Zillinger
Chardonnay „Horizont“ 2024

Tiefgründiger und charmanter Chardonnay zu einem unverschämt günstigen Kurs

Herbert Zillinger ist kein Freund großer Ansagen oder allzu laut vorgetragener Worte, gleichwohl stellt er seinen Chardonnay „Horizont“ mit einem klaren Hinweis zum Verkauf, der lautet: „sehr limitiert“. Das klingt streng und ist eine Botschaft, die für alle Zillingerfans äußerst unangenehm ist, handelt es sich bei diesem Wein doch um einen unserer Lieblinge. Und das sagen wir, bevor wir auf den wirklich extrem attraktiven Tarif zu sprechen kommen. Die gute Nachricht lautet: Noch haben wir ein paar Flaschen auf Lager. Wer sich jetzt wundert, weil wir das Verkaufsgespräch schon führen, bevor wir den Wein erläutert haben, mag uns mildernde Umstände zugestehen, denn dieser Chardonnay ist wirklich etwas Besonderes. Nicht nur, weil im Weinviertel der Anteil dieser klassischen Burgunderrebsorte verschwindend gering ist. In Summe sind es weniger als zwei Prozent – fast die Hälfte der etwa 14 000 Hektar sind in dem Anbaugebiet mit Grünem Veltliner bestockt. Herbert Zillinger hat freilich das Glück ein paar Rebzeilen auf seinen Ollersdorfer Kalkböden kultivieren zu können, denen er selbstverständlich eine biodynamische Bewirtschaftung angedeihen lässt. Die von Hand gelesenen Trauben vergärt er im Betonei, dort findet auch der weitere Ausbau statt – manchmal ist es eben von Vorteil, wenn die Menge gering ist, dann kann eine so aufwändige Ausbauart wie das Betonei gewählt werden, abgefüllt wird mit minimalem Einsatz von Schwefel. Der Wein duftet nach Apfelschale, Quitte, ganz viele Kräuter sind dabei, aber auch Rauch, nasser heißer Stein und Haselnuss, das ist komplex und fein. Am Gaumen dann eine lebendige Säure, der Chardonnay hat einen feinen Grip, dahinter dann eine herrliche Frische, wieder ist da Apfel und Quitte und Haselnuss. Aber vor allem ist da dieser elegante, druckvoll vibrierende Schmelz, der den Wein prägt, später lugt eine feine mineralische Grundierung hervor, die sich über die Jahre der Reife noch weiter entwickeln wird. Der Nachhall ist prägnant und lang. Wenn man es nicht besser wüsste, wähnte man sich wie selbstverständlich im Burgund bei einem Weingut der gehobenen Mittelklasse, die Lage vielleicht knapp unter Premier Cru-Segment – nur dass dann eine komplett andere Zahl auf dem Preisschild stünde. Ein Top-Wein zu einem Top-Tarif!

Ab sofort und bis 2035.