Monthelie-Douhairet-Porcheret
Meursault „Le Pré de Manche“, blanc 2022

Zeitlos schöner Meursault aus einer altehrwürdigen Lage

Wer sich einmal den Spaß erlaubt, auf wine-searcher.com nach „Meursault, Le Pré de Manche‘“ zu suchen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf einen Wein der Domaine d’Auvenay stoßen. Das kleine Weingut der legendären Lalou Bize-Leroy besitzt dort ebenso Parzellen wie Douhairet-Porcheret. Der Unterschied ist, dass dort zum Beispiel ein 2007er Le Pré de Manche‘ von Leroy aktuell für 9.000 Euro angeboten wird – für eine Flasche. Und da ist nicht einmal ein Fernseher als „Goodie“ mit enthalten. Wer sich für „Le Pré de Manche“ von Cataldina Lippo und ihrem Mann Vincent Monfort entscheidet, bekommt für das gleiche Geld 75 Flaschen Meursault Village sowie einen OLED-Flatscreen mit 1.970 mm Bilddiagonale. Wir haben unsere Entscheidung bereits getroffen. Aber Spaß beiseite, kommen wir zum Wein. Der stammt aus der gleichnamigen Einzellage Le Pré de Manche, die jahrhundertealt ist und einen sehr guten Ruf genießt, aber dennoch nicht zu den Premiers Crus zählt. Und ob der Wein nun von Madame Leroy oder Cataldina Lippo stammt: In diesem „climat“ entstehen immer sehr gute Burgunder.

Der 2022er-Chardonnay von Cataldina Lippo und ihrem Mann Vincent Monfort ist ein solch guter, nein sehr guter Burgunder. Er wurde im Weingut in Monthelie, das direkt an Mersault angrenzt, gekeltert und mit rund 15 % Neuholz ausgebaut. Am Anfang zeigt er eine feine Reduktionsnote, die gerne als „Knallplättchen“ bezeichnet wird. Manchmal kann diese Note sehr dominant sein, hier ist sie Teil einer wunderbaren Aromatik, in der sich Elemente von Ananas, Birne, reifer Zitrone, Salzgebäck, Eiche und Stein vermischen. Am Gaumen zeigt sich eine großzügige, saftige und seidige Frucht mit viel Volumen, aber beeindruckender Präzision, reifer, eleganter, markanter Säure, etwas Extraktsüße, feiner Holzwürze und Nussigkeit. Der Meursault kleidet den Gaumen wunderbar aus, bleibt lange am Gaumen, macht immer wieder Lust auf mehr und endet in einem langen, leicht rauchigen und salzigen Finale.

Ab 2026 und sicher bis 2035+ ein Genuss. Vorher sollte man den Wein unbedingt karaffieren.