Bhilar
„Phinca Hapa – Tinto“ DOCa Rioja, tinto 2021

Hapa in Rot? Ein Traum von Wein!

„In loving memory of Hapa“ – diese Widmung ziert auch den Jahrgang 2021 des „Phinca Hapa – Tinto“, benannt nach dem treuen Hund von Melanie Hickman. Ein kleiner, paddelnder Schatten auf dem Etikett, der über das Wasser gleitet, steht sinnbildlich für die emotionale Tiefe dieses Weins. Und tatsächlich: Mit jeder Flasche wird die Geschichte von Hapa, Melanie und ihrer neuen Heimat in der Rioja Alavesa weitererzählt – in einem Wein, der nicht nur Persönlichkeit besitzt, sondern Herkunft, Handwerk und Herzblut auf außergewöhnliche Weise vereint. Der „Phinca Hapa – Tinto“ von 2021 stammt aus einer kleinen, 1967 angelegten Parzelle in Elvillar, auf 646 Metern Höhe an den Hängen der Sierra Cantabria. Die kalkhaltigen Böden und die westliche Exposition verleihen dem Wein eine präzise Mineralität und elegante Frische. Zwischen den Reben gedeihen einheimische Begrünungen, die Biodiversität und Bodenstruktur stärken – ein bewusstes Bekenntnis zur biodynamischen Bewirtschaftung. Pflugpferde ersetzen Traktoren, um den Boden möglichst wenig zu verdichten.

Die Cuvée besteht aus 92 % Tempranillo, 6 % Graciano und 2 % Viura – ein feiner Weißweinanteil, der Frische und Struktur verleiht. Geerntet wird ausschließlich per Hand in Zehn-Kilo-Kisten. Im Keller folgt eine sehr behutsame Vinifikation: Die Trauben werden mitsamt Rappen in einen großen Eichenbottich gefüllt, spontan vergoren und vor Abschluss der Gärung sanft abgepresst. Die Reifung erfolgt über 12 Monate in 500-Liter-Fässern aus französischer Eiche, anschließend ruht der Wein weitere sieben Monate in großen Holzfässern. Der Jahrgang 2021 markiert zudem die Umstellung auf Demeter-Zertifizierung – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg kompromisslos nachhaltiger Weinbereitung. Im Glas zeigt sich die rote Version des „Phinca Hapa“ in dichtem Kirschrot mit violetten Reflexen. Die Nase verführt mit intensiver, vielschichtiger Aromatik: Herzkirsche, Blaubeere und schwarze Johannisbeere bilden das fruchtige Fundament, dazu gesellen sich feine Würznoten von Muskat, Zimt und ein Hauch weißer Pfeffer. Am Gaumen präsentiert sich der Wein vollmundig, seidig und präzise, mit klarer Frucht, feinkörnigem Tannin und einem eleganten Säurebogen, der bis in den langen Nachhall trägt. Mit nur 7.200 Flaschen für die ganze Welt ist dieser Wein schon fast eine Rarität – und ein faszinierendes Beispiel dafür, wie modern interpretierte Rioja mit Tiefe, Spannung und Herkunftscharakter überzeugen kann. Nicht laut, aber eindrücklich. Nicht opulent, sondern aufrichtig. Ein Wein wie ein Vermächtnis.

Ab sofort bis 2032+.