
FR-BIO-01

Roc d’Anglade
Roc d’Anglade, VdP du Gard rosé
2024
Seidiger Rosé, der Tiefgang mit exquisitem Trinkspaß kombiniert – ein subtiles Meisterwerk
Die Erwartungshaltung an die meisten Rosé-Weine ist recht klar und einfach: Sie sollen mit Frucht begeistern und viel Spaß machen. Das sind beides wunderbare Ziele, wer hat schon etwas gegen unmittelbare Freude? Gleichzeitig schwingt in diesem Profil natürlich eine gewisse Eindimensionalität mit, was dazu führt, dass Freundinnen und Freunde von eher komplexen Weinen bei Rosé gern mal die Stirn in Falten legen. Es sei dahingestellt, ob man so eine Haltung als gewissen Snobismus abtut oder den prinzipiellen Wunsch nach Wein mit Tiefgang nachvollziehen kann. Fest steht auf jeden Fall, dass mit dem Rosé vom südfranzösischen Kultweingut Roc d’Anglade auch anspruchsvolle Gaumen voll auf ihre Kosten kommen. Und die Genießerfraktion natürlich ebenfalls. Denn natürlich – das geht bei ihm auch gar nicht anders – keltert der geniale Rémy Pédréno keinen gewöhnlichen Rosé, sondern er definiert dieses Genre mal eben neu. Warum auch nicht? Hat er bei seinem Rotwein und seinem Weißwein ja ebenfalls gemacht. Und zwar, indem er auf seinem exzellenten Terroir unweit von Nîmes, das von steinigem Untergrund mit einer Auflage von Lehm- und Kalkstein geprägt ist, die biologisch bewirtschafteten Reben nicht nur sorgfältig pflegt, sondern auch penibel auf den Erntezeitpunkt achtet: Überreife Trauben schätzt Rémy überhaupt nicht, er möchte die Frische im Wein erhalten, deshalb erntet er recht früh. Für seinen Rosé verwendet Rémy die Sorten Grenache Noir (45 %), Mourvèdre (33 %) und Syrah (22 %), alles Klassiker der Region und seines Sortiments. Die Reben sind gut 25 Jahre alt, der Ertrag ist stark beschränkt und liegt bei geringen 25 Hektolitern pro Hektar. Die Trauben werden vor der Pressung nicht entrappt, der Ausbau erfolgt im Edelstahlfass. Der Rosé ist von klarem, brillant-zartem Apricot, der Wein duftet nach weißem Pfirsich, zarte Sauerkirsche, Grapefruit und Mandarine sind dabei, später kommen etwas Himbeere und Minze sowie ein Hauch Rosenblatt dazu, alles dezent und sehr kultiviert. Am Gaumen dann eine feine, reife Säure, sehr viel Schwung und ein delikater grip. Da ist schon viel Frucht mit hellen Pfirsich, Kirsche und Limette, vor allem zeigt sich eine pikante Mineralität, die dem „Roc“ eine schöne Tiefe und beachtliche Länge verleiht. Ein großer Rosé und ein ziemlich kompletter Wein, der solo großartig ist, bei Tisch aber ebenfalls restlos begeistert – Glückwunsch, Rémy!
Ab sofort bis 2030.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
700, Chemin de Vignecroze
30980 Langlade
FRANCE
Der 2024er-Rosé von Roc d’Anglade, ein Vin du Pays du Gard, besticht mit großem Tiefgang, pikanter Mineralität und hedonistischen Aromenvielfalt.