Dönnhoff
6x „Tonschiefer“ Riesling trocken 2024

Feingliedrig, salzig, kompromisslos echt: warum dieser „Tonschiefer“ viel mehr als nur ein Gutswein ist.

In einem kleinen Seitental der mittleren Nahe, eingebettet zwischen sanften Hügeln und dem Flusslauf, liegt direkt oberhalb des Weinguts Dönnhoff eine ganz besondere Lage: der Oberhäuser Leistenberg. Seine steilen, nach Südosten ausgerichteten Hänge erhalten frühmorgens das erste Licht und trocknen die Reben schnell ab, während die milde Nachmittagssonne die Trauben lang und gleichmäßig reifen lässt. An diesen Hängen wurzeln die 25 bis 45 Jahre alten Rieslingreben tief in einem für die Region typischen Boden, einem dunklen Tonschiefer, auch Karbonschiefer genannt. Dieser uralte, kalkhaltige Untergrund ist mehr als nur geologisches Fundament und Namensgeber dieses einzigartigen Rieslings: Er prägt seinen ganzen Ausdruck, seine Spannung, Präzision und Anmut. Im Glas zeigt sich der 2024er-„Tonschiefer“ brillant und klar, mit einem zarten Schimmer, der bereits auf seine lebendige Frische hinweist. Die Nase wird von reifen, saftigen Mandarinen, gelben Birnen und weißen Pfirsichen empfangen – unterlegt von einer kühlen, steinigen Würze, die an nasse Felsen nach einem Sommerregen erinnert. Hinzu kommen Anklänge an Zitrone und Nektarine, die dem Duftbild eine zusätzliche Dimension gibt – vital, aber nicht laut. Am Gaumen entfaltet sich der Wein mit beeindruckender Präzision: Eine vibrierende, fast elektrisierende Mineralität trifft auf ein feinrassiges, reifes Säurespiel. Trotz dezenter Cremigkeit bleibt der Tonschiefer klar und straff, saftig und mineralisch zugleich - getragen von einer alpinen Kühle, die ihm eine fast schwebende Leichtigkeit schenkt. Der Abgang ist lang, fein und absolut ausgewogen: Nichts wirkt vordergründig, alles ist im Gleichgewicht. Ein Wein mit Haltung, Tiefe und innerer Ruhe. Ein leiser, aber umso eindringlicherer Erzähler, dessen Stil den Jahrgang in all seiner Finesse widerspiegelt. Vergoren und ausgebaut wurde dieser Riesling teils im Edelstahltank, teils im traditionellen großen Eichenholzfass – eine schonende Vinifizierung, die den Charakter des Gesteins nicht überdeckt, sondern zum Leuchten bringt. Die Handlese erfolgte selektiv, die Erträge wurden bewusst niedrig gehalten, um höchste Qualität zu garantieren – entscheidend in einem Jahr wie 2024, das von extremen Witterungsbedingungen geprägt war. Spätfröste, Trockenperioden und eine lange Vegetationsperiode erforderten Geduld, Fingerspitzengefühl und akribische Arbeit im Weinberg. Das Ergebnis ist vielschichtig, mineralisch, salzig, feingliedrig. Der „Tonschiefer“ ist ein authentischer Terroir-Riesling, der weit über die Gutswein-Kategorie hinausgeht. Ein Wein wie aus dem Fels geschlagen, präzise, klar und voller innerer Spannung. Kein lauter Botschafter, sondern ein leiser, starker Charakter. Ein Riesling mit Haltung – und mit Zukunft.

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2035.