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Neri
Brunello di Montalcino DOCG, rosso 2018

Art.-Nr. ITO130218 ・ 14,5 % Vol. Lebensmittelangaben ・ Allergene:

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Dem Ideal „Brunello“ verpflichtet – und damit einfach groß!

18,5 Punkte Weinwisser
97 Punkte Falstaff
94 PunkteWine Spectator
93 Punkte – Robert Parker Wine Advocate
93 PunkteVinous
93 PunkteJeb Dunnuck
92 PunkteJames Suckling

„Oh, Brunello! Deine vielen Neuanfänge! Deine Irrwege! Und trotzdem bist du einfach der Größte!“: so, oder so ähnlich denken doch unzählige Weinkenner auf dieser Welt. Die Neuanfänge? Als dieser Wein aus Montalcino gerade eben einmal seinen Platz in der Weinwelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts gefunden hatte, kroch die fiese Phylloxera laut schmatzend durch sein Wurzelwerk und schickte die damals schon vielen Winzer der Region, die nicht wie ihr Gralshüter Biondi-Santi auf Neuwelt-Rebunterlagen umgestellt hatten, in den Ruin. Der erste Weltkrieg und daraufhin die massiven wirtschaftlichen Notstände Italiens erschwerten allen Neuanfängern ihr Werk so erheblich, dass die Prosperität, die bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erreicht wurde, nicht ausreichend war, um diesen auch noch zu überstehen. Der erneute Anfang danach war noch mühsamer, als alle Anfänge davor und dauerte bis in die späten sechziger Jahre. Und Irrwege? Strenge Regularien wurden immer wieder eingeführt, wenn gerade eine nennenswerte Zahl von Produzenten wirtschaftlich Fuß gefasst hatten um dann Neueinsteigern so sehr im Wege zu sein, dass sie aufgeweicht werden mussten und das bis in unsere Zeit hinein! Ein immer wieder mühsam durch Qualitätssicherung geschaffenes Vertrauen der Weinwelt in Brunello, wurde allzu oft durch kurzsichtige Abmilderung der Richtlinien in Orientierungslosigkeit der Konsumenten verwandelt. Und trotzdem der Größte? Ja! Ein Bild hilft, dieses Phänomen zu verstehen: Im Frühjahr 1944 hatten Tancredi und Franco Biondi-Santi, Gralshüter der zweiten und dritten Generation, ihre alten Brunelli eingemauert, um sie vor Marodeuren zu schützen (und sie sollten Recht behalten: Mitte des Jahre führte die Frontlinie gerade durch Montalcino). Die Schutzmaßnahme galt aber nicht ausschließlich der bloßen Materie Wein. Es sollte eine Idee überleben. Dieses Phänomen, dieses Ideal „Brunello“, das die heutigen Produzenten immer vor Augen und Nüstern haben müssen, wenn sie ihren Wein aus Montalcino so nennen wollen kann man ohne Weiteres als groß bezeichnen. Von seinem Traum, ebenfalls große Brunelli zu erzeugen und von eben diesem Ideal geleitet erwarb Giovanni Neri 1979 (als es gerade mal 30 Produzenten dieses Weines gab) im gerade eben DOC-definierten Gebiet den Mischbetrieb Podere Casanova, stellte ihn auf reine Weinproduktion um, taufte ihn auf „Casanova di Neri“ und konnte schließlich 1978 seinen ersten Brunello di Montalcino verkaufen, womit er sich sehr bald schon seine ersten Auszeichnungen erwarb. Von Anfang setzte er dabei auf die Rebsortenreinheit und die „tipicità“ (ein Begriff, über den man äußerst ausschweifende Bücher verfassen könnte) des Brunello. Die Rebsorte Sangiovese, deren Name, nach Expertenmeinung keineswegs so einfach mit „Jupiters Blut“ zu übersetzen ist – da fängt es schon an! – ist genetisch irrsinnig schwer zu fassen. Während bei anderen Sorten die Unterschiede der Varianten deutlich zu erkennen sein mögen, ist der Sangiovese so extrem reich an Varianten und deren Unterschiede so gering, dass eigentlich niemand unter Montalcinos Winzern so ganz genau wissen kann, was da bei ihm wächst, wenn nicht DNS-Analysen durchgeführt wurden. In Montalcino ist es bis heute üblich von Brunello als Rebsorte zu sprechen und nur wenige verwenden den offizielle Namen den das Consorzio del Vino Brunello di Montalcino der Rebe gegeben hat: Sangiovese Grosso. Die Sorte insgesamt gilt weinbautechnisch ebenfalls als schwierig, da sie in Abwesenheit idealer Wuchsbedingungen schlicht nicht reif wird – Damit sind Ausfälle vorprogrammiert. Und während sich andere italienische Regionen mit mittelmäßigen Ergebnissen zufriedengeben können, kann das in Montalcino niemand, weil dieses Ideal existiert, das notfalls eingemauert, für alle Zeit beweist: Es geht doch! Zum Glück sind die Bedingungen auf den Lagen im Osten und Süden von Montalcino, wo unser Casanova di Neri Brunello di Montalcino wächst, mit ihren vielseitigen Böden (diverse kreidezeitliche Ablagerungen und Lehm mit dem schönen Namen „galestro“), dem Klima und den sanften Hangneigungen wirklich als perfekt zu bezeichnen. Wenn dann noch die Vinifikationsmethode wie hier völlig darauf ausgerichtet ist, alles aus dem Rebgut herauszuholen, was es das Jahr über in sich angereichert hat, dann leben wir Brunelloliebhaber auf: Die Handlese erfolgte in den ersten Oktoberwochen und nach der Selektion der Trauben wurden die von Stielen befreiten Beeren sogar noch durch einen optischen Sensor nachselektiert. In konischen Edelstahlbottichen wurden sie spontan vergoren (Tradition in Montalcino) und für 25 Tage unter häufigem Pressen mazeriert. Die Reifung erfolgte für 42 Monate (weit mehr als üblich!) in großen Eichenholzfässern, die abgefüllten Flaschen ruhten für weitere sechs Monate (der Wein dürfte sich eigentlich „Riserva“ nennen).

