
Tempier
„La Migoua“ Bandol, rouge
2022
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Tempiers Bandol vom höchstgelegenen Weinberg La Migoua
95/100 – La Revue du Vin de France
Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich drei Weinberge im Portfolio der fast 200 Jahre alten Domaine als solche mit einem besonders eigenen Charakter herauskristallisiert. Neben Cabassou und La Tourtine ist das der mit 300 Metern höchstgelegene Weinberg der Domaine, der La Migoua (seit 1943 im Besitz von Familie Peyraud). Dieser liegt am Hang der alten Ortschaft Le Beausset Vieux und besteht aus verstreuten Parzellen, die von wilder Macchia umgeben sind. Geologisch gibt es hier eine Besonderheit: Kalkstein mit besonders vielen Fossilien trifft auf Dolomit und harten Fels mit rötlichem bis blauem Lehm im Oberboden. Der Weinberg ist aufgrund der Zerklüftung des Gesteins mal nach Osten, mal nach Westen und hauptsächlich nach Süden hin exponiert, eine Art Amphitheater, dass weitgehend vom Mistral geschützt ist. Die Cuvée „La Migoua“ setzt sich aus 58 % Mourvèdre, rund 24 % Cinsault, 12 % Grenache und je 3 % Carignan bzw. Syrah zusammen. Damit liegt der Anteil des Mourvèdre rund ein Fünftel unter dem eines klassischen Bandol-Weins (wie etwa die cuvée classique des Hauses, die mittlerweile „Lulu & Lucien“ heißt). Die Trauben werden im Weinberg und im Keller handverlesen, entrappt, gepresst und für drei bis vier Wochen spontan im Beton vergoren und danach über 18 Monate hinweg in großen Holzfudern ausgebaut.
Der besondere Ort, seine geologische Beschaffenheit und die daraus entstehende Cuvée sorgen für einen ganz eigenen Charakter dieses Einzellagen-Weins. Er wirkt in seiner jugendlichen Phase herrlich wild und ungestüm, duftet zunächst nach Teer, in dem sich mehr und mehr Brombeeren finden, dazu dunkle Kirschen und vereinzelt Himbeeren. Die noch dunkle Nase wird von schwarzen Oliven, ein wenig Tabak, einem Hauch Veilchen und Kohle, Pfeffer und dunklem Waldboden grundiert. Am Gaumen zeigt sich der „La Migoua“ kraftvoll und in Sachen Tanninstruktur durchaus noch kantig, dabei aber reif und strukturiert mit einer fantastischen Intensität und Klarheit in der Frucht, mit lebendiger Säure und herrlichem grip. Ja, dieser Wein packt zu und bietet dabei eine herrlich fleischige Brombeer- bis Maulbeersüße und auch -säure auf einem mineralisch-lebendigem Plateau. Das macht jetzt schon Spaß, aber wer die Tempiers kennt, weiß, dass diese Weine mit der Zeit noch viel komplexer werden.
Idealerweise bis 2026 lagern, dann bis 2043+ genießen.
Chemin des Fanges 1082
83330 Le Plan du Castellet
FRANCE