
DE-ÖKO-022

Wagner-Stempel
Siefersheim Pinot Noir
2023
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Daniel Wagners Spätburgunder hat mittlerweile den singulären und originären Charakter, an dem er lange gefeilt hat
94/100 – James Suckling
Wer Daniel Wagner länger kennt, der hat den Spruch „Ich bin eigentlich ein Rebsorten-Messie“ wahrscheinlich schon gehört. Als er den Betrieb übernommen hat, gab es ein gutes Dutzend verschiedener Sorten – was für Rheinhessen eher Durchschnitt war –, und er hat noch einmal ein halbes Dutzend dazu gepflanzt. Darunter waren solche wie Merlot, St. Laurent und auch Frühburgunder. Spätburgunder war vor 30 Jahren in der Rheinhessischen Schweiz noch kaum ein Thema. Doch das hat sich geändert und so hat Daniel im Laufe der Zeit Pinot Noir bester französischer Provenienz gepflanzt; in der Paradelage Heerkretz genauso wie am sogenannten Horn und am Sandberg. Von dort stammt auch im Wesentlichen der Siefersheimer Pinot Noir, wie er auf dem vorderen Etikett bezeichnet wird. Die französische sélection massale hat er vor 20 Jahren gepflanzt, weil er im Weinberg wasserführende Schichten vermutet hat, die die Reben immer hervorragend versorgen. Mit der zunehmenden Bedeutung, die die Sorte im Weingut gewonnen hat, ist auch die nationale wie internationale Nachfrage gestiegen. Das Große Gewächs ist immer schnell ausverkauft. Beim Ortswein dürfte das nicht anders sein; denn die Parzelle ist klein und der Ertrag gering. Der Pinot steht auf einem Hochplateau mit sandigem Lehmboden auf tertiären Kalkablagerungen und Porphyrgestein. Daniel Wagner vergärt den Pinot spontan mit rund einem Drittel Ganztrauben und baut ihn über 16 Monate hinweg in gebrauchten französischen Barriques aus.
Seine Spätburgunder brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Sie sind immer reduktiv angelegt und zu Beginn entsprechend rauchig mit Anklängen von Schießpulver, wobei der 2023er-Jahrgang diese Noten deutlich reduzierter ins Glas bringt. Ideal ist zu diesem Zeitpunkt eine Karaffe, damit der Wein Luft bekommt. Dann schieben sich langsam, aber sicher die anderen prägenden Noten in den Vordergrund. Man findet hier dunkle Schokolade, etwas dunkel fermentierten Tabak, Holz und Gewürze, dazu saftige Kirschnoten, etwas Cassis, Holunderbeersaft und Rooibostee. Am Gaumen präsentiert sich der Wein ernsthaft und vielschichtig. Er ist komplett durchgegoren, zeigt eine gute Portion runder Säure und einen eleganten Tanningrip. Auch hier findet sich dieser reduktive Auftakt, der nahtlos in eine dunkle Frucht und würzige Noten übergeht. Man spürt zudem den Anteil an Rappen, die dem Aromenbild noch einige zusätzliche Pinselstriche hinzufügen. Dieser Spätburgunder macht mit seiner Frische, der lebhaften Eleganz und dem exzellenten Tannin schon jetzt Freude.
Ab sofort, ideal ab etwa 2028, dann bis sicherlich 2035+.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
Wöllsteiner Straße 10
55599 Siefersheim
Deutschland