Ein päpstliches Trink-Edikt, das Jahrzehnte gilt! 96 Punkte, Höchstwertung – WINE SPECTATOR
95 Punkte – Dunnuck, Parker, Decanter
In einem Jahrgang mit frühem Frost an der südlichen Rhône wie 2021 bewährt sich der Zugang Vincent Avrils zum Weinmachen besonders. Denn seit Jahren schon selektioniert der biodynamisch arbeitende Winzer seine roten Trauben für den „grand vin“ und den Preis-Genuss-Tipp „Le petit vin d’Avril“. Alles, was an Traubenmaterial nicht in diese beiden Weine passt oder seiner Meinung nach qualitativ nicht dafür geeignet ist, wird an Händler verkauft. So schrumpft zwar die ohnehin durch rigoroses Ausdünnen kleine Menge an Châteauneuf-du-Pape, die das Weingut anbieten kann, aber es werde keine (im wahrsten Sinn des Wortes) faule Kompromisse eingegangen. So schützt Monsieur Avril nicht nur den legendären Namen der Appellation, sondern hat sich selbst eine hohe Reputation erworben, seit er vor 37 Jahren in das Familiengeschäft eingestiegen ist.
Wie schon die beiden Generationen davor versteht er es, die Bodenformationen der Region mit so unterschiedlicher Dominanz von Kalk, Lehm oder Sand in eine ebenso komplexe wie abgerundete Form zu bringen. 2021 zeigt das dank der alten Rebanlagen, speziell jenen auf der Hochebene von Crau, erneut in bestechender Form. Denn der im großen Holz ausgebaute Star der Appellation zeigt sich in bestechender Frühform. Bereits der Duft ist eine pure Signatur Südfrankreichs: Rosmarin, Lorbeer, Ginster…….entweder setzt man sich vor das Gewürzregal oder in den Garten, um die herbalen Nuancen dieses Rotweins korrekt auszubuchstabieren. Dass diese Herznote von einer Kopfnote begleitet wird, die wohl jeder Deutsche kennt – Schwarzwälder Kirsch-Torte – trägt zur Attraktivität noch bei. Wie frischer Heidelbeersaft duftet es nach einigen Minuten aus dem Glas und der Genießer merkt: Hier ist aromatisch noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Im Mundgefühl wirkt der 2021er wie ein Teppich, gewoben aus seriöser Frucht. Was wir damit meinen, ist die Absenz jeglicher Süße, hier sind es fast schon getrocknete Schwarzbeeren, die man zu schmecken vermeint. Der Gerbstoff ist ebenfalls bereits weitgehend verschwunden (wie macht das Vincent Avril?), in einer Blindprobe würde man vermutlich auf 2019 als Herstellungsjahr tippen. Die Länge des Châteauneuf-du-Pape ist gewaltig, vor allem macht sie aber viel Freude, da sie erneut diesen Mix aus reifen Schwarzen Johannisbeeren und dezenter, aber durchgängiger Kräuterwürze zurückbringt. Ein Wein, der einem das Einlagern schwierig macht, hat man einmal von diesem Nektar genascht!
Ab sofort bis zumindest 2043.
Winzer Vincent Avril ist eine Legende im Châteauneuf-du-Pape. Und dieser Wein aus dem schwierigen Jahrgang 2021 zeigt seine Meisterschaft. Exzeptionell!