Friedrich Becker
„Ensemble“ Weißburgunder & Chardonnay 2023

Wer die Beckers kennt, weiß um deren ausgesprochene Frankophilie; kein Wunder, zumal sich einige Weingärten eben auch auf elssäsischem Boden befinden. Das deutsche Schweigen teilt sich mit dem französischen Wissembourg einige der besten Lagen: entente cordiale vom Allerfeinsten! Da man solche Vorlagen einfach nutzen muss, haben wir gemeinsam mit Friedrich Becker diese feine Burgunder-Cuvée ausgesucht, die es jetzt nur bei uns gibt!

Die Reben, stehen dies- und jenseits der deutsch-französischen Grenze, das Terroir ist allerdings hüben und drüben gleich: Kalk mit einer tonig-lehmigen Auflage. Die Trauben wurden Mitte August per Hand gelesen, entrappt und nach typischer Becker-Manier angequetscht und dann für einen Tag auf der Maische belassen, um die angestrebte Struktur und die Aromen aus den Schalen zu extrahieren. Ausgebaut wurde der Wein über zwölf Monate auf der Hefe und in Holzfässern, vom französischen pièce (228 Liter), bis zum 2.400 Liter fassenden Tank ist alles dabei. Allerdings kam bei diesem unfiltriert abgefüllten, herrlich intensiv schmeckenden Wein nur gebrauchtes Holz zum Einsatz.

Er zeigt sich hellgolden im Glas und ist im Glas sofort präsent. Viel Honigmelone, etwas Sternfrucht und Golden Delicious, umrahmt von einer feinen Würze, die vom Hefeausbau herrührt und eine angenehme Fassnote (ganz ohne Vanillenoten von neuem Holz oder starkem Toasting). Am Gaumen zeigt sich die Burgundercuvée herrlich cremig und dank der feinen zitrischen Aromen doch belebend leicht. Der Wein hat aromatische Tiefe, aber keine alkoholische Schwere, ist sehr geschmeidig und angenehm seidig, bietet ein wunderbare balanciertes Zusammenspiel aus mineralischer Struktur (Chardonnay) und feinem, eher hellfruchtigem Duft und Leichtigkeit (Weißburgunder). Das Kalkterroir sorgt hier für den salzigen Nachhall und Kick am Gaumen.

Ein wunderbar grenzüberschreitender Wein, der, schon aus Gründen des Preis-Genuss-Verhältnisses jeden Tag auf dem Tisch stehen sollte! Chapeau, lieber Friedrich!