
Jakob Schneider
Niederhäuser Felsensteyer Riesling trocken
2024
„Kraftvoll ohne ein Gramm Fett zu besitzen.“ – Jakob Schneider
Die Lage Felsensteyer befindet sich entlang der Nahe zwischen Niederhausen und Norheim. Gewissermaßen schaut man von hier aus auf das Dellchen und umgekehrt. Beim Blick auf die Lagenkarte fällt dann auch direkt auf, dass beide Crus fast schon im rechten Winkel zueinander angelegt sind, sich in ihrer Exposition also deutlich unterscheiden. Verwitterte Melaphyrböden und ein hoher Feinerde-Anteil prägen den lediglich rund sechs Hektar umfassenden Steilhang. Die umliegenden Felsmassive strahlen hier Wärme ab, was für ausgewogene Tag-Nacht-Temperaturen des bis zu 60 % (!) steilen Berghangs sorgt. Jakobs Riesling vom „Felsensteyer“ stellt eine gelungene Mischung aus klarer Frucht und purem Terroir dar. Das Gestein bettet hier die Frucht, in etwa so wie ein gut passender Wanderstiefel, welcher sich an den Fuß schmiegt und ihn so zu ungeahnte Distanzen führt.
Beim 2024er Felsensteyer gingen spontanvergorene Partien ein, die besonders wild vergoren und dem Riesling somit eine besonders markante Anmutung verleihen. Dieser Riesling ist mehr Gestein als Wein, weniger Frucht als viel mehr Struktur. Die für diese Lage so typische eher reduktive und würzige Art, die sich deutlich vom eher voluminösen und generösen, ja offenherzigen Dellchen unterscheidet, finden wir auch in den Nahe-Weinen vom Tim Fröhlich vor und finden unzählige Liebhaber, ja beinharte Fans, die dem Weingut seit Jahrzehnten folgen. Der hellgoldene Riesling duftet in der Nase nach Feuerstein, Amalfi-Zitronen sowie Zitronensorbet. Er brilliert genau so am Gaumen, wo er intensiv und würzig ausfällt und viel Druck besitzt. Das ist ein sehniger Riesling, der einen klaren mineralischen Kern besitzt und eine knackige Frische, dabei aber niemals ins Magere abdriftet, sondern richtig viel Spannung aufbaut. Das ist gewiss anspruchsvoll und wie meist bei Jakob Schneider immer bereits etwas komplexer als man es in der aufgerufenen Preisklasse bereits erwarten würde. Jakob Schneider ist ein Weingut, das überrascht und begeistert und die Lagenrieslinge stehen in besonderem Maße für diese Eigenschaften. Sie erzählen Geschichten, die im Kern immer Gesteinskunde sind. Der Felsensteyer gefällt uns als Liebhaber puristischer und rauer Riesling ihres enormen Tiefgangs und Aromenspektrums wegen ganz besonders!
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2026 bis 2038.
Zutatenverzeichnis:
Trauben, Zucker, Apfelsäure (E 296), Cellulose (E 463 – E 466; E 468; E 469)
Winzerstraße 15
55585 Niederhausen
Deutschland
Jakob Schneiders Riesling Felsensteyer erinnert uns in seiner reduktiven und flintig anmutenden Stilistik an die brillanten Rieslinge Tim Fröhlichs.