Francesco Versio
Barbaresco DOCG, rosso 2022

Francesco Versios Spitzenwein!

17/20 – Jancis Robinson

Einer der Weine aus dem Barbaresco, „die man 2022 getrunken haben muss“ (Decanter)

„Barbaresco 2022: Als einer der aufstrebenden Stars der Appellation bringt Versio in diesem herausfordernden Jahrgang die Schönheit und das Bouquet dieses Weins voll zur Geltung.“ – Decanter

Dieser Barbaresco ist der Star von Francescos Kollektion, der Wein, der unsere Begeisterung für den jungen Winzer auslöste und sicherlich der größte Wein des Hauses. Er stammt mittlerweile von Nebbiolo-Trauben aus vier klassifizierten MGA Crus in Neive: Albesani sowie Currà und St. Cristofero, letztere beide nach Südwesten ausgerichtete Lagen und Starderi. Die Mischung aus kalkhaltigen sowie sandigen Parzellen ist die ideale Voraussetzung für einen komplexen Barbaresco. Mit dem Eingang des jüngsten Lagenzugewinns (Starderi), wird die Geologie um Ton- und Sandsteinterroir ergänzt.

Den Nebbiolo mazeriert Francesco hier ganz traditionell lange auf der Maische. Standzeiten von bis zu 35 Tagen sind die Regel, sofern der Jahrgangs dies erlaubt. Der im Stahltank spontanvergorene Most, den Versio regelmäßig übergießt, um so eine feine Frucht zu extrahieren, wandert dann für 14 Monate in große Eichenfässer, sogenannte botti grandi mit 26 bis 30 Hektoliter Fassungsvermögen. Nur 9.500 Flaschen wurden vom Jahrgang 2022 gefüllt. Francescos Weine sind noch weitestgehend unbekannt, erfreuen sich aber insbesondere im Inland großer Beliebtheit bei versierten Kennern des Piemont. Die internationale Nachfrage nimmt rasant zu, die letzten Jahrgänge werden allmählich auch von den einschlägigen Weinkritikern besprochen: Der 2020er erhielt vom Wine Enthusiast beispielsweise 96 Punkte, während Monica Larner (Wine Advocate) ihren ersten Barbaresco (Jahrgang 2019) von Francesco mit 95 Punkten bedachte. Es ist absehbar, dass der ehemalige Kellermeister von Bruno Giacosa mit seinem eigenen Weingut eine steile Karriere vor sich hat, wenn er weiterhin dermaßen versiert dem Erbe seines Großvaters, den alten Reben aus Neive, umgeht. Für uns jedenfalls eine der ganz großen Entdeckungen des vergangenen Jahres!

Sein Barbaresco aus dem Jahrgang 2022 liegt etwas tieffarbener als der Vorgänger im Glas. Es ist ein Jahrgang, der die Winzer speziell im Barbaresco forderte, denn es gab nur spärlich Regen. Erstaunlicherweise muss man hier auch eher darauf achten, dass die Weine ausreichend reif sind, denn die Hitzeperioden blockierten das Wachstum in vielen Regionen des Piemont. Francesco entschied sich bei seinen Weinen daher für eine leichtere Extraktion, was er vor allem durch eine nicht zu warme Gärung erreichte. „Ich wollte dieses Jahr die Frucht bewahren und vor allem die floralen Noten des 22ers.“ Der DECANTER hebt ihn aus seiner Liste unbedingt probierenswerter Barbareschi des Jahrgangs hervor: „Als einer der aufstrebenden Stars der Appellation bringt Versio in diesem fordernden Jahrgang die Schönheit und das Bouquet dieses Weins voll zur Geltung.“

Dieser rubinrote Barbaresco duftet nach Rosen, Walderdbeeren und Amarenakirsche. Ein Hauch Pfirsiche schwebt mit zunehmendem Luftkontakt aus dem Glas. Am Gaumen zieht sich die pure Noblesse fort. Die Tannine sind fein poliert, für einen Barbaresco dieses Alters beeindruckend geschliffen. Erst mit dem zweiten Schluck wird dann klar, dass sie den Barbaresco ganz subtil gliedern und ihm eine fleischige Struktur geben. Doch einen spröden Rachenputzer – und junger Nebbiolo kann garstig sein – sollte man hier nicht erwarten. Wir haben hier wieder Erdbeeren, auch Eukalyptus, sowie eine zart balsamische Note. Alles wirkt schon jetzt sehr stimmig und ideal proportioniert. Ein Wein der leisen Töne und für uns ein geradezu apotheotischer Barbaresco!

Ab sofort, gern karaffieren. Höhepunkt wohl ab 2028 bis 2035+ (Für den DECANTER liegt das optimale Trinkfenster dieses Weins in den nächsten 5–7).