Thillardon
„Alizés“ Moulin à Vent, rouge 2023

Vielleicht haben die Brüder Thillardon den Namen „Alizés“ deshalb gewählt, weil sie frischen Wind in die Weinwelt des Beaujolais bringen wollen, denn „Alizés“ ist die französische Bezeichnung für den Passatwind. Genauso heißt auch das Pferd von Weingutgründer Paul-Henri und das ist Teil des frischen Windes im Weingut, denn es pflügt die Weinberge und ist damit eingebunden in die konsequent biodynamische Herangehensweise. Natur und Terroir stehen im Fokus und deshalb verzichten die Thillardons völlig auf Additive oder Schönungsmittel im Keller. Moulin-à-Vent gilt als das „burgundischste“ aller Beaujolais-Crus und steht wie ein Synonym für finessenreiche, langlebige Rotweine. In der hügeligen Landschaft rund um die windumtoste (!) Mühle bringen Paul-Henri und Charles wilde Weinromantik, traditionelles Handwerk und modernes Qualitätsstreben zusammen. Das einzigartige Mikroklima ist geprägt von mediterranen, ozeanischen und kontinentalen Einflüssen und beschert warme Nachmittage und kühle Nächte. In Verbindung mit der geologischen Vielfalt der Böden aus rosafarbenem Granit, lockeren Quarzadern und an manchen Stellen tiefgründigem, lehmigem Kolluvium entsteht so der einzigartige Charakter des „Alizés“. Gelesen werden die Gamay-Trauben bei perfekter Reife von Hand. Dann wird mit der regionstypischen „macération semi-carbonique“ schonend vergoren. Danach erfolgt der Ausbau in alten Fässern und Zement.

Im Glas zeigt sich der „Alizés“ in einem dunklen Kirschrot und verströmt ein vielschichtiges Bouquet, ein wahrer Nasenschmeichler. Darin finden wir Kirsche, sowohl schwarz wie auch Amarena, Grenadine, Brom- und Himbeere, außerdem eine herbe Pilznote und feine Würze. Am Gaumen tänzelt der Wein elegant, mit seidigen Tanninen und kühler Frische. Es breitet sich ein hauchfeiner Schmelz aus, der die dunklen Beeren- und Kirscharomen wunderbar umhüllt. Eine zarte Mineralik, gepaart mit Anklängen von zerstoßenem Stein und Eisen, sorgt für einen langen, feinen Nachhall, in welchem auch die Gewürznoten wieder vorbei geweht werden. Ein herrlicher Herbstwein, der einfach solo für sich getrunken immer passt, aber vor allem als Speisenbegleiter sorgt er für Aufwind am Esstisch. Er ergänzt perfekt den französischen Hackfleischauflauf Hachis Parmentier oder hebt eine Wild-Cassoulet auf das nächste Genusslevel. Eine ganz große Freude im Glas – ab jetzt und sicher für die nächsten zehn Jahre und mehr.