
von Winning
Ungeheuer Riesling Großes Gewächs
2023
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Der Archetyp eines großen Forster Rieslings
93–95/100 – Vinous
94/100 – James Suckling
Ganz ohne Frage gehörter das Forster Ungeheuer zu den mythischen deutschen Weinlagen. Obwohl der Weinberg mit 38,04 Hektar nicht gerade klein ist und 35 davon als „VDP.Große Lage“ klassifiziert sind, steht hier traditionell nur eine Rebsorte: der Riesling. Er hat das Ungeheuer wahrscheinlich genauso berühmt gemacht wie die Aussage Otto von Bismarcks (1815-1898): „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer“. Dieses Wortspiel gehört sicher nicht zu den tiefsinnigsten Aussagen des ehemaligen Reichskanzlers, aber sei’s drum. Der Lage, die 1828 nach der bayrischen Bodenklassifikation als Spitzenlage ausgewiesen wurde und im Jahr 1699 den Namen vom Deidesheimer Amtsschreiber Johann Adam Ungeheuer erhielt, hat es zu großer Popularität verholfen.
Die Qualität und den Charakter der Lage beschreibt Stephan Attmann auf eine für uns sehr gut nachvollziehbare Weise: „Auch wenn das Ungeheuer selten die angrenzenden Lagen Kirchenstück und Pechstein übertrifft, so vereint es doch die unbändige Kraft und Tiefe vom Kirchenstück mit der stilvollen Kühle und der saftigen, noblen Spannung des Pechsteins und ergibt somit den vielleicht ausgewogensten Archetyp eines großen Rieslings. Das macht es zum lebendigsten Mythos in der Welt der großen Weißweine schlechthin – zu Recht!“
Von Winning besitzt hier sechs Parzellen mit ganz unterschiedlichen Bodenstrukturen. Da gibt es vulkanischem Basalt, Verwitterungen aus rotem und gelbem Sandstein und tertiärem Kalk. Es ist ausgesprochen spannend, diese einzelnen Parzellen zu verkosten, wenn sie noch getrennt voneinander im Fass liegen, um dann später Stephan Attmanns Kunst der Assemblage nachvollziehen zu können. Es ist zwar durchaus modern geworden, aus Großen Lagen einzelne Gewanne gesondert abzufüllen und das kann auch sinnvoll sein, aber im Falle des Ungeheuers würden wir Attmanns Cuvée immer vorziehen. Wie bei allen Großen Gewächsen haben er und sein Kellermeister Kurt Rathgeber die Ganztrauben nach der Handlese schonend in tonneaux gepresst. Nach der spontanen Vergärung reifte der Wein auf der Hefe in diesen Gebinden für weitere anderthalb Jahre.
Der 2023er-Riesling bietet eine faszinierende Mischung aus rauchigen, cremigen und zitrischen Aspekten. Der Holzrauch liegt dezent über eine Melange aus Grapefruit und Grapefruitschalen, etwas Zedratzitrone und Limette sowie Ananas. Dazu kommen Anklänge von Mirabellen, gemischt mit Sahnecreme in einer Biskuitrolle sowie ein wenig Eiche mit Vanille. Am Gaumen ist das ein mächtiger, tiefer und kraftvoller Riesling, der sich gleichzeitig etwas Tänzelndes bewahrt, was ganz typisch für den 2023er-Jahrgang ist. Auch hier gibt es wieder viel zitrische Frucht, Mirabellen und Renekloden, etwas Cassis und Ananas mit leichter Eichentoastung und einer bestechend klaren Säure, die diesem Riesling bis ins lange Finale zu einer wunderbaren Frische verhilft. Das Große Gewächs befindet sich noch im Werden, ist aber definitiv schon ein „Ungeheuer“. Geben Sie ihm noch ein bisschen Zeit, damit es sich in all seiner Größe und Pracht zeigen kann!
Idealerweise zwischen 2028 und 2042+ zu genießen.
Zutatenverzeichnis:
Trauben
Weinstraße 10
67146 Deidesheim
Deutschland
Von Winnings Ungeheuer wird dem Ruf dieser Lage mit einer fulminanten Mischung aus Kraft und Tiefe, Frische und Spannung, Frucht und Würze mehr als gerecht!