Saarwellingen, 29 September 2010
Commendatore G.B. Burlotto - Piemont
Eisbär trifft Barolo
Unsere Entdeckung des Jahrzehnts in Italien!
MERUM, die Insiderzeitschrift für italienische Weine, feiert in großen Jahrgangsdegustationen die genialen Baroli Burlottos mit den jeweils höchsten Bewertungen!
Wahrlich: DAS Traditionsgut des Piemont katapultiert sich mit authentischen Weinen voller Noblesse als funkelnder Edelstein zurück in den piemontesischen Sternenhimmel: Magische Pretiosen, die wegen ihrer einzigartigen Feinheit, Frische und Eleganz stilistisch als die Burgunder des Piemont gefeiert werden – aber zu atemberaubend günstigen Preisen wie in der guten, alten Zeit!
© Herbert Lehmann
Frühjahr 2009: Nach (viel zu) langer Zeit will ich endlich wieder eine Woche Urlaub machen. Ausspannen, Bücher lesen und Wein nur in homöopathischen Dosen zum Essen genießen. Vielleicht war dazu der Ort etwas unglücklich gewählt. Das Piemont. Meine Freunde hielten die Idee auch, gelinde gesagt, für naiv. Schlugen scherzhaft den amazonischen Regenwald oder ernsthafter Skandinavien als Alternative vor. Nur weit weg vom Wein! Aber ich brauchte die Sonne und das Licht des Südens. Und ich liebe nun mal die sanft gewellten Hügel der Langhe, dieses mich stets in seinen Bann ziehende „Land am Fuße der Berge”. Die schneebedeckten Alpenwipfel grüßen an klaren Tagen majestätisch aus der Ferne, das Licht der Sonne kann solch berührende Momente schaffen wie an wenigen Plätzen der Welt! Welch traumhaftes Fleckchen Erde mit Gänsehautatmosphäre. Und vor der „heimtückischen Gefahr” von Winzern und Weinen hielt ich mich gewappnet. Niemand war von meiner Reise unterrichtet. Niemand erwartete mich. Aber in meinem Reisegepäck, in meiner Bücherkiste auch noch, fuhr ein Danaergeschenk mit. Wie das?
Nun, ein enger persönlicher Freund, dazu ein begnadeter Weinkenner mit einem Geschmack, der meinem eigenen sehr nahe kommt (scherzhaft pflege ich ihn „meine andere Zunge” zu nennen), hatte mir ein paar Wochen vor meiner Reise eine Flasche Barolo geschenkt, den Monvigliero 2004 von Burlotto, mit der dringlichen Empfehlung, ihn alsbald zu probieren. Dieser Wein, den ihm wiederum ein amerikanischer Weinfreund und intimer Kenner der piemontesischen Weinszene ans Herz gelegt hatte, sei atemberaubend gut, in einem unvergleichlichen, ganz traditionellen Stil vinifiziert und dazu unerhört preiswert. Trotz dieser mich elektrisierenden Worte wanderte die Flasche ungeöffnet auf meine Palette noch zu degustierender Weine, da ich in jedem Frühjahr bis über beide Ohren in die Verkostung des neuen Jahrgangs deutscher Rieslinge vertieft bin. Am Tage meiner Abreise fiel mir auf einmal dieser Barolo wieder ein, ich steckte ihn intuitiv in die erwähnte Bücherkiste, um ihn vor Ort abends auf der Terrasse endlich mal zu probieren. So reiste der Monvigliero in seine Heimat zurück. Mit dramatischen Folgen!
