
DE-ÖKO-006

Battenfeld-Spanier
Zellerweg am schwarzen Herrgott Riesling Großes Gewächs
2024
„Für mich einer der besten Weine, die ich aus dieser Lage eingefahren habe!“ – H. O. Spanier
Der „Zellerweg am schwarzen Herrgott“ gehört zu den ältesten urkundlich erwähnten Weinbergen Deutschlands. Er liegt an der Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz und soll schon um 700 n. Chr. in den Aufzeichnungen aus dem Umfeld des heiligen Philipp von Zell als Herkunft des Messweins erwähnt worden sein. Der angelsächsische Priester lebte als Einsiedler im Zellertal und wurde schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt. 1307 wird der Weinberg „an Seller Weg“ genannt. Wie beim Frauenberg und beim Kirchenstück handelt es sich auch beim Zellerweg um eine fast vergessene Lage, die der akribische H. O. Spanier recherchierte und als potenziell große Lage erkannte. Wie recht er damit hatte! Heute ist klar, dass diese Lage an der Grenze zur benachbarten Pfalz, die mit einer Steigung von 40 % und einer Höhe von bis zu 240 Metern fast aus reinem Kalkstein besteht, eine der spannendsten Rieslinglagen Deutschlands ist, die seit wenigen Jahren ein echter Magnet für ambitionierte Winzer wurde und eine Zellertal-Revolution hervorbrachte. „Nach Jahren intensiver Vorarbeit soll diese grandiose Lage mit einem Wein wiederbelebt werden, der nicht nur an der Grenze wächst, sondern auch geschmacklich eine Grenzerfahrung ist. Denn der Riesling vom Schwarzen Herrgott ist ein Lichtwein, der dem Schatten entrissen wurde. Die Präzision, die der Riesling hier hervorbringt, ist selbst auf den kargen Kalkböden des Wonnegaus einzigartig. Nichts dient oder ist Beiwerk, alles ist um seiner selbst willen“. So die Ausführungen des offensichtlich in Leidenschaft enflammten Winzers, denen kaum etwas hinzuzufügen ist.
2024: Eine Referenz ist gewiss auch der Jahrgang 2024, den H.O. für sein bisher Größtes Gewächs hält und der im Übrigen aus einer Selektion der insgesamt ein Duzend verschiedenen Parzellen gelesen wurde, einer echten Spielwiese der Superlative. Wie auch in der Lage Frauenberg stimmten die Bedingungen hier einfach, sodass beide Weine im Keller schnell ihre einzigartige Größe bewiesen. „Er besitzt keine Frucht aber eine tolle Aromatik“, so Hans Oliver. Anders als in vielen Regionen gab es hier weder Botrytis noch Verlust durch Fröste. Schon die Nase ist reinster Purismus. Keine trendigen Reduktionsnoten findet man hier vor, eher Limettenschale, ein Hauch Pampelmuse und nasse Steine. Am Gaumen zeigt sich der Riesling seidig und dicht, wie aus einem Guss. Er ist fein und pur, gleitet aber über den Gaumen, wirkt dadurch etwas offener als beispielsweise der Hipping vom Roten Hang im Weingut Kühling-Gillot. Er besitzt etwas aristokratisches wie die Hermannshöhle im Weingut Dönnhoff, wirkt souverän und gleitet extrem langanhaltend aus.
Im Burgund kann man sich kaum vorstellen, was in Deutschland jedoch noch möglich ist: Dass man im Laufe eines Winzerlebens Lagen rekultiviert oder wiederentdeckt, die das Potenzial zu einem echten Grand Cru haben, vorher aber so gut wie unbekannt waren. So wie der Zellerweg am schwarzen Herrgott. Genau deshalb leben wir als Liebhaber deutscher Weine in der wohl aufregendsten aller Zeiten, genau deshalb lohnt es sich so sehr hier zukünftige Ikonen des Weinbaus zu verfolgen, noch ist es möglich!
Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2029, Potenzial bis 2050.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
Bahnhofstraße 33
67591 Hohen-Sülzen
Deutschland
Der Zellerweg am schwarzen Herrgott glänzt dank H.O. Spanier und erfreut sich nun größtem Renommee. Ein perfektes Großes Gewächs entstand hier 2024.