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Produktfoto: Weinflasche mit Etikett 'Clos de la Vierge', Jurançon Sec, von Lionel Osmin & Cie.

Lionel Osmin
„Carée de Peès“ Clos de la Vierge AOP Jurançon sec 2024

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Ihr Preis  13,95  Treffer mit Währungsumrechnung: 11,722
Art.-Nr. FSW140124 ・ 14,5 % Vol. Lebensmittelangaben ・ Allergene:
0,75 l 18,60 €/l inkl. 19 % MwSt.zzgl. Versandkosten
Neues aus Frankreichs Südwesten: was für eine Entdeckung!
Beim „Carée de Peès“ lässt schon die Ausstattung den Schluss zu, dass Lionel Osmin nicht jeder beliebigen Mode und jedem kurzlebigen Trend hinterherlaufen muss: Der mit Trauben, Blättergirlanden, Pedestalen, Medaillen und einem Wappen geschmückte, an einen Stich erinnernde und im Licht bronzefarben schimmernde Rahmen des Etiketts, das Name und Jahrgang des Weins in leuchtendem Rot präsentiert, machte sich auch als Titelseite eines mehrhundertjährigen Buchs ganz hervorragend. Ähnlich „gravitätisch“ auch die Flasche, die sich nicht eben als Leichtgewicht präsentiert. Entsprechend substanziell Inhalt des „Carée de Peès“, eines Weins aus dem Jurançon, der nach den traditionellen Methoden im sonnenreichen Sud-Ouest – dem Südwesten Frankreichs – und ganz ohne Zugeständnisse an die Hypes der aufgeregten Weinszene vinifiziert wird.

Ein kleiner Exkurs sei erlaubt: Die großen Weine Südfrankreichs sind, da es dort nur wenig echtes Tiefland gibt, vor allem ein Geschenk der Hänge, ihrer Höhenlagen und -unterschiede. So sind die luftig-duftigen blütenrosafarbenen Köstlichkeiten der Provence ein Vermächtnis der Subalpen; die besten Weine des Languedocs stammen von den Ausläufern der Cevennen, der Montagne Noire und der Corbières, sogar Châteauneuf-du-Pape liegt auf einer Art Hochplateau, während sich die Villages und Crus der südlichen Rhône an den Hängen zu beiden Seiten eines sich stetig verbreiternden Tals emporwinden. Und wie steht es um die Appellationen der Pyrenäen? Das Roussillon ist die Heimat südlich exponierter, mediterraner Weinberge mit Meeresterrassen und ansteigenden Tälern. Nördlich der Gebirgskette, die die Landesgrenze zwischen Spanien und Frankreich markiert, gleichzeitig offen zum Atlantik hin (und doch geschützt) finden sich die Weinberge in Béarn und der Gascogne sowie, quasi als Fußnote, die des Baskenlands (Irouléguy). Vermutlich ist die historische Provinz Beárn nicht allzu vielen Weinfans geläufig, aber möglicherweise ihr berühmtester Wein: der Jurançon, ein Weißwein, der es in puncto Persönlichkeit, Intensität oder Langlebigkeit mit den bedeutendsten Gewächsen Frankreichs aufnehmen kann. Die namengebende Appellation ist ein Flickenteppich aus geschützten, in Nischen gelegenen Lagen, die oft nach Süden in Richtung der Berge ausgerichtet sind und auf einem zerklüfteten Kissen aus tonreichen Ablagerungen (Konglomerate und Flysch) zwischen dem Gave de Pau und dem Gave d’Oléron liegen (unter „gave“ versteht man einen kleinen, schnell fließenden Wasserlauf, der zum Flussystem des Adour gehört).

