
Fürst
Chardonnay „R“
2023
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Ein großer, ein sehr großer deutscher Chardonnay!
Neben der Tatsache, dass die Fürsts zu den besten Burgunderwinzern Deutschlands gehören, sind sie auch Pioniere in Lagen, die vorher kaum jemand auf dem Schirm hatte. Das gilt natürlich für die Bürgstadter Weinberge, die früher weit weniger bekannt waren als die der Stadt Klingenberg. Das können die Fürsts aber ebenso für den Astheimer Karthäuser in Anspruch nehmen, der zwar (leider) nicht explizit auf dem Etikett des Chardonnays „R“ genannt wird, aber die Grundlage dieses Weines bildet. Und wenn wir jetzt behaupten, dass dieser 2023er-Chardonnay „R“ zu den großen Weißweinen des Jahrgangs zählt, übertreiben wir keineswegs. Uns fallen nicht viele weitere deutsche Chardonnays ein, die eine solche Klasse besitzen und bei allem eigenen Charakter so vollendet burgundisch wirken – wenn man denn „burgundisch“ als Synonym für „balanciert, finessenreich, tief und elegant“ nutzen wollen. Möglicherweise ist das mot juste hier einfach „fürstlich-churfränkisch“ …
Der Astheimer Karthäuser also: Eine Lage, die sich in direkter Nachbarschaft des ungleich bekannteren Escherndorfer Lumpp befindet, der nun wiederum für seine Rieslinge und Silvaner, keineswegs aber für Chardonnay bekannt ist. Chardonnayanlagen sind jedoch nicht zuletzt in Zeiten klimatischer Veränderung sinnvoll, weil er diese deutlich besser zu verkraften scheint als zumindest der Riesling in so manchen Bereichen. Eine aufwendige Weinbergsarbeit tut ihr übriges, um Chardonnay lesen zu können, der reif ist, aber nach der Gärung trotzdem nicht mehr als 12,5 Vol.-% auf die Waage bringt. Die Trauben der ältesten Reben im Kernstück (zwischen 20 und 30 Jahre alt) wurden nach der Handlese noch einmal sortiert und dann als Ganztrauben mit den Füßen leicht eingemaischt, um später viel Trub im Fass zu haben. Nach dem Quetschen folgte direkt die lange Pressung, bei der der Saft auf dem Weg in die Fässer kurz durchoxidiert, was den Wein deutlich stabiler macht. Die spontane Gärung fand zu 80 % in Barriques und zu 20 % in tonneaux statt, wobei Sebastian Fürst den Neuholzeinsatz immer weiter auf mittlerweile 10 % reduziert hat. Die Weine bleiben samt vollem Trub nach der Gärung in den Fässern, wurden dann zur Assemblage in Inox-Tanks gefüllt, wiederum mit dem Trub, was zur Folge hat, dass die Chardonnays neben der Stoffigkeit, der Aromatik und dem Mundgefühl später auch so stabil sind, dass kaum noch geschwefelt werden muss.
Was einen nun im großen Glas und nach ein bis zwei Stunden Belüftung in der Karaffe erwartet, hat wirklich Größe. Und die liegt vor allem in der Balance von Kraft und Schwerelosigkeit, Würze und Duftigkeit, purer Energie und vibrierender Mineralik. Die flintig-rauchige Reduktion ist hier gewünscht und findet ihren Platz neben dem noblen, würzigen Holz, das wiederum Platz macht für eine helle Frucht von Birnen, Quitten, Ananas und Zitronen. Dazu gibt es Kräuter, Gestein, ein wenig Patisserie mit Mandeln und Nüssen. Am Gaumen wird dieser Wein dann noch komplexer. Er zeigt sich elektrisierend und in sich ruhend zugleich mit einer rassigen Säure, aber einer cremigen Textur, einer weißen Frucht und einer hellen Gesteinswürze, mit feinem Rauch und Holz, salzigen Moment und einem langen, intensiven Finale. Das hat enorm viel Potenzial und ist einfach großartig!
Ab sofort (ein großes Glas und etwas Luft sind von Vorteil), idealerweise ab 2027 bis sicherlich 2037+.
gesamt: 108 mg/l
Hohenlindenweg 46
63927 Bürgstadt am Main
Deutschland
Fürsts 2023er-Chardonnay „R“ zählt für uns definitiv zu den wenigen großen deutschen weißen Burgundern. Ein sensationell guter Wein!