Als ich ihn am zweiten „Urlaubs”-Abend öffnete, war ich wie vom Donner gerührt: Dieser herrlich altmodische, urwüchsige, authentische Barolo, fernab jeglicher Holz- oder Marmeladenorgien, traf mich mitten ins Herz. Liebe auf den ersten Schluck. Der Wein schien zu verdunsten, so schnell war die Flasche geleert. Urplötzlich waren mein Jagdfieber geweckt und alle guten Vorsätze, meinen Urlaub betreffend, über Bord gespült. Am nächsten Morgen stand ich ohne Voranmeldung auf dem Weingut, verkostete, ohne mich als Händler zu erkennen zu geben, die gesamte Kollektion und war restlos begeistert. Ich fuhr ins Hotel zurück und recherchierte im Internet, was ich über das Weingut, von dessen klangvoller Geschichte ich bis dahin nur rudimentäre Kenntnisse hatte, erfahren konnte. Unsere Mitarbeiter in Saarwellingen wurden sofort in „Alarmzustand” versetzt, durchsuchten die Fachpresse, fanden in MERUM, der von mir so geschätzten Zeitschrift, in einer aus Zeitgründen von mir nicht sorgfältig durchgearbeiteten Ausgabe enthusiastische Bewertungen zu Burlottos in Deutschland quasi unbekannten Weinen, die mich in meiner Einschätzung bestärkten und vereinbarte daraufhin am folgenden Tag einen offiziellen Termin auf dem Weingut. Nach einer ebenso ausführlichen wie spannenden Besichtigung von Weinbergen und Keller sowie einer umfangreichen Verkostung phantastischer älterer Jahrgänge (sehr wichtig, um das Reifepotential zu begutachten) wurden wir uns sofort handelseinig. Ein Bruch übrigens eherner Prinzipien von Pinard de Picard, alle einzukaufenden Weine nochmals in Ruhe in Saarwellingen nachzuprobieren, um nicht sentimentalen Stimmungen in den Weinregionen (oder der Attraktivität einer schönen Winzerin :-) ) zu erliegen, aber die Qualitäten von Burlottos Kollektion waren einfach zu spektakulär! Die Nach-Degustationen bei Pinard führten dann schließlich sogar dazu, diese Inkarnation Piemontesischer Tradition wegen des spektakulären Preis-Genuss-Verhältnisses zu unserer Entdeckung des Jahres zu wählen, eine Auszeichnung, die wir im Rückblick ausdehnen möchten als unsere Entdeckung des Jahrzehnts in Italien! Unsere Kunden schmeckten ebenso und bestätigen seither Monat für Monat unsere Einschätzung der Ausnahmequalitäten der Pretiosen von Burlotto mit ihrem Bestellzettel: Nach der erstmaligen Präsentation des Weingutes in unserer Septemberpinwand 09 avancierten Burlottos Pretiosen aus dem Stand zu unseren meist verkauften italienischen Weinen.
Sie, werte Kunden, kennen dennoch diese brillanten Gewächse noch nicht, sind aber neugierig geworden? Dann erzählen wir Ihnen jetzt von der Geschichte und den Weinen eines der ältesten Weingüter Italiens.
Mit Commendatore Giovan Battista Burlotto fing alles an. Er war im 19. Jahrhundert eine der großen Persönlichkeiten des Piemont. 1850 gründete er seine Kellerei (die ältesten erhaltenen Etiketten stammen aus 1865 und legen Zeugnis ab von einer bewegten Geschichte) in Verduno, inmitten einiger der besten Weinbergslagen einer begnadeten Region. Commendatore Burlotto wird von Zeitzeugen als eine ungemein starke Persönlichkeit und als begnadeter Winzer charakterisiert. Seine urigen Tropfen erwarben binnen kürzester Zeit legendären Ruf und er avancierte zum Hoflieferanten des Königshauses Savoyen: So wurde der Barolo zum Wein der Könige und König des Weins! Die Qualität von Burlottos Weinen (als einer von ganz wenigen Winzern füllte er bereits damals selbst ab) war so spektakulär, dass sie mit Auszeichnungen überhäuft wurden. Seine Lagen Cannubi und Monvigliero genossen in ganz Europa einen Ruf wie Donnerhall. Daher wurde Burlotto auch 1899 als einziger Weinlieferant für die berühmte Nordpolexpedition des Herzogs der Abruzzen ausgewählt! Barolo trifft Eisbär! Und Comm. G.B. Burlotto gilt seither als einer der Väter des Barolo. Er ist zweifellos einer der bedeutendsten Wegbereiter der großen Weine des Piemont!
