Müller-Ruprecht, Scheurebe Kabinett 2022

Es ist ja kein Zufall, dass die Scheurebe im Weingut Müller-Ruprecht derart gut ist. Philipp Wöhrwag hat seinerezeit bei Klaus Peter Keller in Rheinhessen gelernt, dessen Liebe zur Scheurebe und dem Kabinett- Prädikat über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Wer diesen 9 Vol-% leichten, frühlingshaften, ja ungemein belebenden Weißwein probiert hat, wird ihn fortan nicht mehr missen wollen. Dem Glas entsteigt ein zartes Parfüm, das nach Holunderblüten, weißem Pfeffer, Litschi und Maracuja duftet und so fein und elegant gewoben ist und geradezu zu „knospen“ scheint, dass es in uns unwillkürlich Assoziationen an „Hanami“, das berühmte japanische Kirschblütenfest weckt – eine Augenweide und ästhetischer Genuss für die Sinne!

Die Scheurebe wirkt am Gaumen weniger süß als das Prädikat es erwarten lässt, die zarte Säureader lässt die Fruchtsüße subtil den Hintergrund treten und den Wein beinahe trocken wirken. Dafür wirkt er gletschern und seidig, tänzelt förmlich am Gaumen. Der Saft reifer Mandarinen, Maracujas aber auch der Eindruck von Blumen gleitet hier über den Gaumen. Verspielt und lustvoll wandelt die „Scheu“ den Gaumen entlang, dass es eine Freude ist und der Eindruck der Schwerelosigkeit entsteht (wir haben das Gefühl, dass die Flaschen obwohl sie alle einen Dreiviertel Liter fassen deutlich schneller verdunsten, Einsteins Relativitätstheorie zeigt sich hier auf pragmatischem Wege).

Kurzum: Mit feiner Hand und auf den Punkt genau gearbeitet. Kompliment, viel besser kann man das Genre Kabinett kaum bedienen und das zu einem famosen Preis!

Ab sofort bis 2025.

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