
Seehaldenhof
Nonnenhorner Chardonnay & Weißburgunder
2022
Lieferbar
0,75 l ・ 29,33 €/l ・ inkl. 19 % MwSt. ・ zzgl. Versandkosten
Erst duftig und zart, dann immer würziger und intensiver – ein Prachtexemplar!
92+/100 – Falstaff
Wenn man den Chardonnay als die weiße Rebsorte der Stunde bezeichnet, ist das sicher nicht übertrieben. Überall wird er nachgepflanzt, weil er mit dem Klimawandel hervorragend zurechtkommt. In Frankreich findet man ihn sogar im Languedoc. Das funktioniert, sorgt dort aber meist für ziemlich wuchtige Exemplare. Am Bayerischen Bodensee entsteht das genaue Gegenteil. Simon Hornstein erzeugt auf der Landzunge Nonnenhorns und in den hinter dem Ort liegenden Endmoränen der Eiszeit, den sogenannten Drumlins, Weine, die von Frische und Lebendigkeit geprägt sind. Die Weinberge, deren Böden von der letzten Vergletscherung und natürlich auch von dem sich immer wieder verändernden Ufer des Sees und des Rhein-Verlaufs geprägt sind, liegen auf 400 Metern Höhe im Angesicht des Bodensees und der dahinterliegenden Alpen. Falls Sie am Bodensee schon einmal Ihren Sommer verbracht haben, dann fällt die Einordnung dieser Ecke des Bayerischen Bodensees als „cool climate“-Weinbaugebiet nicht eben einfach. Doch gehört sie tatsächlich zu den kühlsten Flecken mit einem nicht zu verachtenden jährlichen Niederschlag.
All das führt dazu, dass hier Weine entstehen können, die diesen Ort auf besondere Weise repräsentieren. Sie brauchen nur jemanden, der das in die richtigen Bahnen lenkt und entsprechend interpretiert. Der 32-jährige Simon Hornstein ist dieser Interpret, und er macht es fabelhaft! Wir sind von diesen frischen, klaren, präzisen Weinen, die er in Nonnenhorn erzeugt, begeistert! Bestes Beispiel ist dieser Ortswein von über 90 % Chardonnay und einem kleinen Anteil Weißburgunder: Die Trauben dafür wurden knackig reif gelesen und als Ganztrauben ins Stückfass, in tonneaux und gebrauchte Barriques gepresst, um dort spontan zu vergären und auf der Vollhefe für, je nach Gebinde, 12 bis 18 Monate, zu reifen. Danach wurde der Wein ungeschönt und unfiltriert mit nur geringer Schwefelgabe gefüllt. Der Chardonnay ist eine genügsame Sorte, aus der man recht einfach vernünftige Weine machen kann. Das merkt man hierzulande immer öfter, denn mittlerweile gewinnt man den Eindruck, dass quasi jeder Chardonnay anbieten will oder zu müssen glaubt. Das führt zu einer Menge mediokrer Weine, deren fehlender Charakter dann gerne durch ein Übermaß an Holz oder starke Reduktion in Form von Knallplättchenaroma übertüncht wird. Bei Simon Hornstein ist das anders. Er besitzt ein beeindruckendes Gespür für diese Sorte, was die wunderbare Finesse und Eleganz des Chardonnay & Weißburgunder aus Nonnenhorn aufs Nachdrücklichste beweist. Das Holz ist mit seiner feinen Würze perfekt akzentuiert, die Frucht saftig und knackig. Der Wein wirkt zunächst sanft und geschmeidig, wird dann allerdings immer druckvoller und salziger. Er duftet nach weißfleischigem Steinobst, ein wenig nach Ananas und grüner Birne, akzentuiert mit Anklängen von Rauch, Verbene, leicht angerösteten Mandeln und Wachs. Am Gaumen bietet der Weißwein exakt die Balance aus Frucht, Würze, Säuredruck und Substanz, die wir uns wünschen – ein in jeder Hinsicht starker, bezwingend guter Ortswein!
Ab sofort und sicher auch die nächsten fünf Jahre – idealerweise im Burgunderglas – ein Genuss.
Conrad-Forster Straße 50
88149 Nonnenhorn
DEUTSCHLAND
Ab sofort und sicher auch die nächsten fünf Jahre – idealerweise im Burgunderglas – ein Genuss.