Boudau
„Henri Boudau“ Côtes du Roussillon, blanc 2024

Vom „Henri Boudau“ gibt es eine weiße und eine rote Variante, beide sind sie nach Géraldines Großvater benannt. Géraldine? Ja, sie ist die Tochter von Véronique, die zusammen mit ihrem Bruder Pierre Boudau das gleichnamige Weingut leitet. Sie ist 2020 dazugestoßen, nachdem sie zunächst als Biologin Karriere in unterschiedlichen Pharma-Unternehmen in Frankreich gemacht hat. Sterile Labors mögen für eine Zeitlang eine gewisse Faszination ausüben, doch jemand, der im Roussillon aufgewachsen ist, bekommt irgendwann Sehnsucht nach der wilden, schönen Landschaft.

Die weiße Cuvée stammt von den mediterranen roten, von Eisenoxid geprägten Böden des Corbières-Kalksteinsockels. Darin wurzeln die Grenache-Blanc- und Macabeu-Reben, die seit dem letzten Jahrgang auch biologisch zertifiziert sind. Die Trauben wurden Parzelle für Parzelle von Hand gelesen und sortiert, abgebeert und schonend gepresst. Der Saft wurde bei etwa 18 °C vergoren, der Wein dann für drei Monate auf der Feinhefe im kleinen Holzfass ausgebaut. Die Idee dieses Weines ist, die Reife und Sinnlichkeit südfranzösischer Rebsorten mit einer cremig eleganten Textur zu verbinden, weshalb die Feinhefe im Fass immer wieder aufgerührt wurde.

Der „Henri Boudau“ ist ein hellgolden schimmernder Wein, dessen Nase einladend weich, gleichermaßen subtil wie komplex wirkt. Er duftet nach Orangenblüten, etwas Akazienhonig, reifen Birnen und mürben Äpfeln und etwas Buttercrème mit einem Hauch Vanille. Dazu kommen Kräuternoten, ferner Zitronenzesten und ein Spritzer Clementinensaft. Am Gaumen zeigt sich die Weißwein-Cuvée bei allem Volumen bzw. einer aparten Fülle anregend frisch, was auch durch feine, dezent griffige Textur unterstützt wird. Dieser „Henri“ bietet perfekt domestizierte Kraft und feine Würze, eine seidige Cremigkeit und die bestechende Kombination aus reifer weißfleischiger, saftiger Frucht sowie feinster Kräuterwürze. Familie Boudau empfiehlt den Wein übrigens zu gegrilltem Fisch, zu Seeteufel mit Speck, Jakobsmuscheln mit Safran oder zu Gerichten mit Ziegenkäse. Da läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen, zumal das Finale so schön salzig und mundwässernd ist.