
DE-ÖKO-039

Seckinger
Deidesheim Kieselberg „wurzelecht“ Riesling trocken
2023
Ein großer deutscher Riesling!
Die Seckinger-Brüder eilen von Erfolg zu Erfolg. Wer geglaubt hat, die Weine der drei seien vorübergehendes Phänomen, muss spätestens mit dem 2023er-Jahrgang zur Einsicht gelangt sein, dass er sich getäuscht hat. Denn nicht nur was die Etikettengestaltung angeht, haben die drei eine neue, etwas ernsthaftere Stufe erreicht, auch die Weine sind noch ein wenig erwachsener geworden. Und gerade bei einem so herausfordernden Jahr wie 2023 zeigt sich, dass den drei Brüdern die Qualität über alles geht. Jede Traube wurde in die Hand genommen, um jede einzelne von Botrytis befallene Beere auszusortieren. Der Jahrgang ist der mengenmäßig kleinste der Weingutsgeschichte, aber die Qualität dafür noch besser als in den Jahren zuvor.
Der größte Wein dieses begeisternden Portfolios ist wieder einmal der „Kieselberg“. Bei Seckingers ist dieser Weinberg zweifellos der Primus inter pares, für uns unbestritten einer der herausragenden Rieslinge der Pfalz. Und zwar im Sinne einer Tradition klassischer Rieslinge, wie sie Bernd Philippi oder Hans-Günther Schwarz erzeugt haben und wie man sie heute auch bei Nicola Libelli von Dr. Bürklin-Wolf, Andreas Schumann von Odinstal oder eben bei Jonas Seckinger findet. Der „Kieselberg“ wirkt wie ein Echo aus der Periode dieser Pfälzer Klassik. Doch ist das kein rückwärtsgewandter Blick. Vielmehr verbindet Jonas die Essenz dieser Schule mit seiner Liebe zum Spiel von Reduktion und Oxidation. Die Grundlage für diesen Wein bildet das Terroir des Kieselbergs mit über 60 Jahre alten wurzelechten Rebstöcken und einem Boden aus kleinen Buntsandsteinen und Geröllkiesel. Die tief wurzelnden, immer gut mit Wasser versorgten Reben bringen kleine, feste goldgelbe Beeren hervor. Im Weingut wurde eine Ganztraubenpressung durchgeführt, danach eine spontane Vergärung hinunter auf 0 Gramm Restzucker bei 6,8 Gramm Säure. Schließlich wurde dem Riesling ein langes Vollhefelager in großen Holzgebinden gegönnt. Geschwefelt wurde in diesem Jahr bewusst kurz nach der Gärung, um die Brillanz des Weines festzuhalten und zu konservieren. Jonas verbindet all das mit einer verlängerten Maischestandzeit, die vor 100 Jahren so auch schon angewendet wurde.
Der „Kieselberg“ ist ein Wein, von dem die Seckingers sagen, dass er „immer mehr spricht, als wir in Worten ausdrücken können. Und der 2023er Kieselberg ist bis jetzt für uns das Maß der Dinge“. Ganz typisch für diesen Wein ist die leichte Reduktion, die sich zunächst vor allem mit Kräutern und Gewürzen wie Anis, Fenchelsamen, wildem Hopfen und Wermut verbindet. Dazu hat man den Eindruck von Florhefe, etwas Tabak und Blüten. Die Frucht erscheint wie ein Windhauch, der den Duft von Schalen und dem Saft von Kumquats, von Aprikosen und Mostäpfeln herüberweht. Am Gaumen tief und berührend, mit agiler Säurestruktur und dichtem Extrakt, dazu von einer grandiosen Länge. Das ist ein Meilenstein, ein Monument, ein Meisterwerk – you name it …!
Ab sofort (dann noch unbedingt karaffieren) und bis sicherlich 2040+.
Hintergasse 26
67150 Niederkirchen
Deutschland
Der „Kieselberg“ ist Jahr für Jahr der größte Riesling im Portfolio der Seckinger-Brüder. Der 2023er allerdings ist ein Meisterwerk und Monument!