In den 150 Jahren danach war die Geschichte unseres Traditionsgutes so wechselhaft wie die Geschicke des Piemont. Insbesondere die Kriegs- und Nachkriegsjahre waren unglaublich hart, die Region verarmte. Doch über all die Wirren der Zeitenläufe hinweg hat die Familie Burlotto um ihr Weingut gekämpft und, bei allen notwendigen Modernisierungen, die Fahne der Tradition hochgehalten. Fabio Alessandria, der Ur-Ur-Enkel des Commendatore, ist heute für die Weinbereitung zuständig. Der jüngste Spross der Familie hat nach Absolvierung sowohl der Önologieschule wie einer Universitätsausbildung seit dem Jahr 2000 die Verantwortung im Keller übernommen und leitet das Gut gemeinsam mit seinen Eltern Marina Burlotto und Giuseppe Alessandria, wobei der Vater noch immer Tag und Nacht im Weinberg tatkräftig mitarbeitet. Nur zwei Angestellte und periodische Aushilfskräfte während der Ernte ergänzen die vom Weinanbau „berauschte” Familie, deren ganzes handwerkliches Tun der Maxime höchster Qualität gewidmet ist, was in der Konsequenz bedeutet, alle wichtigen Arbeiten mit eigener Hand zu bewerkstelligen. Auf dem Weingut Burlotto steht die Winzerfamilie noch selbst in Keller und Weinberg und jettet nicht permanent zu Verkostungen um den Erdball. Denn Fabio ist ein absolut Weinbesessener, so, wie Klaus-Peter Keller beispielsweise. Er sucht in seinen reintönigen Weinen stets die Authentizität des Piemont. Weine mit Seele, unverfälscht von Holzorgien oder marmeladiger Überreife. Die sprichwörtliche burgundische Finesse und Eleganz sowie eine unübertreffliche Komplexität im betörenden Parfum zeichnen die feine Stilistik seiner unverwechselbaren Gewächse aus. Das ist die höchste Schule traditioneller Piemonteser Winzerkunst!
Fabio Alessandria, der Ur-Ur-Enkel des Commendatore,
sympathisch, weltoffen und ein genialer Winzer!
© Werner Richner
Daher ist es eigentlich nur folgerichtig, dass unsere heute präsentierten Baroli von Burlotto (zusammen mit denen zweier anderer Güter) die besten Bewertungen der oben angesprochenen großen MERUM-Degustation erhalten haben, womit sie fast die gesamte Winzerelite des Piemont düpierten und das zu Preisen, die fast unwirklich sind, wenn man das Preisgefüge großer Baroli oder anderer renommierter Prestigeweine auf der Welt betrachtet. Und als noch spektakulärer fast betrachten wir das Qualitätsniveau der genialen „Einstiegsdrogen” von Fabio Allessandrio!
All unserer Kunden, die traditionell vinifizierte Tropfen fernab von ermüdenden Holzorgien lieben, können wir eine der spannendsten Weingutsentdeckungen in der gesamten Geschichte von Pinard de Picard nur wärmstens anempfehlen! Traumhafte Terroirweine, allesamt höchst eigenständige, urwüchsige Tropfen mit großem Charakter, absolute Geheimtipps und daher weit unterbepreiste Schnäppchen! Kategorie persönliche Lieblingsweine.
Piemont - eine mythische Weinlandschaft mit magischem Licht,
eine betörende Landschaft am Fuße der Berge
© Werner Richner
603709 Burlotto, „Elatis”, rosato 2009 8,90 Euro
Ein solch vornehmer Rosé aus den Edelreben Nebbiolo, Barbera und Pelaverga trinkt sich wie ein leichter, schwebend-transparenter Rotwein und passt zu vielerlei Gerichten, etwa zu Fischsuppe, Pasta, Pizza, Wurst und Käse, aber auch zu gegrilltem Fleisch. Höchstes Lob daher für diesen Referenz-Rosé – Ein Klassewein für wenig Geld, und daher unser Rosé des Jahres aus Italien!
