „blue chip“ unter den Großen Gewächsen.