Rebholz
Weißer Burgunder trocken 2024

92/100 – James Suckling

Der Jahrgang 2024 war für die Winzer der Pfalz und speziell des südlichen Teils turbulent und herausfordernd. Es gab Frost, es gab viel Regen, doch der hat für die Burgundersorten genau zum richtigen Zeitpunkt ausgesetzt: im August. Der Herbst ist golden geworden und damit auch die Trauben des Weißburgunders. Schon im Gutsweinsegment, zu dem dieser Weiße Burgunder gehört, findet man eine Finesse, eine klare helle Frucht und eine an Muskat erinnernde Würze, eine faszinierende Klarheit und Präzision, die ihresgleichen sucht. Dieser Wein schließt damit nahtlos an die begeisternden Weißen Burgunder der letzten Jahre an. Ganz ohne Frage profitiert er von der großen Auswahl an biologisch und biodynamisch erzeugtem Rebmaterial, über das man bei Rebholz verfügt und aus dem fünf unterschiedliche Weine dieser Sorte erzeugt werden. Hinzu kommen die frühzeitigen Ertragsreduzierungen und die sorgfältige Selektion bei der Handlese – auch bei den Gutsweinen. Der Weiße Burgunder von 2024 stammt vor allem vom Lösslehm, der für Kraft und aromatische Dichte sorgt. Dem Wein wurden rund 24 Stunden Maischestandzeit gegönnt, um ihm ein Mehr an Struktur mit auf den Weg zu geben. Später wurde der Saft bis zu einem Restzuckergehalt von gerade noch 2 Gramm bei 5,6 Gramm Säure vergoren und im Edelstahl ausgebaut. Im Duft erinnert der Weiße Burgunder an gelbe Birnen und Äpfel, an den schon erwähnten Hauch von Muskat, an ein wenig Melisse und Verbene sowie Physalis. Am Gaumen setzt sich der elegante Eindruck dieses hell strohgelben Weines fort. Die Frucht wirkt reif und gleichzeitig knackig. Sie bleibt im hellgelben Spektrum und präsentiert sich ungemein saftig, was durch die ebenfalls reife, lebendige Säure noch verstärkt wird. Ein in jeder Hinsicht kompletter, sogar komplexer, feiner und gleichzeitig unbeschwert wirkender Wein!