Wenn der Brunello von 2018, also arg jung, vier bis fünf Stunden in seiner Karaffe verbracht hat und wir das neugierige Auge darauf richten fällt sofort auf: alles hell! Sein Rubinrot mit leichten Orangetönen lässt gerne Licht hindurch und Pigmentierung ist kaum wahrnehmbar. Die Aromen, obwohl noch nicht voll entwickelt sind schon jetzt prachtvoll und zahlreich. Helle rote Frucht (Kirsche, Erdbeere, Pflaume), ebenso helle Gewürze (Karamell, Anis, Minze, Fenchel), dunklere Noten (Steinpilze, Kakao, Wacholder, Maroni, Laub, Waldboden, Oliven, Pfeffer, Graphit, Weihrauch, Teer, Brombeere) und ein Paar Exoten (Orangenzeste, Mandel, Banane, Parmesan, Tomate, Quittenmark) treten doch ziemlich gleichzeitig auf und während man dem ein oder anderen Duft hinterher schnüffelt hat man immer das Gefühl irgendetwas zu verpassen. Alles ist so sehr in Bewegung, dass man längere Zeit einplanen sollte. Im Mund beruhigt sich die Lage immens: die typische, herrlich-helle Sangiovese-Säure (hier zeigt sich deutlich, warum biologischer Säureabbau in Montalcino so verachtet wird) belebt diese Aromenwelt (und nicht nur die Frucht) derart, dass plötzlich alles einleuchtet und am richtigen Platz scheint. Die Tannine haben es sich nach der Zeit in der Karaffe bequem gemacht und die Aromen auf prächtigem Samt angerichtet. Genau deshalb ist Brunello zurecht berühmt: Riesenaromen, Frische und der Abgang strecken sich wie hier über den ganzen Abend.

Ab sofort (Dekantieren dringend notwendig, am besten 4-5 Stunden vor Genuss) bis mindestens 2042+.

 

hEinzelpreis: 58,00
L_Artikel_Status: 1

 
Land
Italien
Region
Toskana
Inhalt
0,75 l
Weinart
Rotwein
Rebsorten
Sangiovese (100%)
Verschluss
Korken (natur)
Bestell-Nr.
ITO130218
Alkoholgehalt
14,5 %
Allergene: Sulfite
Anschrift des Winzers:
Azienda Agricola Casanova di Neri di Giacomo Neri
Loc. Fiesole
53024 Montalcino
ITALY

Casanova di Neris Brunello di Montalcino von 2018 zählt zu den Repräsentanten klassischer tipicità – und ist schon jetzt gigantisch!