Bürklin-Wolf
Wachenheimer Rechbächel „P.C.“ Riesling Erste Lage (Monopol) 2024

Heimspiel in der Monopollage

Zu Hause ist’s am Schönsten! In Wachenheim befindet sich das Weingut Dr. Bürklin-Wolf samt Kelterhaus und zudem eine der beiden Monopollagen des Mittelhaardter Spitzenweinguts. Kein Wunder, dass Außenbetriebsleiter Jan Hock diesem Filetstück von 3,12 Hektar Größe besondere Aufmerksamkeit widmet, sodass Nicola Libelli im Keller des Gutshofs kaum noch Hand anlegen muss. Angelehnt an die Königlich-Bayrische Lagenklassifikation von 1828 handelt es sich um einen „P. C.“, dem Pendant zum burgundischen Premier Cru. Das Rechbächel ist eine Südlage, deren ältesten Reben bereits 1971 gepflanzt wurden. Sie wurzeln tief in den Boden aus gelbem und roten Sandsteingeröll und sobald sie eine Tiefe von 1,80 Metern erreichen, versorgt eine Schicht aus Flussgestein die Wurzeln mit Wasser und Mineralien.

Nach selektiver Handlese in kleinen Kiste, presste Kellermeister Nicola seinen Riesling als Ganztrauben und mit seinem eigens umgeschriebenen und sehr schonendem Pressverfahren, wie es ursprünglich für Crémants benutzt wird. Anschließend reift der Wein im kühlen Keller bis in den Sommer auf der Hefe. Bei Bürklin-Wolf setzt man auf Doppelstückfässer statt Stahltanks.

Nicola Libelli liebt den Jahrgang 2024: „die Weine sind frisch, aber nicht sauer.“ Er möchte den Riesling in den nächsten Jahren international noch verständlicher machen, ja updaten: , sie sollen nicht zu säurebetont sein. Hier haben es seiner Meinung nach einige Weingüter in den letzten Jahren übertrieben. Was alle großen Weine weltweit eine, sei nicht Frucht, sondern eine betonte Salzigkeit. Und genau die möchte er noch stärker herausarbeiten. Wer das nachvollziehen will, greife zum Riesling aus der Lage Rechbächel. Was hier so poetisch verspielt wie der Titel einer Gottfried Kellers’schen Novelle klingt, schmeckt dann viel mineralischer als der Lagenname vermuten lässt: kein seidig tänzelnder Riesling, sondern ein hochseriöser Gesteinswein. Die Frucht vereint sich zwar am Gaumen mit etwas Schmelz, doch weiß sich die hauchzarte Andeutung von Aprikosen und Pfirsichen zurückzuhalten und macht der eher salzig-würzigen Note Platz. Mittelkräftig, mit viel Vorwärtsdrang, aber insgesamt sehr wohltuend und mit einnehmend langem Nachhall. Dieser Wein aus der Monopollage oberhalb des Goldbächels hat alle Anlagen zum Star. Ein klares Heimspiel!

Hochgenuss ab Freigabe im Herbst 2025, bis 2039+.