
Stefan Müller
Krettnacher Euchariusberg „Alte Reben“ Riesling Spätlese
2024
Eine Spätlese-Offenbarung aus den rauen Gefilden des Konzer Tälchens
Durch den Krettnacher Euchariusberg im Konzer Tälchen pfeift der Wind. Das Klima ist kühl und rau. Die alten Reben müssen hier kräftig arbeiten, um im von grauem und blauem Schiefer geprägten Boden an ihre Nährstoffe zu kommen. Das klingt schwierig und kompliziert für den Weinbau – und das war es auch lange Zeit. Aber genau das sind die idealen Bedingungen für die messerscharfen, präzisen und spannungsgeladenen Saar-Rieslinge à la Stefan Müller. Durch die Klimaerwärmung funktioniert das heute allerdings schon etwas leichter als noch vor 20 Jahren. In diesem trotzdem noch herausfordernden Mikroklima entsteht diese wunderbar leichtfüßige und traumhaft sicher balancierte Spätlese von den alten Reben, bei welchen der Ertrag zwar gering, aber die komplexen Geschmacksdimensionen umso größer sind. Um das ganze Potenzial des Terroir optimal im Wein herauszuarbeiten, investiert Stefan viel Zeit in die Bodenarbeit und den Grünschnitt und verzichtet auf künstliche Dünger und Herbizide völlig. Konsequent setzt er auf die sorgfältige Lese von Hand, vergärt danach spontan, baut im Holzfuder aus und lässt dabei den Wein bis ins Frühjahr auf der Vollhefe reifen. All diese Mühen werden belohnt. Schon bei der Beschreibung des Bouquets dieser hellgelben, leicht Platin schimmernden Essenz kann man ins Schwärmen geraten. Der Duft erinnert an einen frisch gebackenen gedeckten Apfelkuchen, der zur Abkühlung auf dem Fensterbrett der Küche steht, reifem gelbem Obst wie Birne, Pflaume und Aprikose, alles immer frisch umweht von Limettenzeste. Am Gaumen offenbart sich die Saar-Antwort auf Umeshu, den japanischen Pflaumenlikör, dem zur Abrundung etwas Yuzu beigemischt wurde. Ganz fein schmeckt da noch eine Nuance von Nashibirne und Jasmintee mit, verfeinert durch einen Spritzer Limette. Die Spätlese schafft es auf faszinierende Art gleichzeitig elegant und verspielt, lebendig und zupackend zu wirken. Die Balance von Säure und Süße könnte stimmiger kaum sein, das zieht sich vom ersten Nippen bis in den langen Nachhall und ändert sich auch nicht, wenn der edle Tropfen über Tage hinweg getrunken wird. Es ist unfassbar spannend wie filigrane Leichtigkeit und vielschichtige Aromentiefe Hand in Hand gehen. Die charmante Rassigkeit der Jugend wird sicher in den nächsten zehnJahren noch gebändigt – sollten Sie die Geduld haben, darauf warten zu wollen. Die herrliche Spätlese passt perfekt zu würzigem japanischen Streetfood wie Takoyaki oder Yakitori, aber auch zu modern interpretierten Spargelgerichte, wie etwa Röstspargel in Tahini-Zitronensauce oder Spargelsalat mit Chili-Vanille-Vinaigrette. Allerdings braucht diese Spätlese-Offenbarung nicht zwingend einen Speisenbegleiter an der Seite – auch einfach so und ohne irgendwas dazu ist sie ein wahrer Glücksbringer – und das sicher für die nächsten 20 Jahre.
Ab sofort bis 2045+.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
St. Ursula Straße 1
54329 Konz-Krettnach
Deutschland
Müllers Spätlese-Riesling „Alte Reben“ vom Krettnacher Euchariusberg ist fruchtig, komplex uns perfekt balanciert mit sensationell frischem Säurespiel.