Dard et Ribo
„Pe de Loup“ Crozes-Hermitage, rouge 2022

Fulminant guter Syrah aus einer Einzellage – Dard et Ribos in nuce!

Wenn man eine Flasche dieses Weines in den Händen hält, dann kommt einem ihr Design ein wenig hemdsärmelig vor. Es unterscheidet sich vom normalen Crozes-Hermitage nur durch den mit einem Lackstift handgeschriebenen goldfarbenen Schriftzug „Pé de Loup“. Der „Pé de Loup“ ist ein Crozes-Hermitage aus eben dieser Einzellage, die, nach Süden ausgerichtet, so hoch liegt wie keine andere Lage des Weinguts. Der Boden, in dem die mehr als 70 Jahre alten Syrah-Reben wurzeln, ist vor allem von blauem Granit und weißem Kaolin-Kalkstein geprägt. Wie bei allen Rotweinen wurden auch beim 2022er-„Pé de Loup“ die Beeren nur teilweise entrappt, dann spontan über 15 Tage hinweg in offenen Bütten vergoren und in gebrauchten kleinen Holzfässern ausgebaut. Der Saft der biologisch angebauten Trauben wurde nicht geschwefelt. Er wurde auch nicht angereichert, geschönt oder filtriert.

Das im Vergleich zum kühlen Vorgänger nicht eben einfache Jahr 2022 hat den „Pé de Loup“ zu einem – wer hätte das nicht gedacht? – wieder einmal bemerkenswerten Syrah werden lassen. Im Duft dichter, dunkler, intensiver als der 2021er, natürlich auch etwas fleischiger noch als der floraler anmutende Wein aus dem deutlich kühleren Jahrgang, aber … – Herrschaftszeiten! – was ist er elegant! Mag sein, dass er nicht ganz so kühl wirkt, weil nun deutlich engmaschiger. Aber dafür hat er in Sachen (vor allem auch saliner) Mineralik einen Gang zugelegt. Dieser dunkelpurpurne Wein wirkt anregend intensiv, konzentriert und legt eine (oben schon erwähnte) Fleischigkeit an den Tag, die nachgerade sexy ist. Dabei wirkt er unglaublich tonisch und energetisch, mineralisch und saftig – was sicherlich der Einzellage geschuldet ist, die dem Wein mehr Dichte, mehr Fleisch, mehr Tiefe und Konzentration der Frucht (Brombeeren, Zwetschgen, Cassis, Schwarzkirschen, etwas Granatapfel und Schlehe) und mehr Fülle verleiht, die auch der distinkten Pfeffernote im lang nachhallenden Finale zu einer entsprechenden Bühne verhilft. Ein hochkomplexer, allerdings herrlich unkomplizierter Wein, der einen enormen Trinkfluss, ja eine gewisse „Trinksehnsucht“ auslöst. Fulminant gut!

Ab sofort und sicher bis 2032+.