Hier also, zwischen den Gemeinden Lahourcade und Cuqueron (keine 20 Kilometer westlich von Pau) erstreckt sich die rund 15 Hektar große Lage Clos de la Vierge, aus deren Gros-Manseng-Reben der „Carée de Peès“ erzeugt wird. Der malerische und in Terrassen angelegte Weinberg mit Blick auf die oft schneebedeckten Pyrenäen erinnert an ein Amphitheater. Manseng ist eine hierzulande wenig bekannte und recht eigenwillige Rebsorte, vermutlich baskischer Provenienz, die es in zwei Varietäten gibt und im heißen Südwesten über Jahrhunderte bevorzugt in der edelsüßen Variante ausgebaut wurde: Gros Manseng und Petit Manseng, die neben einem fast üppigen Körper auch eine recht stabile, zum Teil schneidende Säure aufweisen. Die Dichterin Colette schrieb über den Wein, der mit wenigen Ausnahmen aus diesen Sorten erzeugt wird, Folgendes: „Je fis, adolescente, la rencontre d’un prince enflammé, impérieux, traître comme tous les grands séducteurs: le jurançon“ („Als Teenager lernte ich einen feurigen, gebieterischen Fürsten kennen, einen Verräter wie alle großen Verführer: den Jurançon“). Woraus das Marketing der Appellation, das berichtet Jancis Robinson, „Manseng means Juraçon means sex“ gemacht hat. Die Winzer selbst sehen das wohl ein wenig anders: „Aqueste bi, qu’a toupet“ – der Wein hat Pfiff, hat Nerv!

Zurück zu Lionel Osmin, der sich sicher ist, dass trocken ausgebautem Manseng die Zukunft gehört. Die nach Kriterien des nachhaltigen Weinbaus kultivierten Reben stehen auf tonigem Lehmboden mit reichlich Kieselsteinen, die vom Schmelzwasser der Pyrenäen-Gletscher transportiert wurden. Die zuverlässig wehenden Südwinde sorgen dafür, dass sich die Trauben in einer langen Vegetationsperiode perfekt entwickeln können: Über einen Mangel an Substanz und Reife können die Winzer im Sud-Ouest gewöhnlich nicht klagen. Nach der manuellen Ernte wurde das Traubengut sanft gepresst und in Edelstahl- und Betontanks vergoren und ausgebaut, mit der regelmäßigen bâtonnage – dem Aufrühren der Hefe – wurde das cremige Mundgefühl unterstützt. Das opulente Bouquet wird von Aromen von Pfirsich, Aprikose, reifer, fast süß wirkender Zitrone (nebst Zeste und Blüten) sowie Mandarine dominiert. Dann auch Birne, grüne Äpfel, etwas Mango und Noten, die an gerösteten Sesam erinnern und ein Hauch feuersteinig-salziger Mineralik. Am Gaumen so stoffig wie präzise, entfaltet sich auf weichem Fond mit leicht süßlichem Extrakt und angenehmem Schmelz, dessen zart viskos-griffige Textur von einer vergleichsweise hellen, fast crispen Säure „aufgebrochen“ wird, die der auch am Gaumen präsenten Frucht (nun auch Honigmelone, ein wenig Ananas und leicht herbe Grapefruit) entsprechenden Zug mitgibt. Ein großzügiger, charmanter und auf verblüffende Weise bemerkenswert erfrischender Wein und eine fantastische Entdeckung, zumal zu diesem Tarif!
Sofort im Glas genussbereit, mit mindestens 10 Jahren Reifepotenzial.

 

hEinzelpreis: 13,95
L_Artikel_Status: 1

 
Land
Frankreich
Region
Jurançon
Inhalt
0,75 l
Weinart
Weißwein
Rebsorten
Gros Manseng (100 %)
Verschluss
Korken (Diam®)
Bestell-Nr.
FSW140124
Alkoholgehalt
14,5 %

Zutatenverzeichnis:

Trauben, Stabilisatoren: Carboxymethylcellulose

Durchschnittliche Nährwertangaben je 100 ml
Brennwert
347 KJ / 83 kcal
Kohlenhydrate
0,7 g
davon Zucker
k.A.
Enthält geringfügige Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren, Eiweiß und Salz
k.A.
Enthält Sulfite (E 220 - E 224).
Anschrift des Winzers:
Lionel Osmin & Cie
Rue Ada Byron 9
64000 Pau
FRANKREICH

Lionel Osmins großzügiger „Carée de Peès“ von Gros Manseng aus dem Jahr 2024 ist eine echte Entdeckung zum kleinen Preis aus dem Jurançon!