Guillemot, Savigny-lès-Beaune 1er Cru „Aux Serpentières“, rouge 2021

Das Renommee einer Lage steht und fällt mit den Winzern, die sie bewirtschaften. Die Güte des Terroirs steht dabei sogar eher an zweiter Stelle. Beim climat Aux Serpentières war es so, dass es über lange Zeit niemand gab, der aus der Premier-Cru-Lage in Savigny-lès-Beaune gute Weine machen konnte – trotz des hervorragenden Terroirs. Es bedurfte Winzern à la Guillemot, um die Bedeutung dieses climats ins rechte Licht zu rücken – kein Wunder, dass die Weine dieses Premier Crus von Jahr zu Jahr besser (und begehrter!) werden. Die stark mergelhaltige Lage findet sich oberhalb des Flüsschens Rhoin inmitten der Lagen Aux Clous, Aux Gravains (von der es ebenfalls einen sehr guten Wein der Guillemots gibt), Aux Pointes und Aux Guettes. Die meisten Reben aus der 1,27-Hektar-Parzelle sind rund 65 Jahre alt und vom 2019 verstorbenen Großvater und Weingutsgründer Pierre Guillemot gepflanzt worden. Sie haben das richtige Alter erreicht, um den Weinen ein hohes Maß an Mineralität und Tiefe zu verleihen. Ergänzt werden sie durch einen kleinen Anteil 30-jähriger Rebstöcke. Jean-Pierre, der Sohn von Pierre und Vater der heute agierenden Brüder Philippe und Vincent, hat diese damals mit der Association Technique Viticole de Bourgogne (ATVB), deren Vizepräsident er heute ist, gepflanzt. Die ATVB beschäftigt sich seit 110 Jahren mit den Rebsorten und Klonen Burgunds, und Jean-Pierre ist eine echte Koryphäe auf diesem Gebiet.

Der Premier Cru „Aux Serpentières“ 2021 aus Savigny-lès-Beaune ist unser persönlicher Liebling der Kollektion, was jene, die unsere Expertisen zu den Weinen der Guillemots im Laufe der letzten Jahre verfolgt haben, nicht überraschen dürfte. Aux Serpentières hat sich zur Paradelage der beiden Brüder entwickelt, und der Wein daraus wird auch 2021 den hohen Erwartungen gerecht. Schon die Nase ist ganz besonders in der Art, wie sich Floralität, Frucht und Erdigkeit mischen. Da finden sich Heckenrosen und Veilchen, Sauerkirschen, Zwetschgen, Blutorangenschalen und Granatapfelsaft, Rote Bete, Laub und Waldboden mit etwas Rauch und Feuerstein. Am Gaumen präsentiert sich der Wein saftig und vollmundig mit einer pikanten Würze, etwas Grafit und Gewürzen. In die Frucht möchte man gerne hineinbeißen, so fleischig und knackig ist sie. Dabei wird sie von einem eleganten und seidigen Tannin ummantelt. Die Säure wiederum präsentiert sich lebendig und agil in diesem langen, persistenten, geschmeidigen Premier Cru.

Ab 2025 oder aktuell einige Stunden vorab karaffieren, Höhepunkt wohl ab 2026–2040+.

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