Lapierre
Beaujolais, rouge 2024

Ein herrlicher Gamay, der Trinkfreude und Seriosität gekonnt miteinander verbindet

Nach dem „Raisins Gaulois“, dem ultimativ trinkanimierenden Einstiegs-Beaujolais der Domaine Marcel Lapierre in Villié Morgon, zeigt sich der „Le Beaujolais“ im mittleren Segment schon von einer anderen, ernsthafteren Seite. Die wurde im Hause Lapierre schon in den 1980ern exemplarisch aufgezeigt und ausgearbeitet, als Marcel Lapierre begann, den in Mode gekommenen, simpel gestrickten „Primeur“-Weinchen Gamay entgegenzusetzen, der wie von einem anderen Kontinent erscheinen musste. Auch wenn die „Primeurs“ als Verkaufsschlager galten, wirken sie heute beinahe wie eine Karikatur dieser erwachsenen Gamay-Kategorie. Dass man Gamay in verschiedenen Qualitätsstufen deklinieren kann, hätte damals kaum einer vermutet. Marcel Lapierre wusste es besser, er hatte den Charakter der unterschätzten Rebsorte auf dem heimischen Terroir mit kargen Granitböden intensiv ausgeleuchtet und verstanden. Mathieu Lapierre und seine Schwester Camille, die das Weingut inzwischen leiten, führen das Erbe ihres verstorbenen Vaters mit viel Wissen, Leidenschaft und Respekt fort: Die Domaine zählt zu den besten Erzeugern des Anbaugebiets, das in den letzten Jahren stetig an Renommee gewonnen hat. Die Trauben für „Le Beaujolais“ stammen aus drei biologisch bewirtschafteten Parzellen der Familie mit 70 Jahre alten Rebstöcken in der Nachbargemeinde Lancié, die üblicherweise für den „Raisins Gaulois“ bestimmt sind. Aufgrund des ausgezeichneten Jahrgangs 2024 beschlossen Mathieu und Camille Lapierre, das hochwertige Traubengut für „Le Beaujolais“ zu vinifizieren. Die Trauben wurden von Hand gelesen und sorgfältig sortiert, durch die „macération carbonique“, bei der die Trauben ohne Sauerstoff bis zu 21 Tage gären, erhielt Mathieu Lapierre viel aromatische Frucht und Lebendigkeit. Danach wurde der Wein über rund sechs Monate in Edelstahl-Bottichen ausgebaut. Herrlich aromatisch im Duft mit klaren Noten roter Früchte wie Himbeere und Johannisbeere, Schattenmorelle, Rhabarber, Holundermark, feine Würze und Pfeffrigkeit, Mandeln, auch florale Anklänge, Veilchen. Am Gaumen schlank gebaut und geradlinig im Verlauf, mittlere Extrakt-Dichte, feinmehliger Gerbstoff, der die straffe, sehnige Struktur mitträgt, präsente Säurelinie, Himbeere und auch dunkle Frucht in der Gaumenmitte, Schlehe und Cranberry, animierende saftige Herbe, feine Würze, schwarzer Pfeffer im eleganten Finish. Perfekt balanciert, mit einnehmender Lebendigkeit und aromatischem Charme: So ist Beaujolais einfach unwiderstehlich!

Ab sofort und bis 2028.