Bosquets
„La Colline…“ Gigondas, rouge 2023

Die Spitze dessen, was mit Grenache Noir in Gigondas möglich ist!

94–96/100 – Jeb Dunnuck
93–95/100 – Vinous

„La Colline …“ ist der Name eines Gigondas, der vom höchsten Punkt der Weinberge der Domaine des Bosquets stammt. Ähnlich wie die Mourvèdre-Lage, die für „Le Plateau…“ genutzt wird, liegt der Weinberg auf 350 Metern Höhe – allerdings ist er nach Westen ausgerichtet. Die Lage ist vom Kalkstein und blauen Mergel geprägt, direkt am Waldrand gelegen und vornehmlich mit uralten Grenache-Büschen bestockt. Gerade einmal 15 hl/ha entstehen hier – erlaubt sind in Gigondas 35 hl/ha, was ebenfalls sehr wenig ist. Der Ertrag, aus dem bei Bréchet rund 3.000 Flaschen gefüllt werden, wurde manuell gelesen, zu 60 % entrappt, leicht angerebelt und per Schwerkraft in den Weinkeller befördert. Wie bei seinen anderen Gigondas-Weinen auch setzt Bréchet auf eine dreiteilige Vergärung über 30 Tage hinweg. Er beginnt mit einer kühlen Vorvergärung, dann findet die eigentliche alkoholische Gärung bei rund 28 ºC in demi-muids statt, schließlich erfolgt eine lange Mazeration mit einem einzigen täglichen Unterstoßen des Tresterhuts. Abschließend wird der Wein über 24 Monate in demi-muids von 600 Litern ausgebaut.

„La Colline…“ ist nicht nur geografisch die Spitze dessen, was mit Grenache in Gigondas möglich ist. Der leicht transparente, tiefrubinrote Wein sorgt schon im Duft für eine beeindruckende Dichte und Struktur, die sich am Gaumen noch verstärkt. Dieser kühne Grenache Noir erinnert an duftige Veilchen und Rosen, an Süßholz und Salzlakritz, Himbeeren, Kirschlikör, Gesteinsschotter und Erde. Dabei wirkt der 2023er offen und einladend, charmant und hingebungsvoll mit Anmut und Lebendigkeit. Am Gaumen präsentiert sich „La Colline …“ konzentriert und ausladend, reif und würzig mit einer tiefen Frucht, die wiederum an Likör erinnert und pikant bittere, salzig und saftige Elemente einschließt. Dabei gibt es hier einen frischen Säurezug, ein pudriges Tannin und eine Dichte im langen Finale, die für die Zukunft noch Größeres andeuten.

Idealerweise ab 2027, vorher einige Stunden dekantieren. Entwicklungspotenzial bis 2043+.