
AT-BIO-402

Heinrich
„Graue Freyheit“, weiß
2022
Solitär, der in einer eigenen Kategorie spielt: grau, weiß, roséfarben – und ein Burgunder!
94/100 – Falstaff
hier geht. Dieser Wein wurde in einem gebackenen Material ausgebaut. Grau ist vor allem die Flaschenfarbe, bezieht sich jedoch auch auf die wichtigste Rebsorte, die hier verwendet wurde. Der Anteil von Grauem Burgunder liegt bei 60 %, dazu 30 % Weißburgunder sowie kleine Mengen an Neuburger (8 %) und Chardonnay (2 %). Die alten Reben des Grauen Burgunders wurzeln in kristallinen Schiefer- und Quarzitschieferböden am Joiser Hackelsberg, einem vom Neusiedler See abgewandten Nordwesthang. Weißburgunder, Neuburger und Chardonnay stammen von den kalk- und schieferhaltigen Osthängen des Leithagebirges und dort vor allem aus den Lagen Breitenbrunner Edelgraben und Windener Alter Berg. Natürlich sind die biodynamisch zertifizierten Trauben handverlesen. Sie wurden – man erkennt es im Glas unschwer an der Farbe, die an Hagebuttentee erinnert – rund zwei Wochen auf der Maische belassen und schließlich schonend mit der Korbpresse langsam abgepresst. Nach dem biologischen Säureabbau durfte der Wein über 17 Monate hinweg sowohl in Amphoren als auch im gebrauchten Fuder auf der eigenen Hefe reifen, um dann ungefiltert und ungeschwefelt im Februar 2024 gefüllt zu werden.
Direkt aus der Keramikflasche ausgeschenkt, ist er klar und leuchtend orangerot. Schüttelt man ihn vorher, dann wird er leicht trüb und zeigt auch ein etwas intensiveres Hefearoma. Im Duft betört die „Graue Freyheit“ mit Noten von eingelegten roten Früchten, Blüten, Orangen, etwas Süßholz und einem nicht aromatisierten Tee und getrockneten Früchten und Kräutern. Er vermittelt Tiefe und Komplexität, aber auch eine ätherische Komponente und eine schwebende Unbekümmertheit. Am Gaumen ist dies ein seidiger, sinnlicher und ganz ruhig dahinfließender Wein mit feinem Tannin und einer lebendigen Säure. Offen zeigt er sich und einnehmend, ja fast umarmend mit seiner Mischung der schon erwähnten reifen, eingelegten Früchte, leichter Extraktsüße, herben Noten von Wachs, Porse, Heidekraut und einer dezenten Würze. Dabei wirkt der maischevergorene Wein präzise und klar, balanciert und mineralisch zwischen Erdverbundenheit und Schwerelosigkeit.
Ab sofort und bis 2032+.
gesamt: 17 mg/l
Baumgarten 60
7122 Gols
ÖSTERREICH
„Eine außergewöhnliche Interpretation der Sorten Pinot gris und Pinot blanc mit Neuburger und Chardonnay aus Schiefer- und Kalklagen.“ (Weingut Heinrich)