604009 Burlotto, Verduno Pelaverga, rosso 2009 9,80 Euro
MERUM: „Pelaverga: Für Liebhaber feiner Weine!”
Gambero Rosso: „Platz eins seiner Traubenliga”
MERUM, die Insiderzeitschrift für authentische italienische Weine und Olivenöle, urteilt nach einer Degustation dieser in Deutschland fast gänzlich unbekannten Rebsorte euphorisch: „Pelaverga von Verduno: Für Liebhaber feiner Weine! Begeisternd war die Begegnung mit dem Pelaverga. Die delikate Sorte mit dem Aroma von weißem Pfeffer und dem feinen Tannin wird vor allem die Freunde feiner Weine entzücken. Leider ist die Produktion sehr gering und auf die Gemeinde Verduno im Barolo-Gebiet beschränkt.” Und dann bewerten die MERUM-Verkoster drei dieser autochthonen, Trinkfreude pur verschenkenden Gewächse gar mit drei Sternen, eine Adelung quasi für derart preis„werte” Tropfen! Mit dabei natürlich die traumhafte Trouvaille unserer Entdeckung des Jahrzehnts aus Italien, unser Kleinod Burlotto!
Die kleinbeerige Pelaverga-Rebe soll der Sage nach im 17. Jahrhundert vom heilig gesprochenen Sebastiano Valfré, der im Dorf noch heute sehr verehrt wird, nach einem Feldzug gegen die französischen Besatzer nach Verduno gebracht worden sein und wird nur hier und in der unmittelbaren Umgebung angepflanzt und sonst nirgendwo auf der Welt. Diese uralte Pflanze „überlebte” in Verduno wohl deshalb, weil Commendatore Burlotto, der Hoflieferant des italienischen Königshauses, sich mit all seiner Autorität für die weitere Kultivierung dieser so eigenständigen Rebsorte eingesetzt hatte. Und der Pelaverga wurde früher, als man auf dem Weingut nur wenige Rebstöcke besaß, nicht verkauft, sondern den besten Kunden von Burlotto geschenkt, als Zeichen der besonderen Wertschätzung!
Und diese Kunden müssen feine Zungen gehabt haben, um ihrerseits den Pelaverga zu schätzen: Denn das ist kein schwerer, mächtiger Wein, der es im Glase krachen lässt. Hier haben wir Mozart statt Wagner. Piano streichelt dieser feingliedrige, ungemein frische, zartwürzige, rotbeerige „Pinot des Piemont” die Zunge, verweilt, tänzelt und betört den Gaumen mit seiner phantastischen Frucht, die so typisch ist für den großen Jahrgang 2009, ebenso wie die reifen, cremigen Tannine. Ein traumhafter Tropfen ausschließlich für Finesse-Trinker, der Antipodenwein zu allen Holzorgien und süßlichen Marmeladen aus Übersee, schlicht wie aus einer anderen Welt stammend. Zu meiner großen Überraschung schon in den beiden Vorjahren im Gambero Rosso, dessen präferiertem Stil unsere Trouvaille doch so gar nicht entsprechen will, mit zwei Gläsern und der Auszeichnung für ein besonders günstiges Preis-Genuss-Verhältnis geehrt.
Trinkvergnügen pur ab sofort bis 2014+.Trinkvergnügen pur ab sofort bis 2014+.
Reservierbar, wieder lieferbar ab Anfang Oktober 2010
604109 Burlotto, Dolcetto d’Alba, rosso 2009 9,90 Euro
Was für ein weiterer genialer Einstiegswein in die verzaubernde Weinwelt unseres piemontesischen Traditionsgutes, ein traumhaft frischer, eleganter Dolcetto mit einer fabelhaften Trinkigkeit! In der verführerischen Nase ein einladender Duft nach roten Früchten (Himbeeren und Brombeeren), Kirschen, Mandeln sowie ein zart würziger Ton, animierend unterlegt von einer betörenden floralen Note und frisch gemahlenem weißem Pfeffer. Am Gaumen eine extraktsüße, schmeichelnde, reife Frucht und ein wunderbar eleganter Körper, sehr geschmeidig, harmonisch balanciert, mit lebendigem, höchst animierendem Frucht-Säure-Spiel, das lange nachklingt. Frucht und Fülle ergänzen sich auf traumhafte Weise mit Präzision und einem feinen mineralischen Zug und weichen Tanninen zu einem herrlichen Trinkspaß.
