Tement
Sauvignon Blanc Ehrenhausen „Korallenkalk“ 2023

Ein balancierter, überaus eleganter Sauvignon Blanc

94/100 – Falstaff
93/100 – Robert Parker Wine Advocate

Wenn man die Winzer der Südsteiermark und nicht zuletzt die Tements nach dem Jahrgang 2023 fragt, so steigt bei ihnen direkt der Puls. Was ist in jenem Jahr passiert? Dauerregen, Hagel, extreme Hitze und oft heftige Sommergewitter. Im Mai fiel so viel Starkregen, das es in der gesamten Südsteiermark zu Erdrutschen kam – und so auch im Zieregg. Die kühlen und regenreichen Tage hielten bis Juni an, wodurch die Blüte sich verzögerte. Im Juli wurde es nicht besser. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die hitzigen Tage brachten die ersten großen Hagelunwetter mit sich. „Im August zählten wir bereits 1.100 Liter Regen pro Quadratmeter. Im September entspannt sich das Wetter ein wenig und somit konnten wir am 18. September bei herrlichem Spätsommer mit der Ernte starten. Trotz des herausfordernden Wetters im Jahr 2023 sind wir mehr als glücklich mit unserer Ernte. In den 13 Tagen der Weinlese haben unsere insgesamt 400 Hände zwar weniger geerntet als im Vorjahr, jedoch in hervorragender Qualität: wunderschöne kleinbeerige Trauben mit idealer Reife und guter Säure. Für uns der Beweis, dass die biodynamische Bewirtschaftung unseres Weinguts die richtige ist“, umschreibt Achim Tement den Jahrgang. Kaum zu glauben, dass aus diesem Desaster noch etwas Schönes erwachsen kann. Doch wenn man Tements Weine wie zum Beispiel diesen „Korallenkalk“ im Glas hat, dann findet man einen brillanten und klaren, präzisen, feinen und komplexen Ortswein aus Ehrenhausen vor. Der Sauvignon Blanc wurde nach Spontangärung für 18 Monate auf der Feinhefe im großen neutralen Holz ausgebaut und später zur Harmonisierung der Cuvée noch einmal für zwei Monate ins Edelstahl gelegt. Der Restzucker liegt hier bei 2,4 g/l und die Säure bei 6,4 g/l.

Der Wein zeigt das, was Ehrenhausen zu bieten hat, und das ist viel. Schließlich ist das die Heimatgemeinde der Tements mit den Toplagen Sulz, Grassnitzberg und Zieregg. Und natürlich stammen die Trauben unter anderem aus Vorlesen oder Junganlagen dieser Weinberge. Diese sind vom namensgebenden Korallenkalk ebenso geprägt wie von Ton, Lehm und Braunerde, in der die 17 bis 41 Jahre alten Reben wurzeln. Im Auftakt ist der 2023er-„Korallenkalk“ von kühl ätherischen Noten wie Minze, Verbene und anderen Kräutern geprägt. Dazu kommen Anklänge von Yuzu, Brennnessel, Zitronenschalen und Salzzitrone, etwas Cassis sowie nasser Stein mit Flechten. Am Gaumen wirkt der Sauvignon Blanc bei aller Frische und Präzise gleichzeitig beeindruckend rund und voll mit großer heller Saftigkeit und Würze, einem feinen grip und einer eleganten Cremigkeit, die vom langen Hefelager herrührt. Man findet auch hier wieder die bitter pikanten Zesten verschiedener Agrumensorten, eine leicht tropische Note, weiße Beeren und einen grünen Schimmer von Kräutern und Nesseln. Bei aller Komplexität ein leichtfüßiger, lebendiger, schmeichelnder und in sich balancierter Wein – und schlicht hervorragend!

Ab sofort und bis sicherlich 2037.