Kühling-Gillot
Oppenheim Riesling trocken 2024

Saftig, tiefgründig und bereits höchst charmant!

Carolin Kühling-Gillot führt das Familienweingut nun schon rund 20 Jahre, und das in enger Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Hans Oliver Spanier, der nicht weit davon entfernt sein eignes, großartiges Gut Battenfeld-Spanier aufgebaut hat. Carolin und H. O., wie Hans Oliver meist genannt wird, arbeiten nach biodynamischen Prinzipien, für sie steht bei den Weinen vor allem der Ausdruck des Terroirs im Vordergrund. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie gut ihnen das über alle Qualitätsstufen hinweg gelingt. Das beginnt bereits bei den Einstiegsweinen und wird ganz besonders bei den Rieslingen aus den Ersten Lagen sichtbar. Vermittelt die unter den Großen Gewächsen angesiedelte Kategorie bei vielen Bertrieben einen Eindruck davon, wie präzise und brillant die Topweine sein mögen, so wähnt man sich bei Kühling-Gillot und Battenfeld Spanier bei den Rieslingen aus den Ersten Lagen nicht selten bereits im Topsegment, was nicht überrascht, werden diese doch im Keller exakt gleich wie die Großen Gewächse ausgebaut – deshalb sind diese Weine maximal empfehlenswert!

Für Carolin Kühling-Gillot bilden die Oppenheimer Lagen das Fundament des Weinguts und haben eine ähnliche Bedeutung wie der Frauenberg für Hans Oliver, seine erste Lage. Sie zeichnen sich durch ihre von Kalk und Kalkmergel geprägten Böden aus, dazu kommt, dass sie nicht mehr dem direkten Einfluss des Rheins unterliegen und: Sie speichern die Wärme des Tages sehr gut. Die von Hand gelesenen Trauben werden spontan vergoren und im Stück- und Doppelstückfass – wir sprechen hier über 1.200 beziehungsweise 2.400 Liter Fassungsvermögen – auf der Feinhefe ausgebaut.

Der 2024er Oppenheimer Riesling zeigt sich in der Nase angenehm zurückhaltend, deutet aber bereits mit dem ersten Schwenken eine Fülle gelber Früchte (Ananas, gelbe Pflaume, etwas Mandarine) an. Dicht dahinter zeigt sich eine geschliffene Mineralik sowie ein Hauch Zitronenmelisse und Minze. Am Gaumen haben wir es mit einem vergleichsweise offenen und saftigen Riesling zu tun, der Rieslingliebhabern Forster, Deidesheimer und Kallstadter Rieslinge sowie Fans des Westhofener Terroirs auf Anhieb gefallen wird. Wir haben Kraft aber auch Charme, dabei einen tiefen mineralischen Kern aber auch Zugänglichkeit und eine feine Frucht in der Jugend. Das ist eine absolut hochwertig-faszinierende Kombination mit hoher Komplexität. Das ist ein Wein, der über großes Potenzial verfügt und schon dezent bei den Großen Gewächsen anklopft, nur eben viel früher zugänglich ist.

Ab sofort und bis 2037. Carolin Spanier-Gillot empfiehlt hierzu übrigens Strip Loin vom Grill mit Mojo Verde