Arpepe
„Grumello Rocca de Piro“ Valtellina Superiore DOCG, rosso 2022

Nebbiolo mit viel Frucht, ungestümem Kräutergrün und bemerkenswerter Präsenz

Fünf Subregionen dürfen im Valtellina als „Superiore DOCG“ ausgewiesen werden, auf drei davon verteilen sich die 13 Hektar der Familie Pelizzatti Perego. Grumello ist die verkürzte Bezeichnung des „Castello de Piro al Grumello“, einer Ruine, die auf eine Burg aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht. Sie gibt dem Wein auch symbolisch den Namen, denn wie das alte Gemäuer besteht auch der Weingarten aus zwei Teilen, die sich in diesem Nebbiolo vereinen. Die Höhenlage von bis zu 500 Metern liefert einen Wein voller Frucht, der nach langer Vergärung in großen Fässern (5.000 Liter) und zum Teil im Beton-Tank gereift wird. Das Ziel bei diesem minimalen Einfluss der Kellertechnik ist der Erhalt der Würze dieses vor-alpinen Rotweins, der auf einem Mix aus Kalk- und Schieferböden heranreifte. Die vergleichsweise späte Ernte – am 2. Oktober – brachte im Jahrgang 2022 eine ebenso reife Frucht des „Grumello Rocca de Piro“ hervor wie auch eine stützende Säure durch die kühlen Nächte.

In Grumello dominieren vor allem Schiefer aber auch etwas Kalk die Bodenstruktur. Das Ergebnis ist ein hellfarbener Nebbiolo, dessen Bouquet sich zunächst recht fruchtig gibt (ein gutes Quantum saftig-reifer Kirsch- und Beerenfrucht, bei letzterer rote und dunkle Varianten im Wechsel, dann auch in getrockneter Form), dann bald und geradezu ungestüm ins Kräutrig-Würzige ausbricht: Salbei, etwas Rosmarin, Lorbeer und vor allem Wacholder. Wer am Gaumen Konzentration oder gar Wucht und eine von Gerbstoffen dominierte Struktur erwartet, wird eines Besseren belehrt. Die Finesse der Nebbiolotraube offenbart sich in Form von Aromen von langgezogenem Assam-Tee, Erdbeeren einem Hauch Kirsche sowie säuerlicher roter Johannisbeeren. Die Tannine sind präsent, prononciert, dabei geschmeidig, trotz ihrer Jugend eine gewisse feine poliert und fein, reihen sich wie an der Schnur gezogen entlang. Solch belebend und dabei fast „leichtgewichtigen“ Nebbiolo haben wir bislang nur im Valtellina kennengelernt. Das ist einzigartig, fesselnd neuartig, unvergleichlich – und schlicht unersetzlich! „Wir sind davon überzeugt, dass der Nebbiolo aus den Alpen aufgrund seiner herausragenden Qualitäten einen Ehrenplatz auf dem internationalen Markt der Spitzenweine verdient hat. Ohne diese weltweite Anerkennung wäre diese jahrhundertealte Tätigkeit wirtschaftlich nicht tragbar, denn sie verweigert sich jeder modernen Massenproduktion.“, so ArPePe. Weine wie der „Rocca de Piro“ beweisen diese Einschätzung aufs Schönste!

Ab sofort bis 2036+.