Bhilar
„Kha Mé“ VdM, blanco 2023

„Kha Mé“, sah und siegte: Triumphales aus der tinaja!

Die Vollkommenheit, Eleganz und Mühelosigkeit in einem Glas – auch der neue Jahrgang 2023 von Bhilars „Kha Mé“ entzieht sich jeder klassischen Einordnung. Und das, obwohl hinter ihm eine der konsequentesten und arbeitsintensivsten Philosophien steht, die man sich vorstellen kann: David Sampedro ist seit Ende der 1990er-Jahre überzeugter Biodynamiker, hat Traktoren gegen Pferde getauscht und setzt ausschließlich auf autochthone Rebsorten. Für diesen Blanco vertraut er auf Garnacha Blanca – aus alten Reben der 1960er-Jahre, tief verwurzelt in kargem Kalkstein. Die Sorte bringt in vielen Händen schnell oxidierte, alkoholreiche Weine hervor. Doch „Kha Mé“ geht einen anderen Weg – filigran, vielschichtig und absolut eigenständig.
Auch im Jahrgang 2023 wurden die Trauben sorgfältig von Hand gelesen und in kleinen Kisten transportiert, um Oxidation zu vermeiden. Nach dem Pressen wanderte der Most in 3.000-Liter-Amphoren – in genau jene traditionellen Tonbehälter, auf deren japanische Bezeichnung sich der Weinname bezieht. Dort erfolgte die spontane Gärung, anschließend reifte der Wein sechs Monate auf der Feinhefe. Wie immer wurde nicht filtriert. Auch 2023 kommt „Kha Mé“ in leichten Flaschen auf den Markt – ein weiteres Puzzlestück in Sampedros kompromisslos nachhaltigem Gesamtkonzept, das vom Einsatz von Solarstrom bis zur CO₂-Reduktion reicht.
Im Glas zeigt sich der 2023er strohgelb mit grünlichen Reflexen – ein klares visuelles Signal, dass dieser Wein anders ist als das, was viele mit Viura oder Garnacha Blanca aus Rioja verbinden. In der Nase explodiert ein intensives, blumiges Bouquet: Akazienblüte, Jasmin und ein Hauch Granny Smith treffen auf zarte Hefenoten: frisch, präzise, einladend. Am Gaumen wirkt Bhilars „Kha Mé“ geradezu burgundisch strukturiert, offenbart florale, von feinen Honignoten durchsetzte Aromen, die in ein breites, zugleich erfrischendes Mundgefühl münden. Der Eindruck bleibt lange – getragen von einer dezenten Salzigkeit und markanten, mineralischen Anklängen. Hier entfaltet sich ein Wein mit bemerkenswertem Tiefgang und großer Eleganz. Seine aromatische Intensität scheint den Trinkfluss nur noch mehr zu beflügeln – ein Weißwein mit Struktur, Seele und einem klaren Kompass. Der neue Jahrgang zeigt: Ganz gleich welche Mühen und Plackereien er dem Winzer im Weinberg abverlangt hat – im Glas ist davon nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil!

Ab sofort bis 2029+.