Deux Clés
„Clés en main“ Vin de France, blanc 2024

Ein Kurzurlaub im tiefen Süden Frankreichs

Gaëlle und Florian Richter haben sich in er wilden Garrique-Landschaft im Bergland der Corbières ihr kleines Weinparadies geschaffen. In der winzigen Ortschaft Fontjoncouse (knapp 140 Einwohner) bewirtschaften sie, versteckt vor dem Trubel der Welt, ihre 12 Hektar Land nach biodynamischen Richtlinien mit viel Hingabe. Liebevoll pflegen und restaurieren sie ihre Weingärten und erhalten dabei wahre Schätze an historischen Rebstöcken, die zum Teil über 100 Jahre alt sind. Der Fokus liegt auf den autochthonen Reben der Region, ohne dabei aber dogmatisch zu sein. Diese Offenheit zeigt sich auch darin, dass ihre weiße Cuvée „Clés en main“ keiner fixierten Rezeptur folgt. Die Traubenmischung wird jedes Jahr wieder neu gedacht und zusammengestellt, immer mit dem Ziel einen „schlüsselfertigen“ (denn das heißt „clés en main“ übersetzt) anbieten zu können. Das bedeutet im Falle von Gaëlle und Florian: leicht zugänglich, ohne weitere Lagerung ein direkter Genuss mit Schliff, Tiefgang und Charakter. Das gelingt den beiden mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit. Sicher ein Grund dafür, dass die Weine des Paares fester Bestandteil der Weinkarte des benachbarten und vom Guide Michelin dreifach besternten Restaurants Auberge du Vieux Puits von Gilles Goujon sind!

In diesem Jahr wanderten Grenache Gris, Macabeau, Chardonnay und Bourboulenc in die ausdrucksstarke Cuvée. Und das Ergebnis ist, mit Verlaub, mehr als nur ein Wein. Es ist ein trinkbarer Kurzurlaub, eine kleine Reise in den tiefen Süden Frankreich, die schon mit dem Duft beginnt. Die Nase zeigt sich voller Spannung mit kräutrig-komplexen Aromen, Frühlingsblumen, Würze und reifer Fruchtwucht. Da finden sich Zitronenmelisse, Salbei und Fenchel, einen Touch Marzipan, Aprikose, Melone und Weinbergpfirsich. Dazu eine leicht schieferig-frische Mineralität, die schon im Duft mit einer zarten Bitternote von Pomelo wunderbar harmoniert. Am Gaumen eröffnet eine unerwartete und feine Tonka-Note das Aromenspektrum, in dem auf den Punkt gereifte Frucht die zentrale Rolle spielt, vor allem gelbe Pflaume, Cantaloupe-Melone, Pfirsich und Zitrone. Die Kräuternoten des Bouquets sind auch am Gaumen präsent und verleihen den gelben Früchten noch mehr Kontur. Trotz seiner 13,5 Vol.-% wirkt der Wein nicht opulent oder breit, sondern wohlproprotioniert elegant, zumal seines mineralisch-salzigen grips und des animierenden Bitter-Kicks der Pomelo im Nachhall wegen. Schluck um Schluck ein herrlicher Trinkfluss mit Spannung und Druck. Ein Weingenuss wie eine Cabrio-Fahrt durch die Serpentinen des südlichen Okzitaniens. Schenken Sie sich ein Glas ein, schließen Sie die Augen und träumen sie sich eine kleine französische Auszeit!

Ab sofort bis 2032+.