
Stefan Müller
Niedermenniger Sonnenberg „Alte Reben“ Riesling Kabinett
2024
Uralte, wurzelechte Reben in Höchstform!
Sonnenbergs, einer der Paradelagen unter den 11 ha, die Stefan Müller bewirtschaftet. Er profitiert hier von der trichterartigen Exposition des südlich ausgerichteten Weinbergs, die selbst in trockeneren Jahren für eine gute Wasserversorgung sorgt. Der rote Schieferboden bewirkt, dass sich die Trauben besonders in der Sonne der frühen Morgenstunden aufwärmen. Der Schiefer speichert dabei die Wärme und gibt sie gleichmäßig bis in die kalte Nacht wieder ab. Das Pflanzdatum der zumeist noch wurzelechten (ur)alten Reben ist nicht durchgehend klar dokumentiert doch die nachweislich ältesten stammen aus dem Jahr 1923. Diese alten Trauben steuern natürlich keine großen Erträge mehr bei, sorgen aber für die lagentypische Komplexität und aromatische Tiefe. Gelesen wurde über einen Zeitraum von insgesamt zwei Wochen, um in jeder Leserunde die ideale Traubenreife für Stefans Kabinett-Idee zu erwischen. Das Ergebnis ist einer der „gelbsten“ Weine im Müller-Sortiment, ein wunderbar polierter Kabinett, der bei den Freunden der restsüßen Tropfen von der Saar ganz sicher für Ausrufe erfreuter Juchhes sorgen dürfte.
Die Nase beginnt fruchtsüß und intensiv mit reifem gelbem Steinobst: Aprikose und Pfirsich und dazu ein Schnapsglas mit intensivem Vieux Mirabelle. Dazu noch Zitrone vom Grill und frisch geschleuderter Honig – eine Nase, die große Vorfreude auf den ersten Schluck macht. Auch am Gaumen startet es mit einer vollen und süßen Fruchtbreitseite, wie ein Biss in eine noch warme tarte tatin (Variante mit Aprikose), die mit Miso-Karamell und einer Spur Yuzu von einem fähigen Pâtissier einen zarten Asia-Touch bekommen hat. Bei seinem Weg über den Gaumen schafft der Wein das Kunststück immer frischer und crisper zu werden und eine fast flimmernde Energie zu entwickeln. Eine faszinierende Geschmackstransformation, die am Ende herrlich saftig den Eindruck von Amalfi-Zitrone und die sommerliche Frische von Mirabellen-Sprizz und Bellini hinterlässt. Die dieses Jahr so omnipräsente Limette schwebt als zarte Kopfnote darüber. Der wahre Kabi-Trinker trinkt dieses Elixier mit breitem Grinsen im Gesicht einfach so und für sich, aber man kann ihn auch prima zu Speisen kombinieren. Ganz naheliegend und direkt passt er natürlich zu einer Aprikosen Tarte Tatin (trauen sie sich dabei auch mal an die asiatische Note!). Auch der aromatisch-würzige koreanische Klassiker Bulgogi ist zu dem Wein ein perfect match. Und wenn Sie zu dem Wein gerne ein Häppchen hätten, aber grade weder Lust auf Küchenmühe oder Experimente haben, dann ist eine kleine Auswahl an kräftigem Weichkäse mit Früchtebrot und Feigensenf auch fantastisch.
Ab sofort bis 2049+.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
St. Ursula Straße 1
54329 Konz-Krettnach
Deutschland
Stefan Müllers Kabinett von den alten Reben des Niedermenniger Sonnenbergs begeistert mit gelber Frucht-Aromatik und typischem Saar-Charakter. Gelungen!