Bosquets
„Le Lieu Dit...“ Gigondas, rouge 2023

Die feinste „cuvée parcellaire“ aus dem Hausweinberg der Bréchets!

93–95/100 – Vinous
92–94/100 – Jeb Dunnuck

„Der köstliche 2023 Gigondas »Le Lieu Dit …«, der aus am 12. Oktober geernteten Grenache-Trauben gekeltert wurde, könnte den hervorragenden 2022er noch übertreffen“, schreibt Nicolas Greinacher im September 2024 in seiner 93 bis 95-Punkte-Bewertung für Vinous. Und weiter heißt es: „Die 2023er-Gigondas von Julien Bréchet sind herausragend, wobei die Spitzenweine »Le Lieu Dit …«, »La Colline …« und »Le Regard Loin …« um den Titel des Weins des Jahrgangs wetteifern“. Tatsächlich ist es schwierig, auf diesem Niveau einen dieser Weine besonders herauszustellen. Letztlich ist es Geschmackssache.

„Le Lieut Dit …“ ist ein reinsortiger Grenache Noir, der von einer Einzellage direkt am Weingut in Gigondas stammt. Der sandige Weinberg liegt recht kühl und reicht bis zum Waldrand. Dort entsteht Julien Bréchets feinster, elegantester und nuancenreichster Grenache Noir. Es sind uralte Reben, die im sandigen Boden wurzeln und gerade einmal 16 hl/ha erbringen, was weniger als die Hälfte der an sich schon niedrigen zugelassenen Menge für Gigondas darstellt. Der Handlese und dem Sortieren folgte bei rund 70 % der Trauben das Entrappen. Die Beeren wurden leicht angerebelt und dann in drei Stufen über einen Monat hinweg vergoren. Nach einer kühlen Vorvergärung fand die alkoholische Gärung bei rund 28 ºC statt. Hat Bréchet früher im Beton-cuve vergoren und die Maische immer wieder aufgerührt und den Saft über den Tresterhut gepumpt, vergärt er mittlerweile in 600er-demi-muids und stößt den Tresterhut nur noch einmal täglich unter. „Je weniger wir extrahieren, desto klarer kommt der Lagencharakter durch. Das musste ich 2021 lernen“, beschreibt Julien Bréchet seine neue Erfahrung, die man in all seinen Gigondas-Weinen nachvollziehen kann. Der Mazeration folgte der Ausbau über 24 Monate hinweg in demi-muids (ebenfalls mit 600 Litern Fassungsvermögen).

Der leicht transparent im tiefen Granatrot leuchtende Grenache duftet intensiv nach Gesteinstaub und etwas Hefe, Kirsche mit Himbeeren und Walderdbeeren, Unterholz, violetten Blüten und Blutorangenabrieb. Man spürt schon im Duft die Kraft und Tiefe dieses Weines, der mit Luft immer mehr Noten von Lakritz, Lorbeer und Minze offeriert. Am Gaumen offenbart sich dann die gesamte Kraft und Konzentration des tiefgründigen „Le Lieut Dit …“. Ein bis zum Likör konzentrierter Saft von Kirschen und Beeren zeigt sich hier ebenso wie eine tiefe, markante Note von Veilchen und Süßholz, Vanille und plum cake. So ausladend und betörend der Gaumen ist, so frisch wirkt der Säurestrang, der alles verbindet und hervorragend mit dem feinen Tannin des Jahrgangs harmoniert. Ein weiterer fantastischer Jahrgang von Julien Bréchet.

Idealerweise ab 2028, vorher einige Stunden dekantieren. Entwicklungspotenzial bis 2045+.