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt Frühjahr 2011 bis 2014+.
604209 Burlotto, Barbera d’Alba, rosso 2009 11,00 Euro
Vom Barbera d’Alba werden von Fabio zwei in ihrer Stilistik höchst unterschiedliche Weine vinifiziert, die auf jeweils traumhafte Weise das große Potential ihrer Rebsorte widerspiegeln: Der im großen Holzfass ausgebaute „kleine” Barbera d’Alba verkörpert als klassische Variante die puristische Typizität des Barbera: Eine betörende Frucht (Veilchen, kleine rote Beeren, saftige Kirschen) paart sich mit einem seidigen Körper voller Eleganz, Finesse und genialer Frische sowie einer rauchigen Mineralität, die dem hohen Kalkanteil im Untergrund seiner erstklassigen Lage geschuldet ist. So feinsinnig die Frucht, so reichhaltig und dicht ist sie andererseits, besitzt eine tolle Reife ebenso wie eine traumhaft integrierte, vibrierende Säure und sehr weiche, cremige Tannine, die diesen ungemein harmonischen und wunderbar komplexen Sinnenschmeichler ab sofort und in den nächsten 5 Jahren mit höchstem Genuss wegzischen lassen. Für meinen persönlichen Geschmack wegen seines burgundischen Stils auf zumindest gleichem Niveau wie seine beiden fabelhaften Jahrgangsvorgänger und ein heißer Kandidat für den besten Basis-Barbera 2009 im Piemont!
604308 Burlotto, „Aves”, Barbera d’Alba, rosso 2008 14,50 Euro
Neben seinem Basis-Barbera, einem fröhlichen Gesellen, vinifiziert Fabio Alessandria seit dem Jahrgang 1999 einen Grandseigneur des Barbera, den „Aves”, eine Selektion der besten Trauben, die zum guten Teil in Barriques (davon jedoch nur 20% neu, denn das Holz hat eine dienende, ausschließlich strukturgebende Funktion und soll nicht den Geschmack dominieren) ausgebaut werden. Und was besitzt dieser Referenz-Barbera für eine grandiose Struktur! Die aristokratische, schwarzbeerige, feinst süßliche Frucht betört erotisierend die Nase und vergießt sich schwebend, transparent und ungemein saftig auf die Zunge, feinst eingebettet in einen bunten Strauß erlesener orientalischer Gewürze, nobler Schokoladenoten und balsamischer Anklänge. Da ist keinerlei Schwere am Gaumen, bei allem Schmelz, grandioser Dichte und sinnlicher Fleischeslust, aber eine grandiose Komplexität. Zärtlich liebkost das dezente Holz die Zunge, die auch von seidenen Tanninen verwöhnt wird, welche sofortigen Trinkgenuss (am besten am zweiten Abend aus der geöffneten Flasche!), aber auch ein großes Entwicklungspotential bis nach 2016 versprechen. Ein Überflieger in seiner Preisklasse, einer der größten WEINWERTE des Piemonts und einer der verführerischsten Weinpersönlichkeiten aus Bella Italia. Salute!
