Saint Cosme
„Les deux Albion“ Côtes-du-Rhône, rouge 2022

Ungemein druckvoll-saftiger Rotwein-Genuss – und ein immens großer Weinwert!

Wenn wir über das vom beeindruckend authentischen Louis Barruol geführte Weingut Saint Cosme sprechen, kommt uns fast unweigerlich in den Sinn, wie unglaublich viel Wein es dort zu extrem fairen Tarifen gibt. Dieses Phänomen zieht sich durch das komplette Sortiment und erreicht einen Höhepunkt – auch wenn das ein subjektiver Eindruck sein mag – beim „Les deux Albion“, den Louis schlicht als roten Côtes-du-Rhône klassifiziert. Das verbuchen wir jetzt einfach mal als Verbrauchertäuschung der ganz angenehmen Art. Der Wein steht für das, was das Weingut insgesamt verkörpert: für eine sehr lange Tradition. Die Familie führt das Gut seit dem Jahr 1490, gleichzeitig ist Louis stets eine treibende Kraft bei der qualitativen Erneuerung an der südlichen Rhône und des lange Zeit unterschätzten Gigondas-Gebiets gewesen. Ihm geht es darum, die Kraft dieses großartigen Terroir im Schatten der „Dentelles de Montmirail“ möglichst unverfälscht und pur ins Glas zu bringen. Dabei helfen ihm die kühleren Nächte am Fuß der Berge genauso wie sein alter Rebbestand und der traditionell niedrige Ertrag – und natürlich seine biodynamische Arbeitsweise. Die Reben für den „Les deux Albion“ stehen vor allem in einem alten Weinberg in Cairanne auf Schwemmböden mit Kalkmergel, Kieseln und einer Lehmauflage. In dem Wein dominiert der Syrah mit etwa 40 % Prozent, dazu kommen die weiteren Klassiker der Region, Grenache und Mourvèdre sowie eine Spur Viognier. Die Trauben werden gemeinsam im Betonfass vergoren, was besonders interessant ist, weil sie nicht alle Sorten zur gleichen Zeit reif werden, was bedeutet, dass gerade gelesene Trauben in den gärenden Most gegeben werden – eine traditionelle Methode, die früher durchaus üblich war und die Louis nutzt. Der weitere Ausbau erfolgt dann in ebenfalls in Beton-cuves, der Wein wird ungefiltert gefüllt. Der „Les deux Albion“ duftet wunderbar würzig nach reifen roten Früchten, Kirsche, Schlehe und Brombeere sind dabei, aber auch eine Spur Pflaume und schwarzer Pfeffer, später dann Rosmarin und Garrigues, sogar etwas Lavendel, das ist schon sehr beeindruckend. Am Gaumen dann ganz viel Saft und ein brillanter Zug, die Gerbstoffe sind reif und satt, die Säure perfekt belebend, wieder sind da viele rote Früchte, Kirsche, Brombeere, Schlehe, dahinter kräftige Milchschokolade. Bei aller Kraft und Länge bleibt der Wein großartig fließend, fast schon elegant. Wie gesagt: Zu diesem Tarif ist diese Qualität schlicht sensationell! Absoluter Best-buy!

Ab sofort und bis 2035.