Bosquets
„Les Quatre-Ponts...“ Côtes-du-Rhône Villages Seguret, blanc 2024

Wunderbar saftiger und delikater Trinkspaß mit Schmelz

Wenn es um Weißwein aus dem Süden geht, ist bei manchen Genießern die Skepsis erstaunlich groß – nicht wenige fürchten hohe Alkoholgradationen und ein Mangel an Frische. Klar, dieses Phänomen ist bekannt. Allerdings – und das muss man wissen – ist es vor allem dann zu beobachten, wenn Rebsorten, die eigentlich aus nördlicheren Anbaugebieten stammen, in den Süden verpflanzt werden. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn weiße Rebsorten verwendet werden, die an die klimatischen Bedingungen des Südens angepasst sind – beispielsweise Grenache Bslanc, Marsanne und Roussanne. Bedauerlicherweise haben diese Sorten zuletzt an Bedeutung verloren, ihre Anbaufläche schrumpft. Dabei haben sie viel mehr Aufmerksamkeit verdient, denn aus ihnen lassen sich sehr individuelle Weine mit einem klaren Terroir-Bezug keltern. Wer einmal wissen möchte, wie das geht, sollte die großartigen Weißweine von Julien Bréchet von der Domaine des Bosquets probieren. Der akribisch arbeitende Winzer setzt bei seinen Weißen bewusst nicht auf Wucht, sondern auf Frische und Trinkfluss. In Kombination mit der natürlichen Kraft und dem Schmelz des Südens entstehen so Weißweine mit einem ganz besonderen Zauber, einer unserer Lieblinge ist sein „Les Quatre-Ponts…“, ein Côtes-du- Rhône Villages aus Séguret im departement Vaucluse. Der Wein besteht in etwa zu gleichen Teilen aus 30 bis 60 Jahre alten Grenache Blanc, Marsanne und Roussanne, die auf sandigen Tonböden in der Nähe besagter Gemeinde stehen, das Terroir wird von frischen Winden gekühlt, die Ertrag liegt bei unter 30 Hektolitern pro Hektar, was vergleichsweise wenig, sehr wenig ist. Geerntet wird von Hand in kleine Kisten, die gekühlt ins Weingut gefahren werden, vergoren wird temperaturreguliert bei nur 18 °C, der Ausbau findet zur Hälfte im 600-Liter-Holzfass und im Edelstahlfass statt. Der weiße „Les Quatre-Ponts…“ duftet nach Mandarinenzeste, Ananas, Grapefruit und Pfirsich, ein Hauch Melisse ist ebenfalls mit dabei. Am Gaumen dann eine gepflegte Säure, die Textur ist herrlich saftig und cremig, helle Früchte dominieren, Minze sorgt für delikate Frische. Der Wein hat einen angenehm druckvollen Zug, ohne auch nur einen Hauch schwer zu sein, das ist Trinkspaß auf hohem, sehr individuellem Niveau. Prädikat: unbedingt probieren!

Ab sofort und bis 2032.