Pfitscher
Pinot Nero Riserva „Matan“ DOC Südtirol, rosso 2022

94/100 – Falstaff
95/100 – James Suckling

Auch wenn sich die Weinberge von Familie Pfitscher heute über sechs Orte erstrecken, ist die Heimat des Weinguts doch die kleine Gemeinde Montan. Von hier stammt auch dieser bemerkenswerte Pinot Nero namens „Matan“, was nichts anderes als „Montan“ im örtlichen Dialekt ist. Der „Matan“ ist allerdings nicht nur der Heimatwein der Pfitschers, sondern auch der, mit dem das Weingut groß und bekannt geworden ist. Und erfreulicherweise „sicherlich der beliebteste Wein unter unseren Kunden.“ Auch wenn es mit der Riserva Vigna „Das Lange Feld“ (100 % Pinot Nero) mittlerweile eine rare Einzellagenfüllung gibt, bleibt der „Matan“ doch auch nach eigenem Bekunden das Flaggschiff des Weinguts. Er stammt aus Glen, einem zu Montan gehörenden Weiler auf 550 Metern Höhe, der dem Blauburgunder ein geradezu ideales Terroir bietet. Es sind nach Westen geneigte Weinberge aus Lehm und Kalk. Dort hat Klaus Pfitscher in den 1980er-Jahren seinen ersten Pinot Noir gesetzt, und das damals als einer der ersten in Südtirol im Guyot-System. Somit besitzt das Weingut eine der ältesten Pinot-Noir-Lagen Italiens im Drahtrahmen. Nach der Lese gibt es für zwei Tage eine kühle Vorvergärung. Nach weiteren 14 bis 16 Tagen im Fermenter, in dem der Tresterhut kontinuierlich untergetaucht wird, pressen Pfitschers den Wein ab, der dann 12 bis 15 Monate in zu einem Drittel neuen Barriques und anschließend weiter auf der Flasche reift. Der „Matan“ ist ein kraftvoller, komplexer und körperreicher Wein, der im Duft ein deutliches Volumen und eine bemerkenswerte Dichte zeigt. Der Wein erinnert an Waldfrüchte und reife Kirschen, an dunkles Miso und Chinotto, an Unterholz mit Pilzen, Leder und getoastete Eiche. Darüber liegen Noten von Veilchen und Pfingstrosen. Am Gaumen wirkt der Blauburgunder wiederum reif und saftig mit einer dunklen Frucht und einer deutlichen nussigen und rauchigen Holzwürze. Es ist ein tiefgründiger Wein mit einer leichten Wärme in der Frucht, noch festen, aber langsam mürbe werdenden Tanninen und einer knackigen Säure, die den „Matan“ in ein langes, geschliffenes Finale führt.