604706 Burlotto, Barolo, rosso 2006 25,90 Euro
Die großen Winzer des Piemont interpretieren den Barolo höchst unterschiedlich, wie ein Musiker seine Sonaten. Es gibt alle Facetten zwischen den konsequenten Modernisten, die den Barriqueausbau auf ihre Fahnen geschrieben haben, und den Bewahrern von Tradition und kulturellem Erbe. Sie, werte Kunden, haben die freie Wahl, unter all diesen Interpretationen ihre Lieblingsweine zu finden. Wenn Sie sich für traditionelle Baroli begeistern, dann ist das dezidierte Urteil von Andreas März, ebenso kompetenter wie streitbarer Herausgeber von MERUM, für Sie sicherlich sehr interessant: „Barolo und Barbaresco sind mit vom Bemerkenswertesten, was Italien an Wein zu bieten hat. Die Nebbiolo-Traube findet in den Lagen und auf den Böden der Langa alle Vorraussetzungen für großartige Weine. Und hiermit sind wir beim alten Problem: Warum der Geier versuchen die Winzer nicht einfach, ihren einzigartigen Standortvorteil auszukosten und Barolo zu erzeugen, der wie Barolo schmeckt? Die Winzer halb Italiens beneiden ihre Kollegen aus den Hügeln um Alba, denn sie selbst sind auf Grund ihrer weniger privilegierten Situationen dazu gezwungen, auf den dämlichen Mehrheitsgeschmack Rücksicht zu nehmen und ihre Weine mit Ruß-, Holz- und Röstaromen zu würzen. Aber was tun die privilegierteren Langa-Winzer? Sie ahmen jene nach, die sie beneiden! Zum Glück tun’s nicht alle. Aber neben begeisternden Weinen haben wir jede Menge Barolo gefunden, die genauso schmecken wie irgendwelche Weine aus irgendwelchem weinkulturellen Niemandsland. Doch eine stabile Gruppe von Winzern erzeugt Barolo, die einfach toll sind! Es sind klassische Weine, trinkige, charaktervolle, fruchttiefe Vollblut-Nebbiolo, Weine, die Lust auf einen baldigen Besuch in Treiso, Verduno, Barolo, Barbaresco oder Monforte machen.”
Gut gebrüllt, Andreas März. Wir bevorzugen offensichtlich beide Baroli, die mein Fernweh nach dem Piemont schüren, die Sehnsucht, in der milden Abendsonne auf die in fahles Licht getauchten Berghügel blicken zu dürfen und dramatisch schöne Sonnenuntergänge zu erleben vor dem Hintergrund schneebedeckter, majestätischer Alpenwipfel. Einen solch traditionellen Barolo möchte ich Ihnen jetzt wärmstens anempfehlen. Dazu, werte Kunden, sollten Sie wissen: Die großen Weine von Verduno unterscheiden sich ebenso deutlich von denen der anderen berühmten Piemonteser Lagen wie beispielsweise die Grand-Cru-Lagen des Burgund untereinander. Verduno steht für Finesse, Eleganz und ein betörendes Parfum, was natürlich - neben dem sensiblen Ausbaustil der Familie Burlotto - den großartigen Böden geschuldet ist, die, in traumhafter Exposition, einen hohen Sandanteil haben und ab etwa 60 cm viel Kalk im Untergrund. Das Resultat: Feinste Frucht (Erdbeeren, Kirschgeist) und florale Noten von Veilchen und welken Rosen sowie betörende Anklänge an weiße Trüffel und Lakritz begeistern schon in der Nase (Die Baroli von Verduno mit ihrem so feinen Parfum verwöhnen wahrlich alle „Nasenbären”!) und verbinden sich auf der Zunge mit Feinheit, Spiel und Finesse zu einer betörenden burgundischen Stilistik. Authentisches, unverfälschtes Piemont! Ist es nicht Terroircharakter in seiner schönsten Form, wenn ein Wein uns so deutlich an seinen Ursprung erinnert und den Durst der Seele stillt?
Zu genießen ist dieser geniale Traditions-Barolo ab 2012, Höhepunkt 2014-2025+.
