Kühling-Gillot
Nackenheim Riesling 1. Lage trocken 2024

Mineralisch, vibrierend, unwiderstehlich – prototypisch für den Roten Hang

Die Erste Lage Nackenheim kann man durchaus als ein Filetstück der deutschen Rieslingkultur bezeichnen. In Nackenheim durchbricht die charakteristische rote Tonschieferbank, die dem legendären Roten Hang ihren Namen gibt, die Oberfläche – bei Nierstein taucht sie dann wieder unter. Die kalkreichen, roten Böden speichern die Wärme des Tages und schenken den Weinen jene unverwechselbare, fast salzige Mineralität, die nicht nur Kenner und Genießer in Verzückung versetzt. Zudem ist das Mikroklima, geprägt von stabiler Sonneneinstrahlung, der feuchten Flusskühle des nahen Rheins und den kühlen Nachtwinden aus den Seitentälern, ideal für das Wohlbefinden der Trauben. Die Wasserversorgung ist durch den Fluss und zahlreiche unterirdische Wasseradern nahezu perfekt. Und Carolin Spanier-Gillot und ihr Mann Hans Oliver Spanier tun ihr Übriges: Sie setzen voll auf biodynamische Bewirtschaftung, viel Handarbeit und möglichst wenig Eingriffe im Keller. So schaffen sie es Weine mit einem sehr individuellen Terroir-Profil zu füllen, mit viel Finesse und ganz eigenem Aromenspiel. Herausragend sind nicht nur die Großen Gewächse – auch die Guts- und Ortsweine, gerade die aus Ersten Lagen überzeugen mit einer klaren Handschrift, die Präzision und Mineralität über alles schätzt.

Frisch und lebendig leuchtet der spontanvergorene und im Doppelstückfass auf der Feinhefe ausgebaute Wein in einem klaren Strohgelb und verströmt ein komplexes Aromenspiel von Kalk, Frucht und feiner Würze. Die Mineralität ist das tragende, stilbildende Element, um das sich ein Kranz aus Golden Delicious, Rhabarber, Mandarine und Aprikose windet. Dazu Stachelbeere nebst einem Hauch von Butterscotch und Apfelmost. Am Gaumen zeigt sich der Wein durchaus verspielt, eine feine, sehr lebendige Yuzu-Note erinnert, dank laktischer Akzente, an Buttermilch-Eis mit Limette. Trotz der sehr vitalen Frische und der kühlen Straffheit ist die Textur zart cremig. Der Nachhall ist lang, getragen von Apfel, Physalis, dazu eine zart phenolische Komponente, Bitternoten von Mandarinenzeste und herbe Kräuter. Jeder Schluck ist belebend, rein und voller Energie, Balance und Harmonie sind perfekt! Ein Wein, der sich nicht laut nach vorne schiebt, sondern mit leisem Understatement verführt. Kulinarisch glänzt er zu allem, was aus dem Wasser kommt: Ob gegrillter Fisch, Krustentiere oder Sushi – seine Frische und Mineralität lassen Meeresaromen regelrecht leuchten. Ein lauer Sommerabend, gute Freunde, ein rauchender Grill und dieser Wein – das sind Momente, die man für immer festhalten möchte.

Ab sofort bis 2038+.