Jülg
„Jean-Fritz“ Sauvignon Blanc Fumé 2023

Die hohe Kunst des Sowohl-als-auch: Sauvignon mit deutsch-französischer Seele.

Jean-Fritz – sein Antlitz ziert das Etikett dieses Weins – ist so etwas wie ein Mensch gewordener Grenzverkehr: halb Baguette, halb Roggenbrot. Kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Und zwar mit Stil: höflich wie ein Pariser Kellner, pünktlich wie die Deutsche Bahn – zumindest in der Theorie. Sagt er „Mahlzeit!“, klingt es nach „Bon appétit!“. Verabschiedet er sich, weiß man nie, ob es „Au revoir“ oder „Auf Wiedersehen“ war. So wie Jean-Fritz selbst vereint auch dieser nach ihm benannte „Fumé“ das Beste aus zwei Welten. Zwar nominell ein reinsortiger Sauvignon Blanc, kann und will er seine Pfälzer Herkunft nicht verleugnen. Im Glas leuchtet er in hellem Strohgelb mit grünlichen Reflexen, die Frische und Jugendlichkeit signalisieren. In der Nase zeigt er nicht die lauten Tropenfrucht- und Stachelbeertöne vieler Sauvignons, sondern eine kühle, feingliedrige Aromatik: grüne Apfelschale, Limettenschale, weiße Blüten, ein Hauch Weinbergpfirsich. Dazu gesellt sich eine subtile mineralische Note, an nassen Schiefer und feuchten Kies erinnernd. Am Gaumen wirkt er straff und fokussiert, getragen von einer präzisen, belebenden Säure. Die Frucht bleibt klar und schlank: Zitrus, etwas grüne Birne, ein Hauch unreifer Aprikose. Die Textur ist seidig, beinahe filigran, und trägt die Aromen mühelos in einen langen, eleganten Abgang. Dort verweilen feine Kräuteranklänge, Zitronenmelisse und ein zarter, salziger grip. Die gelungene Verbindung aus sortentypischer Frische und Riesling-ähnlicher Eleganz macht diesen Sauvignon Blanc zu einem spannenden Solisten und zu einem vielseitigen Begleiter der feinen Küche. Ein Wein wie „Jean-Fritz“ selbst eben – charmant zwischen den Kulturen, mit einem Augenzwinkern und garantiert ohne Grenzen im Glas.

Zu genießen ab sofort und bis 2028.