6047306 Burlotto, Barolo, rosso 2006 0,375 l 14,90 Euro
604806 Burlotto, Barolo „Acclivi”, rosso 2006 29,90 Euro
DER Archetypus eines großen Barolo aus Verduno! Im Unterschied zu den beiden anderen Spitzenbaroli von Burlotto ist dieser singuläre Grandseigneur vinifiziert nach dem urtraditionellen Konzept, große Lagen NICHT getrennt auszubauen, sondern ihre positiven Eigenschaften zusammenzufügen, indem man erlesene Trauben der besten – sand- und kalkhaltigen Terroirs – von Verduno in großen Holzfudern (Barrique sind, es sei hier nochmals betont, bei Burlotto für den Barolo-Ausbau verpönt) gemeinsam ausbaut und keine Parzellen getrennt auf Flaschen zieht. Dieses barolische Urgestein betört mit seinem fabelhaft brillanten, feinen Parfum, dem Markenzeichen großer Weine aus Verduno: Noble Aromen von Kirschen, blauen Beeren, Veilchen und Rosen umgarnen die Nase, am Gaumen begeistert die fabelhafte Balance zwischen Kraft und Dichte einerseits und einer grandiosen Finesse und Eleganz andererseits. Und welche packende Mineralität und welch traumhaft feine Tannine! Das ist ein urtraditioneller Barolo, wie er klassischer nicht sein kann!
Zu genießen ab sofort (schmeckt am zweiten Abend genial!), Höhepunkt 2012 bis nach 2025.
6048106 Burlotto, Barolo „Acclivi”, rosso, Magnum 2006 1,5 l 75,00 Euro
604906 Burlotto, Barolo „Monvigliero”, rosso 2006 29,90 Euro
Nach all meinen Trinkerfahrungen mit großen piemontesischen Weinen finden wir hier den ungewöhnlichsten und einen der allerFEINSTEN aller Baroli, gewachsen auf fabelhaften Sandböden (vergleichbar dem legendären Terroir von Rayas in Châteauneuf-du-Pape) mit hohen Kalkanteilen im Untergrund. Doch es ist nicht nur dieser großartige Boden einer der mythischen und von Kennern höchst eingeschätzten Lagen des Piemont, der diesen stilistisch einzigartigen Wein prägt, sondern auch seine Vinifizierung: Wie in den guten alten Zeiten werden die Trauben für diesen magischen Wein noch ausschließlich mit den Füßen gekeltert! Niemand sonst im Piemont führt diese alte Methode heute noch fort. Daher welch mutige und weise Entscheidung des jungen genialen Fabio Alessandria! Sie bedeutet für die Praxis, dass die Beeren nicht entrappt werden (also nicht ihrer Stiele beraubt werden, eine Vorgehensweise, wie sie beispielsweise auch auf der Domaine Romanée Conti gepflegt wird) und so ihre ganze komplexe Frucht und Frische bewahren können und durch das vorsichtige, ja, fast zärtliche Treten der ganzen Trauben mit ihren Schalen und Kämmen mit den Füßen (ein hartes Draufstampfen ist dabei gar nicht möglich, da würden die Fußsohlen von den harten Traubenstengeln viel zu sehr schmerzen) werden nur die allerfeinsten, weichen Tannine, ohne jegliche Bitterstoffe, extrahiert.
Das Resultat: Ein unverwechselbarer Stil zeichnet diesen urtraditionellen Barolo aus! Ganz anders als die vielen Konzentrationsmonster „schleicht” sich dieses Kätzchen auf leisen Pfoten in alle Sinne und verführt durch eine fabelhaft hedonistische Frucht (kleine rote Früchte, v.a. Himbeeren), betörende florale Noten von Rosen und Veilchen, verführerischer Moschus und eine burgundische Finesse und Eleganz. Auch im Mund setzt sich diese feine Klarheit des Weines höchst animierend fort und bleibt noch minutenlang am Gaumen haften, wenn das Glas schon lange geleert ist. Und welch Feinheit der Tannine, welch messerscharfe Mineralität! Dieses extrem langlebige, unverwechselbare Nebbiolo-Unikat ist mit keinem anderen Barolo vergleichbar, es erinnert, je nach Entwicklungsstadium, Kenner der großen Weine der Welt an die legendären, um ein Vielfaches teurere Gewächse von Rayas, wie sie in den 80er und 90er Jahren einmal geschmeckt haben oder an extrem feinsinnige Musigny! Aber nur wegen der einzigartigen Feinheit und Delikatesse der Frucht sowie der seidenen Tannine. Geschmacklich haben wir hier nicht das Burgund, sondern die Seele des Piemont im Glas! Ein „Muss” für Liebhaber subtiler Genüsse, welche Kaschmir und Seide, Finesse und Eleganz mehr schätzen als vorlautes Krachen im Glase oder Holzorgien für Bibermäuler. Ein urtraditioneller Referenzwein für unbeirrt auf die Flasche umgesetzte Barolo-Authentizität! Mein persönlicher „coup de coeur” des Jahres für italienischen Wein, wahrlich eine Herzensangelegenheit!
