
DE-ÖKO-039

Zehnthof Luckert
Creutz Sylvaner ***
2024
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Creutz – älteste Silvanerreben der Welt, aus den 1870ern! Nur ca. 250 Flaschen!
„Entschuldigung, hierfür fehlen uns die Worte, und selbst dieses Buch wäre zu dünn für eine ausgiebige Beschreibung.“ – Vinum Weinguide Deutschland 2025
„Dieser Weinberg ist einer der ganz wenigen, die zur damaligen Zeit sortenrein gepflanzt wurden; 2012 wurde erstmals ein Wein aus diesem Weinberg erzeugt, Creutz genannt nach der alten Einzellage.“ – Eichelmann Deutschlands Weine 2025
Die Geschichte des Sylvaners „Creutz“ ist zunächst völlig unglaublich, ist aber eine, die so dann doch nur das Leben geschrieben haben kann. Denn wer die Luckerts in ihrer fränkisch bodenständigen und pragmatischen Art kennt, weiß auch, dass ihnen der ganze Trubel um ihren „Sylvaner“ fast schon zu viel des Guten ist. Doch wer eben die ältesten Silvanerreben der Welt (!) besitzt, kann eine gewisse Aufmerksamkeit kaum verhindern.
Die Reben des „Creutz“ stehen im Zentrum des ohnehin pittoresken und von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgebenen Sulzfeld und stellen den einzigen verbliebenen Weinberg im Ortskern dar. Viel zu idyllisch waren die Südlagen und viel zu groß der Wohnbedarf, als dass nach dem Zweiten Weltkrieg die verbliebenen Weinberge nicht zu Grundstücken umfunktioniert worden wären. Dass die Reben, die in den 1870ern gepflanzt wurden, über die Jahrhunderte erhalten geblieben sind, verdankt sich allein der Tatsache, dass sie für den Eigenbedarf, den sogenannten Haus- Schoppen, über Generationen von der Familie gehegt und gepflegt wurden. Es handelt sich um rund 600 Stöcke Gelber Silvaner, die bis auf wenige Stöcke Elbling und Muskateller rebsortenrein gepflanzt wurden und heute zum Grundstück der Besitzerfamilie gehören. Tatsächlich sind die Reben von Vorbesitzern aufgrund extrem niedriger Erträge allerdings abgesägt worden. Was diesen nach der Flurbereinigung dramatischsten Eingriff überlebt hatte, wurde von Familie Luckert regelrecht gerettet.
Nur durch einen glücklichen Zufall wurden die Luckerts auf den Rebberg (aus dem südlichsten Teil der Lage Sonnenberg, der Boden ist von Muschelkalk mit leichter Lössauflage geprägt) aufmerksam und konnten diesen 2009 übernehmen. Über drei Jahre lang haben sie dann den Weinberg nach ihren Vorstellungen aufgepäppelt, auf Spalier umgestellt und 2011 die ersten Trauben eingefahren (und diese zumindest im Glasballon ausgebaut). Seit 2012 gibt es, wenn es die Natur erlaubt, ein „Fässel“ Wein, vergoren im alten tonneau, der allein aufgrund der winzigen Menge und Erträge (20 bis 25 hl/ha), für alle Weißweine kleinsten Gebindeeinheit im Weingut. Es gibt also maximal rund 600 Flaschen Wein von dieser Preziose, die der kleinen Rebfläche, ihrer Einstufung als Wohngebiet sowie der Anrainer wegen, ausschließlich von Hand bewirtschaftet werden kann. Im Jahrgang 2024 machte der Frost auch nicht vor der ältesten Silvanerlage halt, sodass es nur ein einziges Barrique gibt, rund 250 Flaschen! Barriques finden bei den Luckerts nur in den Rotweinen eine Verwendung, doch hat Philipp Luckert, wie in göttliche Vorahnung, in Realität jedoch durch puren Zufall, einen Weißburgunder im Vorjahr im neuen Holz ausgebaut. Dieses Barrique konnte letztendlich für den Creutz verwendet werden, denn 100% neues Holz würden die Finesse der Lage überdecken. Auch hier wird klar: bei diesem einzigartigen Projekt ist wirklich bis in die kleinsten Züge alles außergewöhnlich und weicht vom Alltäglichen ab!
Man muss sich das nochmal vergegenwärtigen, weil der Zeitsprung so enorm ausfällt: Es sind die ersten Jahren nach der Reichsgründung, in Bayreuth eröffnet Richard Wagner dank der Finanzierung durch König Ludwig II seine Festspiele und ein noch junger Friedrich Nietzsche veröffentlicht sein erstes Werk „Die Geburt der Tragödie“, Otto von Bismarck ist Reichskanzler, Claude Monet malt das Gemälde, dass dem Impressionismus seinen Namen geben wird – und in Sulzfeld pflanzt man Silvanerreben. Doch auch unabhängig des schon fast biblisch anmutenden Alterskontexts weiß dieser Silvaner zu überzeugen. Nicht von ungefähr wurde er im Vinum Weinguide bereits als bester Rebsortenvertreter ausgezeichnet wurde und ist alljährlich in allen wichtigen Bestenlisten vertreten. Der Jahrgang 2024 zeigt sich als das Juwel der Kollektion, kommt allerdings ganz ohne Prunk aus. Man muss sich das in etwa so vorstellen: Wo die beiden Erste Lagen und das Große Gewächs vom Maustal kräftig, kernig strukturiert und fruchtintensiv ausfallen, hebt sich der Sylvaner „Creutz“ nochmals dadurch ab, dass er noch etwas schlanker ausfällt und noch länger nachhallt, ja auch insgesamt geschliffener ist oder „nicht so muskulös und phenolgetrieben wie Maustal“ so Philipp Luckert. Im Bouquet Anis, Maiglöckchen, Zitrone sowie weiße Früchte. Am Gaumen Zen-artige Ruhe, beeindruckende Tiefe und dichter Extrakt, der durch die ausgeprägt mineralischen Noten eben einen – wie Uli Luckert es sagt – „a ganz anderer Sylvanertyp“ ergibt. Er strahlt, wird zum Nachhall hin immer feiner und schlanker. Der Ausbau im kleineren Gebinde verleiht ihm diesmal etwas mehr Fülle und unterstreicht die ohnehin stets präsente burgundische Komponente. Ein einzigartiger Wein, historisch wie aromatisch!
Ab 2028, Potenzial für zwei Dekaden, bis 2050.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
Kettengasse 3-5
97320 Sulzfeld
Deutschland
Der Sylvaner „Creutz“ des Zehnthofs Luckert stammt von den weltweit wohl ältesten Silvanerreben aus den 1870er-Jahren. Der beste Silvaner Deutschlands.