Clos du Caillou
„Le Caillou“ Côtes-du-Rhône, blanc 2024

Fruchtig, würzig, herrlich frisch: „Le Caillou“ setzt an der Rhône neue Maßstäbe!

Lange Zeit waren Weißweine aus dem Rhônetal – vielleicht mit Ausnahme des opulent duftenden Condrieu und des vornehm zurückhaltenden Château Grillet – oft schwer, fett, kaum erfrischend und bisweilen gar vorzeitig oxidiert. Überaus erfreulich daher, dass es jetzt auch weiße Côtes-du-Rhône wie diesen „Le Caillou“ gibt, der in jeder Hinsicht von höchster Qualität ist und genauso viel Aufmerksamkeit verdient wie vergleichbare Weißweine aus dem Burgund (die aber in der Regel ein Vielfaches kosten). Natürlich ist die fruchtig-frische, aromatische Cuvée aus je 30 % Viognier und Clairette sowie je 20 % Grenache Blanc und Roussanne etwas üppiger strukturiert als herkömmliche weiße Burgunder (nicht von ungefähr hat Jeb Dunnuck den 2023er als Mini-Condrieu bezeichnet …). Aber Clos du Caillou wäre nicht Clos du Caillou, wenn man nicht die Herausforderung, genügend Säure zu erhalten und damit die ansonsten weit verbreitete Schlaffheit zu verhindern, mit Bravour gemeistert hätte. Ein vergleichswiese regnerischer Winter kam den Wasserreserven zugute, da aber auch das Frühjahrvon Niederschlägen nicht verschont blieb, waren im Weinberg erhebliche Anstrengungen vonnöten, um etwaigen Krankheiten vorzubeugen. Die gemäßigten Temperaturen im Sommer sorgte dafür, dass die Reben weder unter Trockenheit noch Hitze litten, was einen langsamen Reifeprozess der Trauben zu Folge hatte. Die Lese zog sich dann allerdings vom 21. August (Viognier) bis zum 28. August (Clairette Blanche) hin, war lang und komplex und wurde häufiger von Regenfällen unterbrochen, weshalb zum Teil mehrer Tage pausiert werden musste. Das Ergebnis aber war allerdings sehr gut, Sylvie und Gaspard jedenfalls sind’s sehr zufrieden: „Komplexität, Finesse, Frische und Lebendigkeit sind die Schlüsselwörter dieses Jahrgangs, der in Sachen Stil und Lagerpotenzial an die 90er-Jahre erinnert.“

Der aus bis zu 50 Jahre alten Reben gekelterte Biowein glänzt in hellem Gold im Glas und entfaltet in der Nase intensive, köstliche Aromen von weißen Blüten, kandierter Ananas, Maracuja und Limettenschalen. Im Mund fasziniert er durch seine schöne Mineralität und angenehme Süße, die an Pfirsich, Quittengelee, aber Blutorangenmarmelade erinnert. Anklänge von Grapefruit und Limette sorgen für elegante Bitternoten und Frische, während saftig reife Pfirsichfrucht, feine Würze und subtile, dennoch hübsch präsente Säure eine harmonische Balance schaffen. Besonders im Abgang zeigt sich die Säure noch einmal in ihrer vollen Pracht und verleiht dem Wein, in Kombination mit einer salinen Note, eine sehr nachhaltige Frische. Eine herrlich ausgewogene Kombination aus Süße und Säure, die durch feine Aromen und eine schöne Länge überzeugt. Und der beste Beweis, dass – das richtige Verhältnis von Frucht und Säure vorausgesetzt – auch im südlichen Rhônetal wirklich exzellente Weißweine entstehen können.

Ab sofort bis 2029.