Zu genießen ab sofort (am zweiten Abend vermag er Sie bereits in den Weinhimmel zu entführen), Höhepunkt 2014 bis 2025+.
Als besonderes Highlight können wir Ihnen, liebe Kunden, auf Vorbestellung den Monvigliero auch in der Doppelmagnumflasche anbieten. Wir nehmen gerne Ihren Reservierungswunsch entgegen, die Lieferung der Flaschen wird voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November erfolgen.
6049206 Burlotto, Barolo „Monvigliero”, rosso, Doppelmagnum 2006 3 l 149,00 Euro
Reservierbar, lieferbar voraussichtlich ab Ende Oktober/Anfang November 2010
603906 Burlotto, Barolo „Cannubi”, rosso 2006 36,90 Euro
Kalk und Sand bilden auch in dieser berühmten piemontesischen Spitzenlage (übrigens das einzige große Burlotto-Terroir, das nicht in Verduno angesiedelt ist, sondern zum Ort Barolo gehört) den Nährboden für einen Stoff, aus dem die Träume von Liebhabern großer klassischer Baroli bestehen. Auch hier finden wir idealtypisch das Credo aller großen Baroli von Burlotto – Finesse und Eleganz, eingepackt jedoch in eine mächtige, ungeheure Kraft, wie sie ein arabischer Vollbluthengst verkörpert. Werte Kunden: Dieser Bilderbuch-Cannubi verkörpert genau die Stilistik eines Barolo, den Liebhaber auf aller Welt genießen möchten, immer wieder suchen - und doch leider so selten finden. Ein unverfälschter Heimatwein mit Seele, unkopierbar auf der Welt, eines der immer seltener werdenden authentischen Weinoriginale!
In der betörenden Nase ein klassisches Barolo-Parfum. Kirschen und blaue Beeren vermählen sich mit faszinierenden Anklängen von Rosen, Veilchen und Teer. Ein nobler Kern intensiver Mineralität, eine betörend saftige Frucht, deren Fülle von einer nahezu nordischen Kühle ummantelt wird und cremige, fabelhaft seidene Tannine verwöhnen, nein, streicheln und liebkosen zärtlich die Zunge. Welch phantastische Säurestruktur (!), welch herrlich balancierte Textur, welche Präzision und welch animierende Trinkigkeit! Diese betörend duftige aromatische Transparenz, gepaart mit majestätischer Kraft und Würze sowie balsamisch reifer Süße, macht Burlottos Cannubi-Referenz zu einem einmaligen Weinerlebnis – Originärer kann man keinen Barolo-Klassiker auf der Flasche erleben! Eine ungeheure Kraft, ummantelt von einer traumhaften burgundischen Finesse und Eleganz. Weltklassestoff! Der „primus inter pares” bei Burlotto? Time will tell. Eine Flasche Cannubi von Burlotto ist jedenfalls wie Porsche kaufen und nur einen Polo bezahlen müssen! Burlottos Baroli gehören zu den allergrößten Schnäppchen der Weinwelt.
Zu genießen wohl erst ab 2014 (Wenn Sie diese Pretiose, wie vielleicht auch die anderen Baroli von Burlotto, heute bereits einmal antrinken möchten, dann bitte unbedingt mehrere Stunden Karaffieren oder über mehrere Abende aus der geöffneten Flasche probieren), Höhepunkt 2016 bis nach 2030.
6039106 Burlotto, Barolo „Cannubi”, Magnum, rosso 2006 1,5 l 89,00 Euro
Herzliche Grüße aus Saarwellingen,
Tino Seiwert, Martin Lehnen und Ralf Zimmermann